Passionsspiele gibt es auch in Gelsenkirchen

Tradition aus Oberammergau

Trotz der 700 Kilometer, die Gelsenkirchen von Oberammergau trennen, gibt es eine Gemeinsamkeit, die beiden Orte verbindet: die Passionsspiele.

GELSENKIRCHEN

31.03.2015, 16:03 Uhr / Lesedauer: 1 min
Passionsspiele wie in Oberammergau gibt es Ostern auch in Gelsenkirchen.

Passionsspiele wie in Oberammergau gibt es Ostern auch in Gelsenkirchen.

Seit 1634 werden in Oberammergau alle zehn Jahre Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu Christi aufgeführt.

„Eine so alte Tradition gibt es in Gelsenkirchen zwar nicht, der Begeisterung des Publikums für die Aufführungen in der evangelischen Kirche in Gelsenkirchen-Rotthausen, die Ostersonntag und -montag, jeweils ab 17 Uhr, zum zweiten Mal stattfinden, tut dies aber keinen Abbruch“, sagt Christiane Cantauw, Geschäftsführerin der Volkskundlichen Kommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).  

Lange Tradition

Szenische Darstellungen des Lebens und Leidens Jesu Christi haben im europäischen Raum eine lange Tradition: Bereits im Mittelalter zogen die geistlichen Spiele viele Menschen in ihren Bann, stellten sie doch eine Möglichkeit dar, biblische Inhalte kennenzulernen und zu verstehen.  

„In den Kirchen wurde lateinisch gesprochen, sodass die einfachen Leute, die diese Sprache der Gebildeten nicht beherrschten, kein Wort verstanden. Sie benötigten Bilder, um sich mit den Inhalten der Religion vertraut zu machen.

Die bewegten Bilder der Passionsspiele hatten den weiteren Vorteil, dass ihre teils mehrtägigen Aufführungen den Alltag durchbrachen und Abwechslung versprachen“, so Cantauw. „Spannend ist auch, dass es in Westfalen seit kurzer Zeit eine deutliche Zunahme an Passionsspielorten gibt.“

Karten (16 Euro): Tel. (0209) 147 79 99.