Klingbeil soll neuer SPD-Fraktionschef werden
Update 23.2., 23.45 Uhr: Die SPD-Führung schlägt Parteichef Lars Klingbeil als neuen Vorsitzenden der Bundestagsfraktion vor. Das teilte der derzeitige Fraktionschef Rolf Mützenich nach einer Sitzung des Parteipräsidiums den SPD-Abgeordneten in einem Schreiben mit, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
AfD bekommt die meisten Zweitstimmen in Gelsenkirchen
Update 23.2., 23.25 Uhr: Die AfD hat im Wahlkreis Gelsenkirchen die meisten Zweitstimmen bekommen. Für die Partei stimmten nach Angaben der Stadt 24,7 Prozent der Wähler, dahinter folgten die SPD mit 24,1 und die CDU mit 22,7 Prozent. Die Zweitstimme entscheidet darüber, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag hat.
FDP-Chef Lindner erklärt Rückzug aus aktiver Politik
Update 23.2., 22.45 Uhr: Der FDP-Vorsitzende und Spitzenkandidat Christian Lindner erklärt nach der Wahlniederlage seiner Partei: „Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus.“ Auf X schreibt Lindner: Die Bundestagswahl habe eine Niederlage für die FDP gebracht, „aber hoffentlich einen Neuanfang für Deutschland. Dafür hatte ich gekämpft.“ Der FDP-Politiker schreibt weiter, er scheide mit nur einem Gefühl aus der Politik aus: „Dankbarkeit für fast 25 intensive, herausfordernde Jahre voller Gestaltung und Debatte.“
Die Bundestagswahl brachte eine Niederlage für die FDP, aber hoffentlich einen Neuanfang für Deutschland. Dafür hatte ich gekämpft.
— Christian Lindner (@c_lindner) February 23, 2025
Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus. Mit nur einem Gefühl: Dankbarkeit für fast 25 intensive, herausfordernde Jahre voller Gestaltung und… pic.twitter.com/UuT1jTUeRW
Update 23.2., 22.44 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kann seinen Wahlkreis in Schleswig-Holstein nicht verteidigen. Mit 22,6 Prozent liegt der Kanzlerkandidat von Bündnis 90/Die Grünen in Flensburg-Schleswig kurz vor dem Ende der Auszählung deutlich hinter der CDU-Kandidatin Petra Nicolaisen (26,5 Prozent). Damit schneidet er aber deutlich besser ab als seine Partei (15,9). 2021 hatte er den Wahlkreis noch gewonnen. Auf der Landesliste der Grünen stand Habeck auf Platz zwei.
Auch AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel konnte ihren Wahlkreis nicht direkt gewinnen. Im Bodenseekreis, wo Weidel schon 2017 und 2021 als Direktkandidatin der AfD angetreten war, holt sie bei dieser Bundestagswahl laut vorläufigem Ergebnis etwa 20,4 Prozent der Erststimmen. Das sind zwar etwa zehn Prozentpunkte mehr, als Weidel bei den vergangenen beiden Bundestagswahlen jeweils holen konnte – aber auch gut 20 Prozentpunkt weniger, als der CDU-Direktkandidat Volker Mayer-Lay erreicht. Dieser hatte auch bei der Bundestagswahl 2021 das Direktmandat im Bodenseekreis geholt.
NATO-Generalsekretär Rutte gratuliert Merz
Update 23.2., 22.42 Uhr: NATO-Generalsekretär Rutte hat Unions-Kanzlerkandidat Merz zu seinem Wahlsieg gratuliert. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen in diesem entscheidenden Moment für unsere gemeinsame Sicherheit“, sagt er am Abend. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass Europa seine Verteidigungsausgaben erhöhe und Merz‘ Führung werde dabei eine Schlüsselrolle spielen.
AfD in Ostdeutschland vorne
Update 23.2., 21.45 Uhr: Die AfD hat zu diesem Zeitpunkt in zwei Bundesländern Wahlsiege geholt. In Sachsen und Thüringen stimmte die Mehrheit der stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürger für die rechtspopulistische Partei.
CDU auch in NRW klar vorn - Schlappe für SPD
Update 23.2., 21.37 Uhr: Die CDU ist bei der Bundestagswahl nach einer WDR-Hochrechnung auch in Nordrhein-Westfalen deutlich die stärkste Kraft geworden. Die Christdemokraten kamen auf 30,1 Prozent der Stimmen und erzielten damit ein besseres Ergebnis als die Union im Bund, die mit 28,6 Prozent unter der 30-Prozentmarke blieb.
Die SPD stürzte nach den Infratest-dimap-Zahlen des WDR (19.59 Uhr) in NRW auf ein historisches Tief von 20,3 Prozent ab und kam auf Platz zwei.
Die AfD lag laut Hochrechnung in NRW mit 16,1 Prozent auf dem dritten Platz klar vor den Grünen, die einen Stimmenanteil von 12,6 Prozent erreichten. Die FDP sank auf 4,4 Prozent. Die Linke steigerte sich in NRW der Hochrechnung zufolge auf 8,5 Prozent. Das BSW erreichte nur 4,2 Prozent.
Scholz: Werde nicht Verhandlungen mit Union führen
Update 23.2., 20.55 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) steht im Fall von Koalitionsgesprächen von Union und SPD nicht als Verhandlungsführer seiner Partei zur Verfügung. Das kündigte er in der „Berliner Runde“ von ARD und ZDF an.
Update 23.2., 20.50 Uhr: Die ARD-Wahlsendung zur Bundestagswahl im Livestream:
Update 23.2., 20.30 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner kündigt seinen Rückzug an, falls die Partei den Einzug in den Bundestag verpasst. Lindner sagte am Abend in der „Berliner Runde“ von ARD und ZDF, wenn die FDP aus dem Bundestag ausscheide, sei es völlig klar, dass er dann auch aus der Politik ausscheide.
