Poetry-Slammer Tobi Katze schreibt über seine Depressionen

Neues Blog

Er tritt regelmäßig vor Zuschauern auf, trägt Texte vor, ist Dortmunds bekanntester Poetry-Slammer: Tobi Katze. Jetzt sorgt der Wortkünstler mit einem ganz anderen Thema für Furore: Er bloggt über seine Depressionen.

DORTMUND

, 28.01.2014, 14:47 Uhr / Lesedauer: 2 min
Tobi Katze bei einem Poetry Slam im Januar 2014.

Tobi Katze bei einem Poetry Slam im Januar 2014.

. In eindringlichen Worten schildert der 32-Jährige, wie ärgerlich es ist, wenn andere von seiner Depression hören - und ihm den “gut gemeinten” Hinweis geben, sie seien auch manchmal traurig.

Den Anstoß, erklärt Katze, seine Krankheit öffentlich zu machen und offen darüber zu sprechen, gab eine Freundin. Eine Freundin, die nicht mehr lebt, die sich vor wenigen Wochen, in der Weihnachtszeit, das Leben nahm, die auch Depressionen hatte. “Das hat mich sehr mitgenommen”, sagt der Poetry-Slammer, der seit eineinhalb Jahren eine Psychotherapie macht. Es war aber auch der Anstoß zu sagen: “Ich muss etwas Produktives mit meinen Depressionen anfangen.”

“Depressionen”, sagt Katze, “sind eine Krankheit, die von allen anerkannt werden sollten. Ich möchte die Diagnose entstigmatisieren. Das liegt mit sehr am Herzen.” Verrückt, das sei er wohl. “Aber das depressiv sein ist noch das normalste an mir.” So schildert er sein Anliegen im Blog:

Ein Anfang, der gelungen ist. Im Netz verbreitet sich der Text seit Montagabend schon wie ein Lauffeuer. Am Dienstagmittag war er schon über 500 Mal bei Facebook geteilt worden. “Damit hätte ich nicht gerechnet”, sagt Katze. “Ich bin ziemlich überwältigt von diesem Rückgrat.”

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