Neustart nach Indiso-Pleite
Sonnenhof
Nach Feiern war weder der Dogewo 21 noch den Bewohnern das Sonnenhofs in den vergangenen Monaten zumute. Die plötzliche Insolvenz des Betreibers Indiso hatte Unruhe in den 2010 gebauten Wohnhof gebracht. Doch es geht aufwärts an der Bergstraße. Sonst würde der Hof am Samstag wohl kaum seine Türen öffnen. Zum Feiern.

Der Sonnenhof bietet 36 Seniorenwohnungen und eine separate Wohngruppe.
Damit ist die Ruhe zurückgekehrt in das Seniorenheim. Erst im Frühjahr war der Generalmieter Indiso unerwartet Pleite gegangen. Der Vermieter, die Dogewo, musste von einem Tag auf den anderen reagieren und den Betrieb im Sonnenhof am Laufen halten. „Es wohnten ja schon Leute drin und um die mussten wir uns natürlich kümmern“, sagt Dogewo-Sprecherin Regine Stoerring.
Die Bewohner erhielten neue Mietverträge, das Konzept blieb erhalten. „Es war blöd, dass der Wechsel im laufenden Betrieb stattfand“, sagt Stoerring. Für die Mieter habe sich jedoch kaum etwas geändert.
„Ein sanfter Übergang“, so nennt sie das. Ganz verheilt sind die Wunden jedoch noch nicht. Die Bewohner fürchten um ihre Kautionen und haben Strafanzeige gegen Indiso gestellt. Trotzdem sind sie alle froh, dass mit der Diakonie einen neuer Dienstleister das Zepter für die Betreuung übernommen hat. „Es hat etwas länger gedauert“, sagt Stoerring, „aber wir wollten uns ganz sicher sein, nachdem wir mit Indiso so auf die Nase gefallen waren.“
Einige Änderungen gibt es auch: Die Dogewo „hält künftig die Fäden stärker in der Hand als bei Indiso“, vermietet und rechnet mit den Bewohnern ab, die Diakonie übernimmt die Betreuung. Für die Bewohner des Sonnenhofs sinken außerdem – bei leicht abgespeckten Leistungen: 12- statt 24-Stunden-Präsenz – die Mietpreise. Weil bisher nur zehn der 36 Wohnungen belegt sind, sucht der Sonnenhof nun neue Mieter. Um diese zu finden, soll der Tag der Offenen Tür morgen helfen. Man wirbt schließlich wieder gerne für sich an der Bergstraße 10f.