Laut ARD-Hochrechnung von infratest dimap kommen CDU/CSU bei der Bundestagswahl 2025 auf 28,6 Prozent Stimmenanteil und wird stärkste Kraft. Die AfD kann mit 20,4 Prozent rechnen – das wäre ihr bislang bestes Ergebnis. SPD und Grüne kommen auf 16,3 beziehungsweise 12,3 Prozent.… pic.twitter.com/OCHJq3VNXz
— tagesschau (@tagesschau) February 23, 2025
Linke und AfD gewinnen bei jungen Wählern
Update 23.2., 20.20 Uhr: Linke und AfD gehören bei jungen Wählerinnen und Wählern zu den Gewinnern der Bundestagswahl. Zu diesem Ergebnis kommt die Forschungsgruppe Wahlen und eine Wahlanalyse von Infratest dimap. Der Forschungsgruppe Wahlen zufolge ist die Linke mit 24 Prozent bei den unter 30-Jährigen die stärkste Partei, die AfD folgt mit 21 Prozent. Danach platziert sich die Grüne mit 12 Prozent.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt Infratest dimap. Demnach entscheiden sich 25 Prozent der 18- bis 24-Jährigen für die Linke, 20 Prozent für die AfD. Danach folgen Union (13 Prozent), SPD (12 Prozent) und Grüne (12 Prozent).
„Ich bin so unfassbar dankbar über dieses Ergebnis“, sagt Linken-Spitzenkandidatin Reichinnek zur #Bundestagswahl25 und kündigt an, dass ihre Fraktion nun „lauter und deutlicher als je zuvor“ für ihre Themen kämpfen werde. pic.twitter.com/5HB9ECBLw3
— Bericht aus Berlin (@ARD_BaB) February 23, 2025
Strack-Zimmermann: FDP-Ergebnis ist eine Klatsche
Update 23.2., 20.10 Uhr: Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat das schlechte Abschneiden ihrer Partei bei der Bundestagswahl als „Klatsche“ bezeichnet und Konsequenzen verlangt. „Es ist wirklich auf die 12 und zwar mit Anlauf“, sagte die Europaabgeordnete im ZDF. „Ich glaube, Konsequenzen müssen vor allem thematisch gezogen werden, dass wir uns eben nicht nur reduzieren auf ein, zwei Themen.“ So müsse sich die FDP zum Beispiel auch um das Thema Sicherheit kümmern, auch wenn dies „kein schönes Thema“ sei
Chrupalla: Merz kann einige Wahlversprechen nur mit der AfD umsetzen
Update 23.2., 20 Uhr: Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla hat sich nach der Bundestagswahl offen für Koalitionsgespräche mit der Union gezeigt. „Wir können immer über Koalitionen reden. Aber am Ende muss es sich jetzt für die Bürger auszahlen, und den Bürgern ist es am Ende egal, wer regiert“, sagte er in der ARD. Sie erwarteten endlich einen politischen Wechsel. „Man kann aber auch nicht zehn oder zwölf Millionen AfD-Wähler ausgrenzen und ausschließen“, sagte er mit Blick auf die ablehnende Haltung der Union gegenüber der AfD.
AfD laut aktueller Hochrechnung über 20 Prozent
Update 23.2., 19.45 Uhr: Laut der aktuellsten Hochrechnung von Infratest dimap von 19.28 Uhr erreicht die AfD 20,2 Prozent der abgegebenen Zweitstimmen. Sie ist damit zweitstärkste Kraft nach der Union, die auf 28,8 Prozent der Stimmen kommt. Dahinter folgt die SPD, die nur auf 16,2 Prozent der Stimmen kommt und damit im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 9,5 Prozentpunkte einbüßt. Die Grünen kommen auf 12,7 Prozent, die Linke auf 8,5. FDP und BSW liegen beide noch knapp unter 5 Prozent und müssen weiterhin um den Einzug in den Bundestag zittern.
AfD-Parteichefin @Alice_Weidel spricht von einem „historischen Erfolg“ ihrer Partei bei der #Bundestagswahl25. Die AfD sei „offen für Koalitionsverhandlungen mit der CDU“. pic.twitter.com/3TytAUg7mX
— Bericht aus Berlin (@ARD_BaB) February 23, 2025
Esken zieht vorerst keine Konsequenzen
Update 23.2., 19.40 Uhr: Die SPD-Co-Chefin Saskia Esken zieht vorerst keine personellen Konsequenzen aus dem Debakel ihrer Partei. „Wir müssen natürlich die SPD angesichts dieses enttäuschenden Ergebnisses auch neu aufstellen“, sagt Esken im ZDF. Dies gelte organisatorisch, programmatisch und auch personell. „Aber das machen wir gemeinsam und nicht an einem Wahlabend von einer Bühne herunter.“ Die SPD hatte nach den Hochrechnungen mit rund 16 Prozent ein historisch schlechtes Ergebnis erzielt.
CDU, SPD und Grüne in NRW besser als im Bund
Update 23.2., 19.30 Uhr: In Nordrhein-Westfalen haben CDU, SPD und Grüne bei der Bundestagswahl nach den aktuellen Hochrechnungen besser abgeschnitten als deutschlandweit - die AfD dagegen deutlich schlechter. Das geht aus den Hochrechnungen von WDR sowie ARD und ZDF hervor.
Demnach liegt die CDU in NRW bei 31,5 Prozent, bundesweit bei 28,7 bis 29,0 Prozent. Die SPD liegt landesweit mit 18,7 Prozent an zweiter Stelle, im Bund wird sie nach den Hochrechnungen bei 16,0 bis 16,4 gesehen. Die Grünen erreichten danach in NRW 14,5 Prozent, im Bund 12,3 bis 13,3. Die AfD erzielt in NRW in den Hochrechnungen nur 14,8 Prozent, im Bund lag sie bei 19,6 bis 19,8.
