Neue Landesregierung in Schleswig-Holstein

Vorläufiges Endergebnis

Die CDU hat die Landtagswahl in Schleswig-Holstein deutlich vor der SPD gewonnen. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis gibt es eine neue Regierung im Norden. Von der gestiegenen Wahlbeteiligung in Schleswig-Holstein hat offenbar eine Partei besonders profitiert.

Kiel

08.05.2017, 07:04 Uhr / Lesedauer: 1 min
Daniel Günther, CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein.

Daniel Günther, CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein.

Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis kam die CDUauf 32,0 Prozent. Die SPD erzielte 27,2 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 12,9 und der FDP mit 11,5 Prozent.

Schleswig-Holstein bekommt damit eine neue Regierung, da die bisherige Koalition von SPD, Grünen und SSW ihre Mehrheit verloren hat. Die AfD schaffte mit 5,9 Prozent erstmals den Einzug ins Landesparlament. Die von der Fünf-Prozent-Klausel befreite Partei der dänischen Minderheit, SSW, erzielte 3,3 Prozent.

Hohe Wahlbeteiligung nutzte der CDU

Von der gestiegenen Wahlbeteiligung in Schleswig-Holstein hat nach Überzeugung des Politikwissenschaftlers Joachim Krause besonders die siegreiche CDU profitiert. Mit Daniel Günther habe die CDU diesmal einen Spitzenkandidaten aufgeboten, der aus der Landespolitik komme und im Wahlkampf unprätentiös und sachorientiert aufgetreten sei, sagte Krause der Deutschen Presse-Agentur.  Günther verkörpere ein Bild, wie es sich viele CDU-Wähler wünschten.

Die um vier Punkte auf 64,2 Prozent gestiegene Wahlbeteiligung habe zudem der FDP und den Grünen genutzt, sagte Krause. Deren Abschneiden mit zweistelligen Ergebnissen sei bundespolitisch schon fast sensationell. Dies hänge mit den führenden Politikern Robert Habeck (Grüne) und Wolfgang Kubicki (FDP) zusammen, die bundesweit bekannt seien. „Kubicki ist ein Typ, den die Leute mögen, weil er unterhaltsam ist und ausspricht, was viele Leute denken.“ Auch die AfD habe von der höheren Wahlbeteiligung profitiert.

Dass diesmal wie zuvor schon in anderen Ländern mehr Wahlberechtigte ihre Stimme abgaben, führt Krause wesentlich auf die Brexit-Entscheidung und die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten zurück. Beides habe dazu geführt, dass viele traditionelle Wähler von CDU, SPD und FDP wieder an die Urnen gegangen seien.

dpa