Polizei überprüft 280 Autos am CarFreitag - 69 Verstöße
Treffer der Tunerszene
Seit ein paar Jahren macht die Tunerszene den Karfreitag zum "CarFreitag" - ein Fest für Fans von aufgemotzten Autos. Dazu gehören auch die alljährlichen Kontrollen durch die Polizei, die Raser und illegal frisierte Autos aus dem Verkehr ziehen will. Auf der A40 in Bochum kontrollierte die Polizei 282 Fahrzeuge, 69 mal stellten sie einen Verstoß fest.
Etwa 1100 Fahrzeuge, die augenscheinlich zur Tunerszene gehörten, passierten die Kontrollstelle an der Autobahnausfahrt am Dückerweg auf der A40. Davon winkte die Polizei 282 Autos und Motorräder raus. Wie Volker Schütte von der Polizei Bochum mitteilte, waren viele Fahrer auf die Kontrollen vorbereitet. "Viele hatten ganze Aktenordner dabei und konnten belegen, dass die Umbauten an den Fahrzeugen ordnungsgemäß geprüft wurden."
An insgesamt 69 Fahrzeugen hatte die Polizei Beanstandungen: Elf Fahrzeuge hatten Mängel und müssen zur Überprüfung zum TÜV oder Dekra. Elf von zwölf Gefährten, deren Betriebserlaubnis abgelaufen war, durften erst weiterfahren, nachdem ihre Besitzer die Änderungen abgebaut hatten.
Motorradfahrer sperrte eigenmächtig eine Zufahrt
Außerdem führte die Polizei 1617 Geschwindigkeitsmessungen durch - 176 mal schnappte die Radarfalle zu, immerhin jeder zehnte fuhr also zu schnell. Darunter war ein Motorradfahrer, der innerorts statt der erlaubten 50 stolze 93 km/h fuhr. Ein Autofahrer auf der A40 wurde mit 183 km/h erwischt - erlaubt waren 120.
Eine kuriose Geschichte ereignete sich in der Nähe der Autobahnauffahrt. Um einer Gruppe Motorradfahrer die ungestörte Durchfahrt zu ermöglichen, sperrte einer von ihnen eigenhändig eine Zufahrt. Ein Polizist wurde darauf aufmerksam, die Beamten hoben die inoffizielle Sperrung auf und schrieben dem Verursacher eine Anzeige wegen Nötigung.
Weitere Zahlen zur Überprüfung:
- 17 Fahrer fuhren ohne angelegten Sicherheitsgurt.
- Die Polizei führten drei Alkohol- und fünf Drogentests durch. Ein Drogentest fiel positiv aus.
- Drei Fahrer wurden dabei erwischt, wie sie während der Fahrt ihr Handy benutzten.
Im letzten Jahr hatte die Polizei ca. 500 Autos gezählt und 80 kontrolliert. Davon wurden 33 beanstandet. Die geringere Zahl der Teilnehmer lag damals auch an dem schlechten Wetter, erinnerte sich Schütte.
Insgesamt seien die Kontrollen reibungslos verlaufen, es sei zu keinen Auseinandersetzungen gekommen, sagte Volker Schütte. Ihm war wichtig zu betonen, dass Tuning ja auch generell nicht illegal sei. Nur bei Veränderungen, die für den Verkehr gefährlich werden könnten, müsse die Polizei eingreifen.