„Wir - die @CDU und die @CSU - haben diese Bundestagswahl gewonnen. Danke für das Vertrauen, das Sie uns und das Sie mir gegeben haben. Und ich möchte in diesem Zusammenhang ein Wort des Respekts für unsere politischen Wettbewerber sagen. Wir werden unserem Regierungsauftrag nun… pic.twitter.com/sFuB8C2qMr
— Friedrich Merz (@_FriedrichMerz) February 23, 2025
Habeck gibt Merz Schuld an Wahlergebnis
Update 23.2., 19.20 Uhr: Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck zeigt gemischte Gefühle. Dass das Ergebnis nicht besser ausgefallen ist, liegt seiner Darstellung nach auch an der Abstimmung der CDU mit der AfD. Hätten die Grünen im Anschluss eine Koalition mit der CDU ausgeschlossen, wären bei seiner Partei höhere Prozente möglich gewesen.
Söder: Grüne sollen in die Opposition gehen
CSU-Chef Markus Söder lehnt eine Koalition mit den Grünen nach der Bundestagswahl weiterhin klar ab. Es scheine so zu sein, dass es entweder mit einem oder möglicherweise mit zwei Partnern reiche, sagt Söder, der in einer Video-Schalte aus Berlin zur CSU-Wahlparty nach München zugeschaltet wurde. „Relativ klar ist aber, es geht ohne die Grünen.“
„Und ich darf es euch nur noch mal sagen: Wir bleiben bei unserer Linie. Wir sind der festen Überzeugung: Nach dieser Wahl, mit einer neuen Regierung, mit einem neuen Kanzler Friedrich Merz, braucht es keine regierende grüne Fraktion mehr - die sollen in die Opposition gehen.“
CDU führt laut Hochrechnung auch in NRW - SPD stürzt ab
Update 23.2., 19.15 Uhr: Die CDU ist bei der Bundestagswahl nach einer WDR-Hochrechnung auch in Nordrhein-Westfalen die stärkste Kraft geworden. Die Christdemokraten lagen in NRW nach der Hochrechnung mit 31,5 Prozent sogar noch vor CDU und CSU im Bund.
Die SPD erzielte nach Infratest-dimap-Zahlen des WDR (18.45 Uhr) mit einem historisch schlechten Ergebnis Platz zwei, sie käme danach nur noch auf 18,7 Prozent. Die AfD erreichte laut erster Hochrechnung in NRW mit 14,8 Prozent den dritten Platz. Die Grünen folgten knapp dahinter mit 14,5 Prozent. Die FDP erreichte einen Anteil von 5,0 Prozent. Die Linke kam in NRW laut Hochrechnung auf 8,4 Prozent. Das BSW lag bei 3,5 Prozent.
Weidel: „Wir werden die anderen jagen“
Update 23.2., 19.10 Uhr: AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel hat sich nach der Schließung der Wahllokale hochzufrieden gezeigt. Auf die Union angesprochen, die eine Koalition mit der AfD vor der Wahl ausgeschlossen hatte, sagte die Co-Parteivorsitzende: „Wir werden genauso konstruktive Oppositionsarbeit weitermachen wie seit dem Jahr 2017. „
In Anspielung auf eine frühere Äußerung von Ex-Parteichef Alexander Gauland sagte sie: „Wir werden die anderen jagen, dass sie vernünftige Politik für unser Land machen.“ Gauland, damals Spitzenkandidat der AfD, hatte 2017 am Abend der Bundestagswahl mit Blick auf die künftige Bundesregierung gesagt: „Sie kann sich warm anziehen. Wir werden sie jagen.“ Mit Blick auf die künftige AfD-Bundestagsfraktion sagte Weidel, sie sei „sehr glücklich, dass wir so angewachsen sind“.
Achim Post: „Äußerst bitterer Moment für die SPD“
Update 23.2., 19 Uhr: Der nordrhein-westfälische SPD-Vorsitzende Achim Post hat das Ergebnis seiner Partei bei der Bundestagswahl als „äußerst bitteren Moment für die SPD“ bezeichnet. „Dass wir als drittstärkste Kraft hinter der AfD abschneiden, ist besonders schmerzlich und zeigt, dass wir vor großen Herausforderungen stehen“, sagte Post laut Mitteilung.
„In den kommenden Tagen und Wochen werden wir alle Entscheidungen aufarbeiten, die zu diesem Wahlergebnis geführt haben.“ Dass alle Ampel-Parteien Verluste erlitten hätten, zeige, dass die Menschen den Streit und den Stil der vergangenen Monate und Jahre eindeutig abgewählt hätten.
ARD/ZDF: Wahlbeteiligung von über 80 Prozent
Update 23.02., 18.50 Uhr: Bei der Bundestagswahl hat es laut ARD und ZDF eine so hohe Wahlbeteiligung wie seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Sie lag demnach zwischen 83 und 84 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung. Mehr als 59 Millionen Menschen waren wahlberechtigt.
Bundesweit hatte die Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl 2021 am Ende - nach einer Teilwiederholung in Berlin - bei 76,4 Prozent gelegen.
Scholz gesteht Wahlniederlage ein
Update 23.2., 18.45 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Niederlage der SPD bei der Bundestagswahl eingestanden. „Das ist ein bitteres Wahlergebnis für die sozialdemokratische Partei, das ist auch eine Wahlniederlage“, sagte er am Sonntag nach den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF. Scholz übernahm Verantwortung für das Wahlergebnis und gratulierte dem Wahlsieger Friedrich Merz von der Union.
Scholz sagte, er werde sein Amt „bis zum letzten Tag ausüben“. Er machte aber auch deutlich, dass er mit der Regierungsbildung nichts zu tun haben werde: „Jetzt ist es an anderen, den Weg zu suchen, wie eine Regierung gebildet werden kann“, sagte er.
Die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Merz ist bei der Neuwahl des Bundestags nach dem Bruch der Ampel-Koalition klar stärkste Kraft geworden und hat damit den Auftrag zur Regierungsbildung. Die SPD hat nach den ersten Hochrechnungen ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl eingefahren und keine Möglichkeit, eine Koalition jenseits von Union und AfD zu bilden. Für ein Bündnis mit Grünen, Linken und BSW gibt es keine Mehrheit.
