NRW-Parkhäuser mit "Wanna Cry" infiziert
Offene Schranken
In Essen, Düsseldorf, Grevenbroich und Hagen sind Kassenautomaten in den Parkhäusern eines niederländischen Betreibers mit der Erpresser-Software "Wanna Cry" infiziert worden. Das meldete das IT-Sicherheitsunternehmen G Data am Donnerstag. Der Vorfall lässt ahnen, wie groß die Auswirkungen von Cyber-Attacken für Betriebe sein können.

Die Schadsoftware "Wanna Cry" verschlüsselt die Rechner und fordert Lösegeld, um sie wieder freizugeben.
Von der weltweiten Infektionswelle durch die Erpresser-Software „Wanna Cry“ sind nach Erkenntnissen von Spezialisten auch eine Reihe Kassenautomaten in Parkhäusern betroffen. Infolge des Angriffs seien dort die Schranken geöffnet, teilte das IT-Sicherheitsunternehmen G Data am Donnerstag mit. Sollte der Ausfall andauern, sei dort ein Verkehrschaos zu erwarten.
Höhe des Schadens ist noch unbekannt
Demnach sind Parkhäuser eines niederländischen Betreibers in Essen, Düsseldorf, Grevenbroich und Hagen infiziert worden, wie ein Sprecher mitteilte. Bei dem betroffenen Parkhaus in Essen handelt es sich um das Parkhaus des Einkaufszentrums am Limbecker Platz. In Düsseldorf sollen laut einem Bericht von bild.de gleich drei Parkhäuser betroffen sein.
Zur Höhe der Einnahmeausfälle gebe es noch keine Angaben, berichtete G-Data. Der Fall zeige erneut, dass ein erfolgreicher Cyber-Angriff massiven Einfluss auf den Geschäftsbetrieb haben könne, betonte das Sicherheitsunternehmen.
„Wie es zur erfolgreichen Infektion von IT-Systemen in Parkhäusern kam, ist zum jetzigen Stand unklar“, sagte Tim Berghoff von G Data. „Die Ransomware (Anm. d. Red.: Erpressungsoftware) beinhaltet eine Komponente, die sich in Netzwerken aggressiv verbreitet.“ Dabei seien auch Maschinen gefährdet, die eine direkte Verbindung ins Internet haben.
So verlief die Cyber-Attacke bisher:
„Wanna Cry“ hatte am Wochenende in rund 150 Ländern mindestens 200 000 Organisationen und Privatnutzer getroffen und alle Daten auf den infizierten Rechnern verschlüsselt. Sie sollten erst nach einer Lösegeldzahlung wieder freigegeben werden. Schwer getroffen waren in Großbritannien auch mehrere Krankenhäuser. Die Verbreitung war noch am Wochenende durch einen Zufall gestoppt worden, inzwischen sind allerdings schon weitere Varianten aufgetaucht.
dpa