Mit Holz zu heizen ist grundsätzlich nicht besonders umweltfreundlich.

Mit Holz zu heizen ist grundsätzlich nicht besonders umweltfreundlich. © dpa

Frag doch Onkel Max: Ist Heizen mit Holz umweltschädlich?

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Onkel Max beantwortet hier die Alltagsfragen der Leserinnen und Leser, seiner Nichten und Neffen, wie er sie liebevoll nennt. Diesmal geht es um die Frage, ob über Kaminöfen schädliches Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt.

von Onkel Max

23.08.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

NEFFE REINHARD H. fragt: Lieber Onkel Max, zunehmend wird berichtet, dass Haushalte mit Holz heizen, ob Pellets oder Kaminholz. Ich glaube, das ist doch auch ein fossiler Energieträger, oder nicht? Wird da nicht schädliches Kohlendioxid in die Atmosphäre abgegeben?

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Wenn im Winter das Gas knapp werden sollte, gilt: Wohl dem, der einen Kaminofen hat! Aber: Diese Menschen müssen zwar nicht frieren, der Umwelt tun sie jedoch nichts Gutes. Du triffst also mit deiner Einschätzung voll ins Schwarze, lieber Reinhard. Ginge es nach dem Bundesumweltamt, sollte möglichst gar nicht mit Holz geheizt werden: „Verzichten Sie aus Klimaschutz-, Luftreinhalte- und ökologischen Gründen auf die Nutzung von Holz zur Wärmeversorgung Ihres Hauses.“

Das hat mehrere Gründe. Die Verbrennung von Holz, gerade von Scheitholz in kleinen Holzfeuerungsanlagen wie zum Beispiel Kaminöfen ohne automatische Regelung, läuft nie vollständig ab und es entstehen neben gesundheitsgefährdenden Luftschadstoffen wie Feinstaub und polyzyklisch aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) auch klimaschädliches Methan, Lachgas und Ruß.

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Hinzu kommt, dass Holz ein begrenzter Rohstoff und wichtiger Kohlenstoffspeicher ist. Es sollte deshalb in Maßen und dann vor allem in langlebigen Holzprodukten genutzt werden, zum Beispiel für Möbel.

Meine lieben Nichten und Neffen, die einen Kamin besitzen, sollten daher prüfen, ob alternativ zum Kaminofen eine Heizung mit brennstofffreien erneuerbaren Energien (Solarthermie, Wärmepumpe, Nah-/Fernwärme) möglich ist. Oder ob eventuell eine Kombination mit weiteren erneuerbaren Energien in Frage kommt. Ein wasserführender Kaminofen lässt sich zum Beispiel sehr gut solar unterstützen.

Wer dennoch seinen Kamin nutzen und Holz im Ofen verbrennen möchte, sollte ein paar Dinge beachten: Ein Austausch des Ofens sollte überprüft werden, wenn er älter als 15 Jahre ist. Denn alte Öfen entsprechen in der Regel nicht mehr dem Stand der Technik. In den meisten Fällen lohnt es sich, einen effizienteren und emissionsarmen Ofen einzubauen. Beim Kauf eines Kaminofens sollte man auf einen hohen Nutzungsgrad und geringe Schadstoffemissionen achten. Die sparsamsten Kaminöfen erreichen die Energieeffizienzklasse A+. Zudem sollte man auf eine möglichst hohe Energieeffizienz-Kennzahl von etwa 120 Prozent achten. Übrigens: Der Blaue Engel für Kaminöfen für Holz gibt Orientierung beim Kauf eines Kaminofens. Er zeichnet Geräte aus, die niedrige Staub- und Schadstoffemission aufweisen und die bedienerfreundlich sind.

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Grundsätzlich sollte nur trockenes und unbehandeltes Holz verbrannt werden. Bei optimaler Trocknung sinkt der Wasseranteil im Holz auf 15 bis 20 Prozent. Dies dauert – je nach Holzart – etwa ein bis zwei Jahre. Erst dann ist das Holz zum Heizen geeignet. Damit das Brennholz richtig durchtrocknen kann, sollten es an einem sonnigen und luftigen Platz vor Regen und Schnee geschützt aufgestapelt werden. Zudem sollte das Brennholz keinen Kontakt zum Erdreich haben, da es sonst aus dem Boden Feuchtigkeit ziehen kann.

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