Jetzt live: Statement unserer Parteispitze im Willy-Brandt-Haus! https://t.co/TpYDmJNuQa
— SPD Parteivorstand (@spdde) February 23, 2025

Update 23.2., 18.40 Uhr: Livestream zur Bundestagswahl 2025: Prognosen, Hochrechnungen, Analysen auf BR24:
Update 23.2., 18.30 Uhr: Bei der Bundestagswahl sind CDU und CSU mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz klar stärkste Kraft geworden. Nach den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF kommt die AfD auf Platz zwei, gefolgt von SPD und Grünen.
Die Stimmverteilung bei der Bundestagswahl 2025
Update 23.2., 18 Uhr: Die Wahllokale sind zu. Und damit steht die erste Prognose zur Bundestagswahl 2025 fest:
Deutschland steht vor einem Machtwechsel: Bei der Bundestagswahl sind CDU und CSU mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz klar stärkste Kraft geworden. Auf Platz zwei kommt nach den Prognosen von ARD und ZDF die AfD. Dahinter liegt die SPD, gefolgt von den Grünen. Die Linke schafft den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde und ist erneut im Bundestag vertreten. FDP und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) müssen dagegen um den Einzug ins Parlament bangen.
Nach den Prognosen von 18 Uhr verbessern sich CDU und CSU auf 28,5 bis 29,0 Prozent (Wahl 2021: 24,1 Prozent). Die AfD kann ihr Ergebnis quasi verdoppeln auf 19,5 bis 20,0 Prozent (2021: 10,4 Prozent). Die SPD von Kanzler Olaf Scholz stürzt dramatisch ab auf ihr schlechtestes Bundestagswahlergebnis seit 1949 und landet bei 16,0 bis 16,5 Prozent (25,7). Die Grünen mit Kanzlerkandidat Robert Habeck bleiben dagegen in etwa stabil bei 12,0 bis 13,5 Prozent (14,7). Die Linke steigert sich deutlich auf 8,5 bis 9,0 Prozent (4,9). Die FDP halbiert ihr Ergebnis und liegt bei 4,9 bis 5,0 Prozent (11,4). Das BSW, eine Abspaltung der Linken, kommt bei seiner ersten Bundestagswahl auf 4,7 bis 5,0 Prozent.
Koalitionsrechner zur Bundestagswahl 2025: Welche Parteien könnten koalieren?
Panne - In Trier Stimmzettel aus Berlin ausgegeben
Update 23.2., 18745 Uhr: Bei einer Panne sind in einem Wahllokal in Trier-Süd Stimmzettel mit Kandidaten aus Berlin-Pankow ausgegeben worden. Der Fehler sei erstmals um 11 Uhr einem Wähler im Wahllokal aufgefallen, sagte der Sprecher der Stadt Trier. Seitdem wurden alle Stimmzettel genau kontrolliert und keine falschen Stimmzettel mehr ausgegeben.
„Wie viele falsche Stimmzettel es waren, wissen wir nicht. Schließlich sind die Wahlzettel in der Urne gelandet, und diese wird ja erst nach 18 Uhr zur Auszählung geöffnet“, sagte der Sprecher.
Der Fehler müsse passiert sein bei einer Druckerei mit Sitz in Nordrhein-Westfalen, die für mehrere Bundesländer Wahlzettel drucke, sagte der Sprecher. Sie habe einige falsche Wahlzettel nach Trier geliefert.
In Bocholt müssen Stimmzettel nachgeliefert werden
Update 23.2., 17.25 Uhr: In Bocholt mussten am Nachmittag bereits Stimmzettel nachgeliefert werden, weil sie in 7 bis 8 Wahllokalen ausgegangen sind. „Das ist bisher so noch nie vorgekommen“, sagt Bürgermeister Thomas Kerkhoff mit Blick auf eine hohe Wahlbeteiligung. „Gleichwohl läuft alles in geordneten Bahnen.“ Es gebe ansonsten keine besonderen Vorkommnisse, so Kerkhoff.
Bleistifte in der Wahlkabine sind unproblematisch
Update 23.2., 17.10 Uhr: In sozialen Medien verbreiten Rechtsextreme und AfD-Anhänger die Behauptung, dass Wahlfälschung drohe, weil in Wahllokalen oft nur Bleistifte statt nicht-radierbarer Kugelschreiber ausliegen. Die Bundeswahlleiterin sieht darin jedoch kein Problem.
Laut Bundeswahlordnung § 50 Absatz 2 seien verschiedene Schreibstifte zulässig, darunter Bleistifte, Farbstifte und Kugelschreiber. Eine Manipulation sei ausgeschlossen, da Wahlvorstände aus Mitgliedern verschiedener Parteien bestehen und die Auszählung öffentlich erfolge. Wählerinnen und Wähler könnten auf Wunsch auch eigene Stifte mitbringen. Ähnliche Falschbehauptungen tauchen regelmäßig bei Wahlen auf.
Wahllokale noch eine Stunde geöffnet
Update 23.2., 17 Uhr: Die Wahlberechtigten haben bundesweit noch eine Stunde, um ihre Stimme bei der vorgezogenen Bundestagswahl abzugeben. Um 18 Uhr schießen die Wahllokale. Was sich jetzt bereits abzeichnet, ist eine höhere Wahlbeteiligung als bei der letzten Wahl 2021. Die Wahlbeteiligung hatte vor vier Jahren bei 76,4 Prozent gelegen.
Knappheit an Stimmzetteln auf Usedom und in der Region
Update 16.55 Uhr: Mehrere Gemeindewahlleiter melden eine zu geringe Lieferung von Stimmzetteln für den Wahlkreis 16 Mecklenburgische-Seenplatte 1 – Vorpommern-Greifswald 2. Um Engpässe zu vermeiden, werden Stimmzettel von weniger frequentierten Wahllokalen zu stark besuchten transportiert.
Noch sei die Lage unter Kontrolle, doch gegen Ende des Wahltags könnte es knapp werden, falls viele Wahlberechtigte erst kurz vor Schließung der Wahllokale ihre Stimme abgeben.
