Klebrige Hände gehören zum Handball genauso dazu wie die Schienbeinschoner zum Fußball. Harz ist Hauptbestandteil beim Handball und fördert den besseren Griff am Ball, sodass das Werfen und Fangen mit einer Hand möglich ist. In Unna ist damit aber erst mal Schluss. Die Stadt Unna sprach nun ein vorläufiges Harzverbot in der Sporthalle des Ernst-Barlach-Gymnasiums aus.
Harz-Verbot in der Sporthalle des Ernst-Barlach-Gymnasiums
„Das Verbot ist eine reine Vorsichtsmaßnahme des Schulamtes, da die Harznutzung den Schulsport stören könnte“, sagt Sascha Rau, Vorsitzender des Handball-Bezirksligisten SGH Unna Massen. Es gäbe eine Wahrnehmungsdiskrepanz zwischen den Handballern und den Lehrern. „Da sind Bedenken geäußert worden, dass der stumpfe Boden zu Gefahren führen kann“, führt Rau fort und gibt an, dass bereits Gespräche geführt worden seien. Es soll eine Lösung gefunden werden, die für beide Seiten zufriedenstellend ist.
Heimspiele der SGH Unna Massen sollen getauscht werden
Doch ohne Harz sei Handball laut Rau eben ein wenig anders. Um den Wettbewerb gerecht zu halten, versucht Rau die drei verbleibenden Heimspiele dieses Jahres noch zu tauschen. „Das nächste Heimspiel am 25. Novemberhaben wir schon mit dem Gegner getauscht, sodass wir auswärts spielen können“, erklärt Rau. So wird die SGH am Samstag um 18.30 Uhr beim RSV Altenbögge-Bönen II spielen.
Das Harz in der EBG-Halle soll den Hallenboden in Mitleidenschaft gezogen haben, sodass der Schulsport darunter leidet. Rau hat dafür Verständnis und gibt den Schülern Vorrang: „Wir sind nur Gast in der Halle. Der Schulsport steht an erster Stelle.“
Um die Situation auch von einem Profi einschätzen zu können, soll sich bis zum Jahresende ein Gutachter den Hallenboden anschauen. Dieser soll dann analysieren, ob die Nutzung des Harzes ein potenzieller Gefahrenherd für die Schülerinnen und Schüler ist. „Bis dahin ist uns vom Schulamt empfohlen worden, dass wir den Harzgebrauch einstellen“, fasst Rau die Situation zusammen.
Rau arbeitet an beidseitiger Lösung
„Ich habe mit Herrn Kampmann und Frau Schumacher vom Sportservice Unna gesprochen und wir sind an einer beidseitigen Lösung interessiert. Mit den beiden habe ich eine vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit“, so Rau weiter. Für die SGH Unna Massen wird der Kampf in der Liga durch die momentane Lage allerdings nicht leichter.
„Es wird schwierig, die Ligaspitze zu verteidigen, der Ball ist ohne Harz nicht so leicht zu kontrollieren. Es ist ein schon ein anderer Wettbewerb.“ Doch dieser Wettbewerb ist zurzeit für Sascha Rau Nebensache: „Ich möchte betonen, dass ich extra das Gespräch mit Herrn Schmitz vom Ernst-Barlach-Gymnasium (Schulleiter, Anm. d. Red.) gesucht habe, damit wir an einer Lösung arbeiten können, die beiden Seiten entgegen kommt.“
Stadt Unna möchte mit der SGH eine Lösung finden
Die Stadt Unna äußerte sich auf Anfrage per Pressemitteilung zum Harz-Verbot in der EBG-Halle: „Aufgrund aktueller Probleme mit dem Hallenboden bzw. der Versiegelung in der Halle des Ernst-Barlach-Gymnasiums wurde der genannte Verein telefonisch gebeten, das Harzen bis auf Weiteres zu unterlassen, bis eine einvernehmliche Lösung gefunden ist. Die Stadtverwaltung steht hierzu in einem engen Austausch mit dem betroffenen Verein (...). Die grundlegende Problematik besteht darin, dass es in Unna ausschließlich Sporthallen gibt, die sowohl von Vereinen als auch von Schulen genutzt werden und hier unterschiedliche Nutzungsanforderungen vorliegen.
Von der Fußball-Kreisliga D bis zur Handball-Oberliga: Die besten Fotos vom Sportwochenende
Fußball, Handball, Ringen und Volleyball: Die besten Fotos vom Sportwochenende in Lünen
TSG Kirchhellen verpasst Überraschung: SV Schermbeck enttäuscht