Notvorräte sinnvoll anlegen: Das sollten Sie für Krisenzeiten zu Hause haben
Für Krisenzeiten
In Krisenzeiten verweisen Politikerinnen und Politiker immer wieder auf Notvorräte, wie zuletzt Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Doch was gehört zu einem Notvorrat tatsächlich dazu?

Philipp Nater, Geschäftsführer der SicherSatt AG, verpackt im Lager Notvorratspakete. (Symbolbild) © picture alliance/dpa
Zuerst die Corona-Pandemie, nun der Krieg in der Ukraine: In Deutschland nehmen die Krisen im In- und Ausland auch starken Einfluss auf das Konsumverhalten. Wie bereitet man sich am besten auf etwaige Versorgungsengpässe vor, und ist das überhaupt notwendig?
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat eine klare Empfehlung ausgesprochen und den Bürgerinnen und Bürgern geraten, für einen Krisenfall vorzusorgen. „Wenn tatsächlich mal länger der Strom ausfällt oder das tägliche Leben auf andere Art und Weise eingeschränkt wird, dann ist es auf jeden Fall sinnvoll, einen Notvorrat zu Hause zu haben.“
Auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) warnt: „Bei einem ‚Blackout‘ beziehungsweise großflächigem Stromausfall bleiben die Supermärkte und Tankstellen geschlossen. Auch Kühlschrank und Gefrierfach fallen aus, und je nach regionalen Voraussetzungen kommt auch kein Trinkwasser mehr aus dem Wasserhahn“, heißt es auf der BKK- Webseite.
Hilfreich sei ein Vorrat an Lebensmitteln und Getränken auch, wenn eine Quarantäne angeordnet wurde oder bei einem starken Unwetter, Hochwasser, extremer Hitze, starkem Schneefall und Glätte. Denn möglicherweise könne man deshalb das Haus längere Zeit nicht verlassen.
Doch was gehört zum Vorrat dazu? Das BBK gibt konkrete Hilfestellung.
Hier sind die fünf wichtigsten Punkte
5 wichtige Tipps, die helfen
- Zeitspanne: Planen Sie Ihren Notvorrat für zehn Tage. Das sollte in der Regel ausreichen, um auch in schwierigeren Lagen die Zeit zu überbrücken, bis staatliche Hilfe eintrifft oder die Notsituation ausgestanden ist.
- Trinken: Berechnen Sie zwei Liter Flüssigkeit pro Person pro Tag. Ein gewisser Anteil des Vorrats sollte aus (Mineral-)Wasser bestehen. Aber auch Fruchtsäfte oder länger lagerfähige Getränke können dazugerechnet werden.
- Energie: Veranschlagen Sie ca. 2200 Kilokalorien pro Person und Tag. Bedenken Sie bei der Bevorratung auch Allergien und Unverträglichkeiten.
- Lagerung: Beachten Sie Hinweise zur Lagerung. Sie sollten Lebensmittel kühl, trocken und dunkel aufbewahren. Ebenfalls wichtig: eine luftdichte Verpackung.
- Haustier: Vergessen Sie bei der Planung nicht Ihr Haustier. Achten Sie darauf, ausreichend Nahrung, Einstreu, Medikamente und weitere Produkte, die Ihr Tier benötigt, parat zu haben.
Notvorrat pro Person - Beispiel
„Ein Lebensmittel- und Getränkevorrat ist etwas sehr Individuelles“, heißt es beim BBK.
Der Notvorrat für zehn Tage könnte so aussehen:
- Getränke: 20 Liter
- Getreide, Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis: 3,5 Kilo
- Gemüse und Hülsenfrüchte: 4 Kilo
- Obst und Nüsse: 2,5 Kilo
- Milch und Milchprodukte: 2,6 Kilo
- Fisch, Fleisch, Eier bzw. Volleipulver: 1,5 Kilo
- Fette und Öle: 0,375 Kilo
Notapotheke – gut versorgt
Auch eine Notapotheke muss vorhanden sein.
Dort gehört Folgendes rein:
- persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente
- Schmerz- und fiebersenkende Mittel
- Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
- Mittel gegen Insektenstiche
- Elektrolyte zum Ausgleich bei Durchfallerkrankungen
- Fieberthermometer und Splitterpinzette
- Haut- und Wunddesinfektionsmittel
- Verbandsmaterial
Hygieneartikel parat haben
Nicht zuletzt sollte man überlegen, welche Hygieneartikel regelmäßig benötigt werden.
Zum Notvorrat gehören deshalb auch:
- Taschentücher
- Toilettenpapier
- Tampons bzw. Binden
- Zahnpasta
- Desinfektionsmittel
- ggf. Windeln
Eine clevere Kalkulation für Notsituationen verhindert unnötige Hamsterkäufe. Kalkulieren können Sie ihren Notvorrat auf der Internetseite notration-anlegen.de/vorratsrechner
Der Artikel "Notvorräte sinnvoll anlegen: Das sollten Sie für Krisenzeiten zu Hause haben" stammt von unserem Partner, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.