Stromausfall in Cottbus betrifft Wahllokale
Update 16.50 Uhr: Teile von Cottbus sind am Wahlsonntag von einem Stromausfall betroffen. Vier Wahllokale sind laut Kreiswahlleiter Andreas Pohle betroffen, der Wahlablauf sei jedoch nicht beeinträchtigt. Die Feuerwehr stelle Beleuchtung bereit, und zur Unterstützung seien Decken und heiße Getränke verteilt worden.
Die Stadtwerke Cottbus rechnen mit einer Behebung der Störung bis 17 Uhr. Auch die Fernwärmeversorgung sei betroffen, sodass Heizungen in den betroffenen Gebieten kalt blieben. Oberbürgermeister Tobias Schick stehe in Kontakt mit der Feuerwehr.
Wahlpanne in Essen: 283 Erststimmen ungültig
Update 23.2., 16.45 Uhr: In zwei Essener Stimmbezirken wurden 283 Erststimmen für ungültig erklärt, während die Zweitstimmen gültig bleiben. Der Grund: Am Morgen erhielten Wählerinnen und Wähler falsche Stimmzettel – statt der korrekten für Wahlkreis 119 wurden jene aus Wahlkreis 118 ausgegeben, berichtet die WAZ. Erst um 9.45 Uhr sei der Fehler aufgefallen, nachdem Wähler die Wahlhelfer darauf aufmerksam gemacht hätten.
Nach der Entdeckung wurden schnell die richtigen Stimmzettel ausgeliefert, und der Wahlablauf normalisierte sich. Welche Folgen die Panne haben wird, ist noch unklar.
Ministerpräsident Weil irrt sich im Wahllokal
Update 23.2., 16.30 Uhr: Für Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (66) gab es einen Moment der Irritation am Wahltag. Der SPD-Politiker ging in Hannover zunächst zum falschen Ort, um seine Stimme bei der Bundestagswahl abzugeben. Offenbar sei das Wahllokal, zu dem der Ministerpräsident und seine Frau seit Jahren hingehen, geändert worden, sagte eine Regierungssprecherin. „Er ist dann aber noch in das richtige Wahllokal gegangen und hat gewählt.“ Zuvor hatten mehrere Medien über den Irrtum berichtet.
Wahlbeteiligung bundesweit bis zum Nachmittag bei 52 Prozent
Update 23.2., 16.20 Uhr: Bei der Bundestagswahl haben bis zum Nachmittag mehr als die Hälfte der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme im Wahllokal abgegeben. Bis 14 Uhr lag die Beteiligung bei 52,0 Prozent, wie die Bundeswahlleiterin mitteilte. Einen Vergleichswert zur vorherigen Wahl nannte sie nicht. Damals war für die Zeit bis 14 Uhr eine Beteiligung von 36,5 Prozent mitgeteilt worden. Allerdings lag 2021 die Zahl der Briefwähler vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie auf einem Rekordwert - diese sind in den Zwischenständen nicht berücksichtigt.
Aussagen im Hinblick auf die Entwicklung der Gesamtwahlbeteiligung sind daher schwierig. Bundesweit hatte diese 2021 am Ende - nach einer Teilwiederholung in Berlin - bei 76,4 Prozent gelegen.
Die Umfragen vor der Wahl hatten die Union mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) klar vorn gesehen. Auf Platz zwei lag dort die AfD, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet wird. Dahinter standen im Mittelfeld zuletzt SPD und Grüne. Während die Linke demnach wieder ins Parlament einziehen dürfte, wurde für die FDP und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) eine Zitterpartie erwartet.
Wahlbeteiligung in NRW „tendenziell“ höher als 2021
Update 23.2., 15.50 Uhr: Bei der Bundestagswahl in Nordrhein-Westfalen zeichnet sich in acht ausgewählten Kommunen eine „tendenziell“ höhere Wahlbeteiligung als 2021 ab. Bis 14 Uhr hätten dort rund 63 Prozent der Wahlberechtigten (einschließlich Briefwahl) ihre Stimme abgegeben, teilte die Landeswahlleiterin in Düsseldorf mit. Für die Stichprobe wurden die Werte aus Kreis Düren, dem Rhein-Kreis Neuss, dem Kreis Gütersloh sowie aus den kreisfreien Städten Düsseldorf, Duisburg, Essen, Köln und Mülheim herangezogen.
Ein direkter Vergleich mit der Wahlbeteiligung 2021 ist nicht möglich, weil damals die Wahlbeteiligung um 12 Uhr abgefragt wurde. Seinerzeit lag die Quote zu diesem Zeitpunkt bei 45 Prozent. Dennoch geht die Landeswahlleiterin davon aus, dass die Wahlbeteiligung in den acht ausgewählten Kommunen diesmal „tendenziell höher“ ist.
Seit 8 Uhr sind die Wahllokale zur Wahl des 21. Deutschen Bundestags geöffnet. Laut Landeswahlleiterin lag die Wahlbeteiligung bis 14 Uhr in 8 ausgewählten Kreisen und kreisfreien Städten in NRW im Durchschnitt bei rund 63 %. Infos: #BTW2025 in NRW: https://t.co/Z5hpGC9PAz ️
— Ministerium des Innern des Landes NRW (@IM_NRW) February 23, 2025
Bundestagskandidat wird am Wahltag zum Handwerker
Update 23.2., 16.30 Uhr: Während die meisten Politiker vermutlich jede Prognose verfolgen, streicht Robin Conrad aus Oer-Erkenschwick seinen Flur. Natürlich in Grün. Wird er in den Bundestag einziehen?
Ungewöhnliche Wahllokale in NRW
Update 23.2., 15.10 Uhr: Am heutigen Wahltag gibt es in Nordrhein-Westfalen einige außergewöhnliche Wahllokale. Neben Schulen und Rathäusern dienen unter anderem eine Sauna, eine Zirkushalle und ein privates Wohnzimmer als Orte der Stimmabgabe. Auch in einem Kleingartenverein und einem Bettenladen kann gewählt werden. Warum diese besonderen Orte genutzt werden und welche weiteren kuriosen Wahllokale es gibt, erfahren Sie hier.
