
Die Nordbahntrasse führt durch Wuppertal. Hier präsentiert sich die Stadt von ihren schönsten Seiten. © Lydia Heuser
Rad-Tour durch Wuppertal: Die Nordbahn-Trasse eignet sich für Familien
Ausflugstipp
Schöne Radtouren gibt es auch außerhalb des Ruhrgebiets. Auch im Bergischen Land gibt es familientaugliche Routen. Ausgerechnet Wuppertal hat einen der schönsten Wege zu bieten.
Wuppertal ist die Stadt der Schwebebahnen, manchmal wird die Stadt auch als San Francisco des Bergischen Landes bezeichnet. Das aber nicht wegen des schönen Wetters, das es dort bekanntermaßen angeblich äußerst selten gibt, sondern wegen der zahlreichen Treppen. Zum Radfahren ist diese Stadt, die rechts und links der Berghänge entlang der Wupper liegt, eigentlich nicht geeignet.
Aber das hat sich geändert. Im Dezember 2014 wurde die Nordbahn-Trasse offiziell eingeweiht. Die Trasse ist durchgehend asphaltiert und führt entlang der ehemaligen Eisenbahnstrecken (Rheinische Strecke und Kohlenbahn) durch Wuppertal. Rund 22 Kilometer ist die Strecke lang. Sie ist flach, bietet viel Platz für Radfahrende, Inlineskater und Fußgänger – es gibt sogar Abschnitte, wo Fuß- und Radweg deutlich voneinander getrennt sind – und man bekommt eine Wuppertal-Sightseeing-Tour gratis geliefert.

Die Trasse wird selten unterbrochen, wie hier in Nächstebreck. Ein Blitzer und Tempo 30 machen das Überqueren für Radfahrer sehr sicher. © Lydia Heuser
Als Ausgangspunkt bietet sich der Bahnhof Schee in Sprockhövel an. Wer mit dem Auto anreist, kann dort am Rottenberger Weg parken, dort sind zwei Parkplätze ausgewiesen. Da kurz vor dem Bahnhof aber zwei weitere Trassen kreuzen, kann man die Nordbahntrasse von hier aus auch in seine Tour einplanen.
Von Hattingen kommend schließt dort die Glückauf-Trasse an und in Richtung Osten die Alte-Kohlenbahn-Trasse, die nach Wetter (Ruhr) führt.

Größtenteils ist der Weg in Fahrbahn und Fußgängerweg unterteilt. © Lydia Heuser
Die Fahrt ab Bahnhof Schee startet mit einer scharfen S-Kurve und führt danach durch den über 700 Meter langen Schee-Tunnel. Etwa auf halber Strecke passiert man dort fast unbemerkt die Stadtgrenze zwischen Sprockhövel und Wuppertal. Der Schee-Tunnel ist nicht der einzige entlang der Nordbahn-Trasse. Deshalb sind Vorder- und Rücklicht bei der Tour Pflicht.
Wuppertal von oben sehen, ohne einen einzigen Berg zu erklimmen
Ab Nächstebreck startet die Sightseeing-Tour: Die Trasse schlängelt sich über zahlreiche Brücken hinweg über die Häuserschluchten. Jede Brücke lädt dazu ein, stehenzubleiben und das Panorama zu genießen.

Der Blick über die Südstadt in Elberfeld. Diese Hänge überfährt man entlang der Nordbahntrasse ohne einen einzigen Berg erklimmen zu müssen. © Lydia Heuser
Die Trasse führt leicht bergab und kleine Cafés laden zu Pausen ein. Besonders beliebt und längst kein Geheimtipp mehr ist der Bahnhof Mirke in Wuppertal-Elberfeld. Das alte Bahnhofsgebäude ist Kreativzentrum und Veranstaltungsort, leider ist der alte Bahnhof eingerüstet. Von der schönen Schieferfassade sieht man deshalb nichts. Trotzdem: Hier ist immer viel los. Das Café Hutmacher bietet Kuchen und Getränke an. Man kann auf dem ehemaligen Bahnsteig sitzen.

Radeln über den Dächern der Stadt. © Lydia Heuser
Die Trasse endet in Vohwinkel. Von hier kommt man schnell zum Bahnhof und kann wieder zurück mit dem Zug fahren. Wer seinen Ausflug länger gestalten will, kann aber auch weiter in Richtung Korkenzieher-Trasse, in die Klingenstadt Solingen fahren.
Wer lieber wieder in Richtung Ruhrgebiet will, der kann in Wuppertal-Lüntenbeck (kurz vor Vohwinkel) die Abzweigung in Richtung Niederbergbahn nehmen. Diese Trasse führt dann über Wülfrath und Velbert bis nach Essen.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
