„Nicht oberligatauglich“ - Holzwickeder SC leistet im Sauerland den Offenbarungseid

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„Nicht oberligatauglich“ - Holzwickeder SC leistet im Sauerland den Offenbarungseid

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Katastrophale Fehler laden den Gegner RSV Meinerzhagen zum Tag des offenen Sonntags ein, womit sich der Holzwickeder SC einen Platz unter den Top Ten der Oberliga wohl abschminken kann.

von Werner Hahn

Holzwickede

, 05.12.2021, 21:21 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es hat sich wieder einmal gezeigt: Eine Viertelstunde guter Fußball reicht nicht aus, um erfolgreich zu sein. Eine Feststellung, die der heimische Oberligist Holzwickeder SC wieder einmal gemacht hat. So sah es Sonntag auch beim Auftritt der Blau-Grünen in Meinerzhagen aus. Mit forschem Angriffsspiel berannten die Woller-Schützlinge in den ersten 15 Spielminuten den Kasten des RSV, hatten auch zwei gute Einschusschancen durch Robin Schultze und Lucas Arenz, wo im Abschluss vielleicht auch das Quäntchen Glück fehlte.

Oberliga Westfalen

RSV Meinerzhagen - Holzwickeder SC

4:1 (2:0)

Unverständlich dann für den Beobachter allerdings, warum sich die Gäste binnen drei Minuten zwei Gegentore einhandelten, die quasi aus dem Nichts heraus fielen. Die Treffer verfehlten ihre Wirkung nicht, denn danach lief lange nichts mehr viel für den Gast von der Emscher zusammen. „Die Holzwickeder sind wild angefangen, was nicht negativ zu verstehen ist. Hatten zunächst zwei gute Chancen, sind dann durch zwei individuelle Fehler mit 0:2 in Rückstand geraten, was uns natürlich in die Karten gespielt hat“, sagte Mutlu Demir, Coach der Meinerzhagener, nach dem Spiel.

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Was bei den Verantwortlichen der Holzwickeder Anlass zur Sorge geben muss, ist die Tatsache, dass die Mannschaft nach einem Rückstand meist total den Spielfaden verliert, das war auch Sonntag im Sauerland nicht zu übersehen. Wenn HSC-Keeper Kevin Beinsen nicht noch eine guten Tag erwischt hätte, dann wäre diese Partie schon zum Seitenwechsel entschieden gewesen. So in der 29. Spielminute, als RSV-Akeur Alessandro Tomasello nahezu ungestört aus der eigenen Hälfte startete. Nur einem tollen Reflex von Kevin Beisen war es zu verdanken, dass diese Möglichkeit ohne den entsprechenden Ertrag blieb.

Holzwickede begann sehr offensiv

Auch im zweiten Durchgang begann der Holzwickeder SC sehr offensiv, drängte die Meinerzhagener in ihre Hälfte zurück, hatte auch einige Möglichkeiten. Die beste davon bot sich dem eingewechselten Dario Biancardi, der nach einer Rechtsflanke völlig frei zum Kopfball kam, die Lederkugel aber knapp über den Kasten setzte. Vielleicht hätte ein Anschlusstor den Gast noch einmal ins Spiel gebracht, zumal der RSV gerade in der Hintermannschaft nicht sattelfest wirkte.

So aber nutzte Raphael Grässer mit einem Doppelschlag (69., 72.) die ebenso eklatanten Abwehrschwächen des HSC zu einer uneinholbaren 4:0-Führung eiskalt aus. „Wir haben gut begonnen, hätten dabei auch durchaus in Führung gehen können“, meinte HSC-Co-Trainer Daniel Frieg.

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„Wenn man allerdings so passiv in die Zweikämpfe geht, dabei nur Geleitschutz gibt, dann darf sich niemand über eine solch klare Niederlage wundern. Was da heute aber angeliefert wurde, hat mit Oberligatauglichkeit nicht viel zu tun. Bestes Beispiel dafür ist die 1:0-Führung der Meinerzhagener, als wir unmittelbar zuvor selbst in Führung hätten gehen müssen“, sagte Daniel Frieg.

Delija mit dem Ehrentreffer

Enis Delija markierte zwar kurz vor dem Abpfiff noch den Anschlusstreffer zum 4:1, doch mehr als Ergebniskosmetik war das nicht. Bleibt als Fazit nur die Feststellung, dass die HSC-Leistung Sonntag einem Offenbarungseid gleichkam, zumal die Chancen, die Top Ten der Oberliga zu erreichen, wohl auf ein Minimum zusammengeschrumpft sind.

HSC: Beinsen - Busemann, Schneider, Delija, Hoppe, Schultze, Selmanaj, Majewski (46. Biancardi), Ivancic, (65. Böcker), Jenusch (75. Jusufi), Arenz

Tore: 1:0 Spais (16.), 2:0 Kunkel (19.), 3:0 Grässer (72.), 4:0 Grässer (72.), 4:1 Delija (87.)