Wahllokal in Herne öffnet verspätet – Schlüssel fehlte
23.2., 14.45 Uhr: In Herne kam es heute Morgen zu Verzögerungen bei der Wahl, weil ein Wahllokal nicht rechtzeitig öffnen konnte – der Schlüssel zum Gebäude eines Gymnasiums fehlte. Um den reibungslosen Ablauf der Stimmabgabe dennoch zu gewährleisten, schickte die Stadt ein Wahlmobil, das für solche Notfälle ausgerüstet ist. Wie der WDR berichtet, konnte das Wahllokal mit einer Stunde Verzögerung schließlich öffnen und die Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen abgeben.
Älteste Wahlhelferin in Köln
23.2., 14.20 Uhr: Etwa 110.000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer sollen in NRW für einen reibungslosen Ablauf in etwa 16.000 Wahlräumen sorgen. Unter ihnen ist nach Angaben der Stadt Köln auch die 100 Jahre alte Lydia Mörs-Plattes, Kölns älteste Wahlhelferin - und wahrscheinlich die älteste Wahlhelferin in ganz Deutschland.
In Köln lag die Wahlbeteiligung deutlich höher als 2021. So hatten in Köln bis 12 Uhr 32,1 Prozent der Kölner Wahlberechtigten gewählt, wie die Stadt berichtete. 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt erst 27,9 Prozent. In den Kölner Zahlen ist auch ein Teil der Briefwähler berücksichtigt.

Schalke-Spieler mit Wahlaufruf auf dem Trikot
23.2., 14.05 Uhr: FC Schalke 04 spielt heute gegen Darmstadt. Auf dem Trikot gibt es an diesem Wahlsonntag aber nicht die Werbung des üblichen Trikotsponsors „SUN Minimeal“ zu sehen, sondern einen Wahlaufruf. „Demokratie wählen! Gegen Rassismus und Ausgrenzung!“, wird auf den heutigen Schalke-Trikots zu lesen sein. Auch die Spieler von Darmstadt tragen diesen Aufruf auf ihrem Trikot. Es ist eine gemeinsame Aktion der beiden Fußballclubs.
Wahllokal in Krefeld: Mann bedroht Wahlvorstand mit Messer
23.2., 13.35 Uhr: In einem Wahllokal in Krefeld kam es nach Angaben von Stadtsprecher Timo Bauermeister zu einem Zwischenfall. Wie die Rheinische Post berichtet, seien demnach der Wahlvorstand sowie Passanten von einer Person mit einem Messer bedroht worden.
Hintergründe sind bislang nicht bekannt, die Polizei wurde alarmiert. Man sei mit der Polizei in Kontakt, eine Anzeige werde gefertigt, so Bauermeister. Die Person ist nach seinen Angaben nicht mehr vor Ort, ob sie bereits aufgegriffen werden konnte, ist nicht bekannt. Verletzt wurde niemand.
Wahlbeteiligung insgesamt niedriger als 2021
23.2., 13.24 Uhr: In Niedersachsen lag die Wahlbeteiligung am Vormittag bei etwa 13,8 Prozent, teilte die Landeswahlleitung mit Stand 10 Uhr mit. Bei der Bundestagswahl 2021 waren es zur selben Zeit 14,3 Prozent.
In Schleswig-Holstein hatten bis 11 Uhr nach Angaben des Landeswahlleiters 21,3 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Bei der Wahl 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt 23,8 Prozent gewesen.
In Hamburg lag die Beteiligung um 11 Uhr laut Landeswahlleiter bei 45 Prozent. 2021 hatten zu diesem Zeitpunkt 49,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Kreuze gemacht.
Söder gibt sich bei Stimmabgabe optimistisch
23.2., 13.20 Uhr: Trotz zuletzt teils schlechter werdender Umfragewerte für die Union äußerte sich CSU-Chef Markus Söder bei seiner Stimmabgabe optimistisch über ein gutes Ergebnis. „Ja, ich bin schon sehr zuversichtlich. Ich hoffe, dass wir am Ende die Regierung für unser Land bekommen, damit sich was Richtiges ändert und nicht nur einfach so weitergemacht wird“, sagte er in einem Wahllokal in Nürnberg.
Zu möglichen Optionen für eine sogenannte Zweierkoalition wollte er sich nicht äußern. Es sei „alles gelegt, jetzt schauen wir mal“. Söder hatte im Wahlkampf immer wieder eine Koalition der Union mit den Grünen abgelehnt.

Die NRW-Ergebnisse 2021
23.2., 13.15 Uhr: Bei der Bundestagswahl 2021 holte die SPD in NRW mit 29,1 Prozent die meisten Zweitstimmen (bundesweit: 25,7). Die CDU stürzte hier wie deutschlandweit auf ein historisches Bundestagswahl-Tief ab: in NRW auf 26 Prozent (bundesweit zusammen mit der CSU: 24,1). Die Grünen erzielten in NRW 16,1 Prozent (bundesweit: 14,8), die FDP landesweit 11,4 Prozent (bundesweit: 11,5 Prozent) und die Linke 3,7 Prozent (bundesweit: 4,9). Die AfD schnitt in NRW mit 7,3 Prozent unterdurchschnittlich ab (bundesweit: 10,3). Die Wahlbeteiligung lag in NRW mit 76,4 Prozent geringfügig unter dem bundesweiten Wert (76,6)
Hoeneß äußert sich zur AfD
23.2., 12.43 Uhr: Im Gespräch mit dem Kicker äußert sich der Ehrenpräsident des FC Bayern München, Ulli Hoeneß, vor der Bundestagswahl klar zur AfD. Er sagte: „Würde einer unserer Spieler plötzlich Werbung für die AfD machen, würde ich mit ihm reden und ihn fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat.“ Schon vor etwa einem Jahr hatte sich Hoeneß bei der Trauerfeier der verstorbenen Vereinslegende Franz Beckenbauer gegen die AfD ausgesprochen.

