Mit dem Strom der Perseiden sind im August wieder verstärkt Sternschnuppen am Nachthimmel zu sehen. Als schönster und reichster Strom des Jahres bescheren die Perseiden bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde. Liebhaber und Fotografen fiebern dem faszinierenden Schauspiel jährlich entgegen.
Die Perseiden sind nach dem Sternbild Perseus benannt und bezeichnen einen Meteorstrom, also eine Häufung von Sternschnuppen. Diese entsteht, wenn die Erde auf ihrer Reise um die Sonne die Bahn des Kometen „Swift Tuttle“ kreuzt. Das passiert jedes Jahr im August. Der Komet hat auf seiner eigenen Reise einen Staubschweif hinterlassen. Diese Staubteilchen treffen dann auf unsere Erdatmosphäre, verglühen dabei und werden als die uns bekannten Sternschnuppen am Himmel sichtbar.
Perseiden 2024 über NRW: Wann kann man die Sternschnuppen am besten sehen?
Der diesjährige Aktivitätszeitraum der Perseiden liegt zwischen dem 9. und 13. August. Helle Objekte, sogenannte Boliden oder Feuerkugeln, sind dabei keine Seltenheit. Die meisten Meteore sind in den Morgenstunden des 12. August zu erwarten. Die beste Beobachtungszeit liegt zwischen 23 Uhr und 4 Uhr morgens. Wer also das Sternschnuppen-Spektakel live beobachten oder ein schönes Foto machen will, muss lange wach bleiben oder sehr früh aufstehen.
Mit 60 Kilometer pro Sekunde Eindringgeschwindigkeit sind die Perseiden recht schnelle Objekte. Mit dieser Geschwindigkeit dauerte die Reise von der Erde zum Mond nur 90 Minuten. Die meisten Meteoroide verdampfen in der irdischen Lufthülle. Es gibt aber Ausnahmen, manche schlagen auf dem Erdboden ein oder stürzen ins Meer. Nur sehr selten schlägt in dicht besiedelten Gebieten ein Meteorit ein.
Sternenklare Sternschnuppennacht
Für den Wochenstart sind dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach zufolge in weiten Teilen Deutschlands die Chancen nicht schlecht, Sternschnuppen sehen zu können.
Die Nacht zum Montag lädt zum Sternschnuppen-Gucken ein. Der Deutsche Wetterdienst erwartet einen kaum bewölkten Himmel, „teilweise wird es sternenklar“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Vereinzelt könne mal ein kleines Quellwölkchen dabei sein, aber tendenziell habe jeder die Möglichkeit, die Perseiden zu sehen. Auch die Temperaturen sprechen für eine laue Sommernacht: Rund 20 Grad werden erwartet.
Auch in der Nacht zum Dienstag sollen die Sternschnuppen zu sehen sein. „Das Manko am Montagnachmittag ist, dass sich im Süden und Südwesten einzelne Schauer und Gewitter bilden können“, erklärte die DWD-Sprecherin. Dort müsste man dann eventuell länger im Biergarten sitzen, um wieder einen klaren Himmel zu sehen - In der Nacht soll es allerdings wieder auflockern, sodass im gesamten Land die Sternschnuppen gut zu beobachten sein dürften.
Unwetter werden derzeit nicht für den Montag erwartet, die könnten sich dann vermehrt ab Dienstag bilden und nachts die Sicht auf die Perseiden behindern.
Sternschnuppen-Strom in NRW: An welchen Orten kann man die Perseiden am besten sehen?
Das Wichtigste beim Sternschnuppen-Beobachten ist natürlich der Ort. Je dunkler der Ort und der Blick in den Himmel ist, desto höher ist die Chance, Sternschnuppen zu sehen. Beobachter sollten deswegen raus in die Natur fahren und dunkle Orte aufsuchen, wie etwa dunkle Hügel. Die Umgebungslichter von Städten und Siedlungen würden viel zu sehr stören. In und um Dortmund gibt es einige Plätze und Aussichtspunkte, die sich besonders für das Perseiden-Beobachten eignen.
Zusätzlicher Tipp: Die größte Chance hat man, wenn man seinen Blick nach Nordosten ausrichtet.
Sternschnuppen fotografieren: Tipps für das perfekte Foto
Eines der wichtigsten Punkte, um Sternschnuppen fotografieren zu können, ist ein Stativ. So können Verwacklungen vermieden werden.
Wer eine Spiegelreflexkamera hat, sollte ein Weitwinkelobjektiv verwenden, um möglichst viel Himmel aufs Bild zu bekommen. Auch ein Fernauslöser ist hilfreich, um weitere Verwacklungen zu vermeiden. Als Blende sollte man 2,8 oder kleiner verwenden. Der Autofokus sollte nicht eingesetzt, sondern der Fokus manuell eingestellt werden.
Das Fotografieren von Sternen und Sternschnuppen mit dem Smartphone ist oft nicht ganz so leicht, aber grundsätzlich auch möglich. Am besten ist es, die manuelle Kamera-Einstellung des Smartphones zu verwenden. Zusätzlich können spezielle Apps Unterstützung bieten. Die Belichtungszeit sollte mindestens 10 bis 30 Sekunden betragen, der ISO-Wert sollte möglichst hoch gewählt werden. Experten raten aber von der Handy-Fotografie bei Nacht ab, da die Fotos oft verrauscht sind und dementsprechend die Qualität für einen eventuellen Druck leidet.
Weiteres Himmelsereignis im August 2024: Mond verdeckt Saturn
Der Perseiden-Strom bleibt nicht das einzige besondere Himmelsereignis im August: Der noch fast volle Mond bedeckt den Planeten Saturn. Unser Nachbar im All zieht in den frühen Morgenstunden am Mittwoch, 21. August, vor dem Ringplaneten vorbei und verdeckt ihn für eine Stunde. Die genauen Zeiten sind ortsabhängig. In Hamburg beginnt das kosmische Schauspiel um 5.33 Uhr, in Berlin 5.34 Uhr, in Düsseldorf um 5.31 Uhr, in Leipzig um 5.30 Uhr und in München um 5.33 Uhr.
Eine knappe Stunde später gibt der Mond den Ringplaneten wieder frei, Saturn erscheint am Westrand des Mondes. Besonders eindrucksvoll ist die Bedeckung im Teleskop zu beobachten, wenn Ring und Planetenkugel hinter dem Mondrand nach und nach verschwinden und nach einer Stunde am dunklen Westrand des Mondes wieder auftauchen.

mit dpa
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