
Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, fasst sich mit den Händen ins Gesicht. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU), seit zwei Jahren im Amt, viele Menschen in NRW kennen ihn noch aus der vorherigen Regierung. © picture alliance/dpa
Fast jeder kennt NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Fast niemand kennt die neue Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU). Wirtschafts- und Energieministerin Mona Neubaur (Grüne) ist immerhin mehr als der Hälfte der Menschen ein Begriff, und Bildungsministerin Dorothee Feller (CDU) holt in der Bekanntheit zügig auf. Das ist das Ergebnis des jüngsten NRW-Checks, einer landesweiten Umfrageserie der nordrhein-westfälischen Tageszeitungen.
Hans-Josef Hovenjürgen (CDU, Wahlkreis Dorsten, Haltern, Polsum, Ahsen/Ostleven,) liegt als Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung noch vor der Landwirtschaftsministerin Gorißen, allerdings dennoch an zweitletzter Stelle.
„Bekanntheit“ ist dabei nicht mit „Beliebtheit“ gleichzusetzen. Sie zeugt eher davon, wie offensiv die Politiker an die Öffentlichkeit gehen und wie viel die Menschen davon im Alltag spüren. Außerdem haben die CDU-Minister, die schon in der vergangenen Legislaturperiode in der damals schwarz-gelben Landesregierung mitwirkten, einen Vorsprung vor allen neuen Amtsinhabern.

Die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) kennen die wenigsten Bürger in NRW. © picture alliance/dpa
NRW-Bürger kennen ihren Ministerpräsidenten
Kein Wunder also, dass Hendrik Wüst (92 Prozent) in der Bekanntheit ganz weit vorne liegt. Schließlich tritt er nicht nur als NRW-Regierungschef ständig in Erscheinung. Bis 30. September war er Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz und damit in einer bundesweit herausragenden Position.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU, 78 Prozent) und Innenminister Herbert Reul (CDU, 77 Prozent) kennen die Menschen noch aus der vorherigen Landesregierung. Darüber hinaus haben beide aber auch Themenfelder zu bearbeiten, die für viele Menschen alltäglich wichtig sind: Corona-Pandemie, Sozial- und Gesundheitssystem sowie die Innere Sicherheit.
Auch Mona Neubaur (Grüne) ist bekannt
Von Wirtschafts-, Energie- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Grüne, 55 Prozent) haben immerhin mehr als die Hälfte der Befragten schon einmal gehört. Sie ist die einzige neue Ministerin, die in der Bekanntheit so weit oben liegt. Aber sie hat die Grünen auch als Spitzenkandidatin zu ihrem guten Landtagswahlergebnis im Mai geführt, war in den Koalitionsverhandlungen präsent, ist jetzt die Stellvertreterin von Hendrik Wüst, und vor allem sitzt sie mit ihrem Ministerium in der gegenwärtigen Energiekrise an einer bedeutenden Schaltstelle.
Das Handlungsfeld der früheren und heutigen Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) dürfte den meisten Menschen zwar im Alltag weniger präsent sein, trotzdem hatten beim NRW-Check 43 Prozent der Befragten schon von ihr gehört.
Erst mit verhältnismäßig großem Abstand folgt Schulministerin Dorothee Feller (CDU, 24 Prozent). Das wird voraussichtlich nicht lange so bleiben: Feller steht nun für alles, was an den Schulen im Land passiert, und wird vor allem Familien rasch ein Begriff sein.

Dorothee Feller (CDU), Schulministerin Nordrhein-Westfalen. © picture alliance/dpa
Selbst Finanzminister Optendrenk kennen nur wenige Menschen in NRW
Relativ gleichauf in der Bekanntheit liegen Kultur- und Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU, 21 Prozent), die manche noch als ehemalige Verkehrsministerin in Erinnerung haben dürften, Familien- und Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne, 20 Prozent) und Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne, 18 Prozent).
Finanzminister Markus Optendrenk (CDU, 13 Prozent) ist nur verhältnismäßig wenigen Menschen bekannt.

Marcus Optendrenk (CDU), Minister der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen, ist neu in der Ministerrunde und vielen Menschen im Land unbekannt. © picture alliance/dpa
Das gleiche gilt für Justizminister Benjamin Limbach (Grüne, 13 Prozent), den Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten Nathanael Liminski (CDU, 12 Prozent) und den Parlamentarischen Staatssekretär im Kommunalministerium, Josef Hovenjürgen (8 Prozent).

Nathanael Liminski (CDU), Minister und Chef der Staatskanzlei, aufgenommen am Rande der Ernennung des neues Landeskabinetts. © picture alliance/dpa
Am wenigsten bekannt ist die Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die ehemalige Landrätin des Kreises Kleve, Silke Gorißen (CDU). Gerade mal sechs Prozent der Befragten hatten von ihr gehört.