Olaf Scholz hat in Potsdam gewählt
23.2., 12.35 Uhr: Nach Friedrich Merz hat nun auch Bundeskanzler Olaf Scholz seine Stimme abgegeben. Der SPD-Politiker kam in Begleitung seiner Ehefrau Britta Ernst in sein Potsdamer Wahllokal. Scholz hatte seinen Wahlkreis Potsdam - Potsdam-Mittelmark II - Teltow-Fläming bei der vergangenen Bundestagswahl 2021 mit 34 Prozent der Stimmen gewonnen – unter anderem gegen die spätere Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Der Bundeskanzler gibt sich optimistisch, dass er trotz aller schlechten Umfragewerte die Wahl gewinnt: Beim Verlassen des Wahllokals reckte er den Daumen.
Bochum: Bislang hohe Wahlbeteiligung
23.2., 12.23 Uhr: Die Stadt Bochum hat die ersten Zahlen zur Wahlbeteiligung veröffentlicht. Bis 11 Uhr lag die Wahlbeteiligung inklusive Briefwähler bei 40,7 Prozent. Vor Ort liegt die Beteiligung bei 9,9 Prozent. Bei der vergangenen Bundestagswahl lag sie zum gleichen Zeitpunkt bei 7,5 Prozent. Allerdings fand diese Wahl auch unter Corona-Bedingungen statt.
In Dortmund sieht es ähnlich aus. Die erste Zwischenbilanz gab es zum Zeitpunkt 10.45 Uhr. Danach hatten in Dortmund 16,1 Prozent der Wahlberechtigten bis dahin ihre Stimmen abgegeben. Das sind 2,4 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Bundestagswahl vor vier Jahren. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung bei der Wahl 2021 in Dortmund bei 73,8 Prozent.
Alice Weidel hat per Briefwahl gewählt
23.2., 12.17 Uhr: Die AfD streut immer wieder Zweifel an der Briefwahl. Noch im September hatte etwa Co-Parteichef Tino Chrupalla gesagt: „Ich würde die Briefwahl wieder verbieten.“ Doch seine Parteikollegin und Kanzlerkandidatin Alice Weidel hat da offenbar weniger Bedenken und schon vor mehreren Tagen per Brief gewählt, berichtet der „Stern“. Ein Sprecher begründete dies mit der großen Entfernung zwischen Weidels Wahlkreis in Überlingen am Bodensee und Berlin, wo Weidel sich heute schon weit vor 18 Uhr mit ihren Mitarbeitern treffen wird.
Friedrich Merz wählt in einer Schützenhalle
23.2., 11.32 Uhr: Friedrich Merz (CDU), Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat, und seine Frau Charlotte Merz kommen zur Stimmabgabe ins Wahllokal in der Schützenhalle Arnsberg-Niedereimer im Sauerland. Bei der Bundestagswahl 2021 hatten 40,4 Prozent der Wählerinnen und Wähler im Hochsauerlandkreis für Merz gestimmt.

Duell ums Direktmandat in NRW - hier lohnt sich ein Blick
23.2., 11 Uhr: Für die Bundestagswahl ist Deutschland in 299 Wahlkreise eingeteilt. Einige in Nordrhein-Westfalen sind besonders spannend – mit knappen Duellen und Promifaktor.
Wahlkreis 94 - Köln III: Hier duellieren sich Fraktionsvorsitzende aus dem Bundestag: Rolf Mützenich (SPD) und Katharina Dröge (Grüne). Seit 2002 ist der Wahlkreis eigentlich fest in Mützenichs Hand, beim letzten Mal aber war der Vorsprung nur hauchdünn.
Wahlkreis 99 - Rheinisch-Bergischer Kreis: FDP-Chef Christian Lindner kann sich nur wenig Hoffnung auf ein Direktmandat machen. 2021 landete er mit 16,8 Prozent auf dem vierten Platz und zog über die Liste in den Bundestag ein. Interessant ist, wer sonst noch auf dem Wahlzettel steht: Für die Union kandidiert mit guten Chancen auf das Direktmandat zum ersten Mal Caroline Bosbach, die Tochter des langjährigen CDU-Bundespolitikers Wolfgang Bosbach.
Wahlkreis 146 - Hochsauerlandkreis: 2021 war es für Sauerland-Verhältnisse beinahe knapp: Friedrich Merz gewann mit 40,4 Prozent vor dem SPD-Kandidaten Dirk Wiese (32,2 Prozent). Der Wahlkreis ist traditionell tiefschwarz, alles anderes als ein Sieg des Unions-Kanzlerkandidaten wäre eine Überraschung.

Schule verschlossen - Herne setzt mobiles Wahllokal ein
23.2., 10.49 Uhr: In Herne ist am Morgen für rund eine Stunde ein mobiles Wahlbüro zum Einsatz gekommen. Grund war, dass die Räume eines Wahllokals an einem Gymnasium zunächst nicht aufgeschlossen werden konnten, sagte ein Stadtsprecher. Für solche Fälle werde ein mobiles Wahlbüro von der Stadt vorgehalten. Bereits um kurz nach 8 Uhr habe es öffnen können. Die Wählerinnen und Wähler seien verständnisvoll gewesen und hätten die mobile Einrichtung genutzt, sagte der Sprecher weiter. Um 9.10 Uhr habe das Wahllokal in der Schule dann geöffnet werden können.
Der Landesleitstelle der Polizei NRW waren gegen 9.45 Uhr nach Angaben einer Sprecherin keine besonderen Vorkommnisse im Zusammenhang mit der Wahl bekannt.
Stimmabgabe im Strandkorb: Insel nutzt spezielle Wahlkabinen
23.2., 10.47 Uhr: Wer auf der ostfriesischen Insel Norderney bei der Bundestagswahl seine Stimme abgibt, könnte in seiner Wahlkabine vielleicht noch ein paar Sandkörner vom Nordseestrand entdecken. Denn für die Stimmabgabe setzt die Stadt seit Jahrzehnten auf ihre weiß-blauen Strandkörbe als Wahlkabinen. „Ich denke, viele Insulaner kennen gar keine normalen Wahlkabinen, weil sie immer hier auf Norderney in Strandkörben wählen“, sagt Inselbürgermeister Frank Ulrichs der Deutschen Presse-Agentur.
