Das Hafencafé in der Marina Rünthe hat einen Ruf. Deshalb hielt Marcel Knaak an dem Namen fest, als er das Ladenlokal vor eineinhalb Jahren übernahm. Inhaltlich und optisch hat der gelernte Koch und Betriebswirt aber einiges verändert, und legt jetzt noch eine weitere Schippe drauf.
„Wir sind eher ein Bistro als ein Café wie früher“, sagt der 33-Jährige. Neben Frühstück gibt es nun auch einen Mittagstisch mit handgemachten warmen Speisen, die frisch vor Ort produziert werden. Bei der Zielgruppe ist er breiter aufgestellt: Er war schon Anlaufpunkt für eine 50-köpfige Radfahrergruppe, die zu Kaffee, Kuchen und Waffeln kam, stemmte aber auch ein Firmenevent mit einem Barbecue im Außenbereich.
„Wir machen auch Hochzeiten, Taufen, Geburtstage, Trauerfeiern und ein Catering außer Haus“, zählt Knaak stolz auf - und verweist dabei auf eine kürzliche Hochzeit mit 60 Gästen. Dass es da nachts schonmal vier Uhr werden kann, bis die letzten Gäste gegangen sind, stört ihn nicht. „Das ist kein Problem für uns.“
Doch dabei bleibt es nicht: Knaak hat nicht Schweiß und Blut in die Inneneinrichtung investiert, um dann auf der Stelle zu treten. „Das ist mein erster eigener Laden und ich wollte mich schon immer selbstständig machen“, verrät er. Mit dem neuen Hafencafé will er den Leuten mit dem Rünther Yachthafen im Hintergrund ein Urlaubsgefühl vermitteln, ihnen eine Auszeit schenken.
Dass die Zeiten in der Gastronomie derzeit hart sind, will Knaak nicht in Abrede stellen. „Es ist nach Corona immer noch eine schwierige Zeit, aber es ist auch eine perspektivische Zeit“, sagt er. Trotz steigender Kosten für Energie, Waren und Löhne, trotz Problemen bei der Personalführung, Warenverfügbarkeit und der bislang noch anstehenden Mehrwertsteuererhöhung im neuen Jahr. Es sei bei Weitem kein Zuckerschlecken, „aber es macht trotzdem Spaß“, sagt er.
„Das zufriedene Gesicht der Kunden, denen man den Tag versüßt hat, das gibt mir viel zurück“, gesteht er. „Man bringt eine Leistung, die man in vielen anderen Branchen so nicht widergespiegelt bekommt.“

Deshalb erweitert er nun sein Angebot. Es wird eine neue Frühstückskarte geben, auf der zum Beispiel frische Pancakes stehen. „Das reicht bis zu warmen Panini und belegten Stullen mit Lachs und Avocado“, verrät Knaak.
Die Karte gilt dienstags, mittwochs und freitags. Am Samstag und Sonntag wird es ein Frühstücksbuffet mit großer Auswahl geben. An den Adventssonntagen wird das sogar noch erweitert: „Es gibt einen Prosecco als Begrüßung, zudem eine warme Summe, Antipasti und rosagebratenes Roastbeef“, lässt er einen Blick in die Küchenplanung zu. „Wir bieten das auch an Heiligabend und dem ersten und zweiten Weihnachtstag an“, sagt Knaak. Da gäbe es auch noch freie Plätze, und Karten dafür nur im Vorverkauf zum Preis von 26,50 Euro pro Person. Das klassische Buffet an normalen Wochenenden kostet im Vergleich dazu aktuell 18,90 Euro.
„Mittwochs will ich einen Waffeltag einführen“, nennt Knaak weitere Pläne. Überraschungen hat er zudem noch in petto. Erst Recht, wenn der Winterzauber vor der Lokaltür geöffnet ist.
Auch dort wirkt Knaak mit und bietet in einer der Hütten Glühwein, heißen Kakao, Kinderpunsch und gebrannte Mandeln an. Wer lieber etwas Deftigeres möchte, kann Ofenkartoffeln bestellen. „Das wird eine runde Sache werden“, ist er überzeugt, gemeinsam mit den anderen Gastronomen in der Marina auch eine tolle Winterzeit zu erleben. „Der Hafen ist auch im Winter eine tolle Lokalität. Wir arbeiten alle daran, dass die Marina wieder aufblüht. Und was gibt es Schöneres, als an kalten Winterabenden einfach draußen zu sein?“