NRW reagiert auf Gewalt - Kontrollen mit Hunden

Sicherheit im Nahverkehr

Seit mehr als einem halben Jahr hat die Intensität der Gewalt gegenüber Fahrgästen und Personal im öffentlichen Nahverkehr massiv zugenommen. „Wir werden jetzt gegensteuern“, sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek in Dortmund. Als eine der ersten Maßnahmen werden Pendler demnächst häufiger gemeinsam mit einem Tier reisen.

NRW

, 25.04.2016, 12:37 Uhr / Lesedauer: 1 min
Gewalt gegen Fahrgäste und Bahnpersonal hat in NRW in der vergangenen Zeit stark zugenommen.

Gewalt gegen Fahrgäste und Bahnpersonal hat in NRW in der vergangenen Zeit stark zugenommen.

„Ab Mitte des Jahres wollen wir testweise Dreier-Kontrollteams mit Hunden in die Züge schicken“, so Martin Husmann, Vorstand des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR) am Rande einer Sicherheitstagung in Dortmund am Montag.

Gute Erfahrungen in Hamburg

Sieben Teams wolle man für ein Jahr überraschend in den Zügen auftauchen lassen: „Wir sind uns sicher, dass dies den Adrenalinspiegel der Menschen, die zunehmend empört auf Kontrollen reagieren, massiv senkt“, so Husmann. In Hamburg habe der Versuch so gute Ergebnisse gehabt, dass man statt 10 nun 18 Teams einsetze.

Darüber hinaus sollen in allen Zügen des Nahverkehrs nach 18 Uhr zwei Sicherheitsmitarbeiter anwesend sein. Und dies bis zum Betriebsende. „Entsprechende Vertragsänderungen besprechen wir gerade mit den Nahverkehrsunternehmen“, so Husmann.

Bald auch Zugangskontrollen an Bahnhöfen?

Außerdem werde es schon bald in allen Waggons Videobeobachtung gegen. 72 Stunden lang werden die Aufnahmen aufbewahrt, um der Polizei bei der Ermittlung von Straftätern zu helfen, falls nötig.

Doch Bahn, Innenministerium und Verkehrsverbünde gehen noch weiter: „Mittelfristig denken wir über die Zugangskontrollen der Bahnhöfe nach, so, wie es in Paris, London und auch bei unseren Nachbarn in den Niederlanden gehalten wird“, kündigt Groschek an, der Gewalt massiv etwas entgegenzusetzen. „Wir erleben teilweise völlig enthemmte Täter, die weiterprügeln und treten, wenn ein Opfer schon kampfunfähig am Boden liegt.“

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