„Es bietet sich auf einer Insel auch einfach an“, sagte der Rathaus-Chef weiter. Die Strandkörbe seien immer verfügbar, transportabel und - wichtig für die geheime Wahl - blickdicht. „Das passt alles“, sagt Ulrichs. Auf herkömmliche Wahlkabinen verzichtet die rund 6000 Einwohner zählende Insel daher - egal ob Bundestags-, Europa- oder Kommunalwahl. „Wir machen das schon immer so. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass das mal anders war.“

Scholz joggt durch Berlin
23.2., 10.41 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz joggte derweil am Sonntagvormittag durch die Potsdamer Altstadt. Bei der letzten Bundestagswahl hatte er seinen Potsdamer Wahlkreis für sich entscheiden können. Im selben Wahlkreis 61 tritt auch Außenministerin Annalena Baerbock für die Grünen an.

Bundespräsident Steinmeier wählt in Berlin
23.2., 9.37 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seiner Stimmabgabe den Wahlhelfern gedankt und alle Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, zur Wahl zu gehen. „Nutzen Sie Ihr Wahlrecht, gehen Sie wählen, bestimmen Sie mit über die Zukunft unseres Landes und wählen Sie in dem Bewusstsein, dass Ihre Stimme die Entscheidende sein könnte“, sagte er am Morgen in der Erich-Kästner-Grundschule in Berlin-Zehlendorf.
Steinmeier erinnerte an die besonders kurze Vorbereitungszeit für die Bundestagswahl an diesem Sonntag infolge der vorzeitigen Auflösung des Bundestags. „Deshalb war das eine riesige Kraftanstrengung.“ Er dankte der Bundeswahlleiterin, Ruth Brand, die den Bundespräsidenten am Morgen begrüßte, den Landeswahlleitern sowie den Wahlhelferinnen und Wahlhelfern. Bundeswahlleiterin Brand schloss sich dem Dank an und wünschte allen Beteiligten einen reibungslosen Wahlablauf.
23.2., 9.15 Uhr: Sowohl Merz als auch Scholz warben am Samstag bei den Abschlussveranstaltungen ihrer Parteien um unentschlossene Wählerinnen und Wähler. „Ich glaube nicht an Wunder, sondern an einen Wahlsieg“, sagte Scholz in seiner Heimatstadt Potsdam. „Ich bin überzeugt, es wird diesmal so sein, dass ganz viele sich erst im Wahllokal entscheiden.“ Auch Merz gab sich siegessicher: „Es sind noch knapp 26 Stunden. Dann ist die Ampel endgültig Geschichte in Deutschland“, rief er in München.
Scholz sagte, er setze darauf, dass viele der SPD beide Stimmen geben, „damit wir stark genug sind und damit die Regierung unter meiner Führung fortgesetzt werden kann“. Er gab sich optimistisch, einen Erfolg in seinem Wahlkreis in Potsdam zu erzielen, wo er unter anderem gegen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) antritt. Falls Scholz das Direktmandat in Potsdam gewinnt, will er die gesamte Legislaturperiode im Bundestag bleiben - auch wenn er nicht erneut Kanzler wird. „Das steht schon ewig lange fest“, sagte Scholz.
100 Abgeordnete weniger
23.2., 8.11 Uhr: Der neue Bundestag muss spätestens 30 Tage nach der Wahl zusammentreten – also bis zum 25. März. Die Entscheidung über die künftige Regierung wird voraussichtlich aber erst Wochen oder gar Monate danach fallen. Bis dahin bleibt die bisherige Regierung geschäftsführend im Amt. Der neue Bundestag wird wegen einer Wahlrechtsreform deutlich schlanker sein. Die Zahl der Abgeordneten wurde auf 630 begrenzt – das sind gut 100 weniger als aktuell.
13 Millionen NRW-Bürger zur Bundestagswahl aufgerufen
23.2., 7.20 Uhr: Auch in Nordrhein-Westfalen sind heute die Bürger zur Bundestagswahl aufgerufen. 12,6 Millionen Wahlberechtigte können hier ihre Stimme abgeben. Das sind nach Angaben der Landeswahlleiterin 21 Prozent aller Wahlberechtigten in Deutschland. Die rund 16.000 Wahllokale werden von 8 Uhr morgens bis um 18 Uhr geöffnet sein.
Insgesamt stellen sich allein in NRW 697 Männer und Frauen in 64 Wahlkreisen dem Bürgervotum. Von 15 Parteien wurden Direktkandidaten zugelassen. CDU, SPD, FDP und Grüne sind in allen Wahlkreisen vertreten. Die Linke ist in 63 Wahlkreisen zugelassen, die AfD in 62. Weitere Parteien sind in geringerem Umfang vertreten. Darüber hinaus kandidieren zehn Einzelbewerber.
Regierungsbildung könnte schwierig werden
23.2., 7.14 Uhr: Die Regierungsbildung könnte je nach Mehrheitsverhältnissen eine große Herausforderung werden. Merz strebt eine Zweierkoalition mit SPD oder Grünen an, während CSU-Chef Markus Söder eine Koalition mit den Grünen strikt ablehnt. Sollten mehrere kleine Parteien über die Fünf-Prozent-Hürde kommen, dürfte die Union auf zwei Koalitionspartner angewiesen sein. Wie beim gescheiterten Ampel-Bündnis könnte dies eine größere Instabilität bedeuten.
Merz betonte beim gemeinsamen Wahlkampfabschluss mit Söder in München rote Linien für Koalitionsverhandlungen. Die Union werde mit niemandem in ein Bündnis eintreten, „der nicht bereit ist, in der Wirtschaftspolitik und in der Migrationspolitik in Deutschland den Politikwechsel herbeizuführen“. Und er unterstrich, dass er keine Koalitionsgespräche mit der AfD führen werde: „Wir werden unter keinen Umständen, unter keinen Umständen, irgendwelche Gespräche, geschweige denn Verhandlungen oder gar Regierungsbeteiligungen mit der AfD besprechen. Das kommt nicht infrage.“
mit dpa/RND