Im zweiten Jahr nach dem Abstieg aus der Handball-Bundesliga kämpft der ASV Hamm-Westfalen um eine gute Platzierung in der zweiten Liga. Mittendrin ist mit Nikolas Katsigiannis auch ein Bergkamener Handballer. Am Samstagabend steht für ihn ein besonderes Spiel an. Der ASV reist zum TuS Nettelstedt-Lübbecke nach Ostwestfalen. Bis zum Sommer hütete der 42-Jährige noch den Kasten des TuS, der die vergangene Saison auf Platz fünf abschloss, in dieser Saison aber gegen den Abstieg kämpft. Anwurf in der Kreissporthalle Lübbecke ist um 18 Uhr.
Nikolas Katsigiannis im Tor des ASV Hamm-Westfalen
„Das Spiel ist sicherlich etwas Besonderes für mich. Aber ich habe mittlerweile eine gewisse Routine mit Spielen gegen ehemalige Klubs“, gibt der Keeper im Gespräch mit dieser Sportredaktion zu. Er habe in seiner Zeit beim TuS viele gute Bekanntschaften geschlossen. „Ich freue mich natürlich, ein paar Gesichter wiederzusehen“, erklärt der Torwart, der früher unter anderem für den SuS Oberaden und den HC TuRa Bergkamen auflief.
Auch wenn der ASV Hamm-Westfalen zurzeit auf Rang sechs liegt, spricht Katsigiannis von einer sportlich angespannten Situation. „Ich habe es in meiner Karriere noch nie erlebt, dass so viele Spieler auf einmal verletzt waren“, meint der ASV-Schlussmann, der nach der Verletzung von Torhüter Marcos Colodeti Ende Oktober in Hamm anheuerte. „Nachdem mein Vertrag in Nettelstedt nicht verlängert wurde, wollte ich gerne weiter Profi bleiben. Daher habe ich mich individuell fit gehalten“, erklärt der 42-Jährige seinen Wechsel. So sei er zwar körperlich fit gewesen, aber das Handballtraining habe schon gefehlt.
Nikolas Katsigiannis verstärkt ASV Hamm
„Wir haben eine sehr ausgeglichene Liga. Mit zwei Siegen bist du oben dran, wenn du zwei Spiele verlierst, steckst du im Abstiegskampf“, meint Katsigiannis mit einem Blick auf die Tabelle, in der zwischen Platz 4 und 16 nur 6 Punkte liegen.

Dass es beim kommenden Gegner momentan nicht so laufe, bedauert Katsigiannis: „Es tut mir für den TuS leid, dass sie da unten drin stehen. Ich halte die Mannschaft aber für deutlich besser, als sie aktuell in der Tabelle steht. Das wird ein ganz schweres Spiel für uns“, ordnet der Hammer Keeper die Lage ein. Viele Spiele seiner ehemaligen Kameraden habe er gesehen.
Kontakt zum kommenden Gegner habe er immer noch regelmäßig - nicht zuletzt, weil er zurzeit noch in Bünde, ganz in der Nähe von Lübbecke wohnt. „Ich habe mich auch schon ein paar mal mit den Jungs vom TuS getroffen und einen Kaffee getrunken“, erklärt er.
Katsigiannis möchte seine Karriere fortsetzen
Körperlich fühle er sich aktuell erstaunlich gut. „Ich hätte nicht gedacht, dass das mit 42 immer noch so gut gehen würde. Im Training kann ich richtig Gas geben“, freut sich Katsigiannis. So zeigt er sich fest entschlossen, die Karriere auch im kommenden Jahr noch weiter fortzusetzen. „Der Lifestyle als Handballprofi ist einfach cool. Daher möchte ich mir das so lange wie möglich erhalten“, schwärmt Katsigiannis.
Wie es nach der Karriere weitergehen soll, wisse er noch nicht genau. „Was ich danach beruflich machen werde, habe ich noch nicht entschieden.“ Er habe zwar eine Ausbildung bei der Stadt Bergkamen gemacht. Eine Rückkehr in den öffentlichen Dienst sei aber kein Thema.