Die Handballerinnen des Oberligisten HC TuRa Bergkamen haben einen personellen Umbruch in ihrem Kader vollführt. Schließlich wurden acht Spielerinnen zum Ende der abgelaufenen Saison verabschiedet. Sieben auf einen Streich, so lautet es im Märchen vom tapferen Schneiderlein: Und so lief es auch bei den Neuzugängen der Handballerinnen des Oberligisten HC TuRa Bergkamen. Hinzu kommt noch, dass die Oberliga-Torschützenkönigin Vanessa Rohlf nicht zum ASC Dortmund wechselt, sondern in Bergkamen bleibt.
Fünf der sieben Neuen kommen aus dem aufgelösten Verbandsliga-Team des VfL Brambauer. Darunter mit den Zwillingsschwestern Carina Püntmann und Jana Brannekämper (Jahrgang 93), zwei erfahrene Rückraumspielerinnen mit Drittligaerfahrung.
„André Brandt hatte schon in den letzten Jahren immer mal bei mir nachgefragt. Der hat sich sehr viel Mühe gegeben. Ich hatte ihm gesagt, wenn es mal in Brambauer nicht mehr geht, dann ist TuRa meine erste Adresse“, sagte Carina Püntmann und erläuterte damit, wie der Kontakt zum HCT zu Stande kam.
Starke Verstärkung für HC TuRa
Die Karriere der Schwestern verlief parallel und hatte schon einige Stationen. Beide wechselten nach ihrer Zeit in der BVB-Jugend zunächst zum Drittligateam der SG Menden Sauerland. 2013 ging es für beide dann weiter in der 3. Liga bei der PSV Recklinghausen, bis 2020 eine Pause einsetzte. „Jana war zwischenzeitlich auch mal raus, da sie zwei Schwangerschaften hatte“, blickte Carina Püntmann auf die Zeit beim PSV zurück: „Ich wollte danach eigentlich gar nicht mehr spielen, da das beruflich bedingt schwierig wurde. Es war damals alles sehr viel Neues für mich“.
Für die Berufsschullehrerin ging es aber doch weiter in der aktiven Karriere: „Dann habe ich mich doch überreden lassen und bin zum VfL Brambauer gegangen“. Und auch ihre sieben Minuten ältere Schwester Jana, die nach ihrer Heirat 2017 mit dem damaligen PSV- und zuletzt Oberaden-Spieler Thomas nun den Namen Brannekämper führt, stieg wieder beim VfL ein.
Mit Brambauer holten die Schwestern dieses Jahr in Bergkamen den Kreispokalsieg, ehe es immer klarer wurde, dass der VfL seine Erste aus der Verbandsliga zurückzieht. „Offiziell war es beim VfL so, dass es scheinbar schwierig war, neue Spielerinnen für den VfL zu bekommen. Wir als Spielerinnen haben uns aber Mühe gegeben und ein spielfähiges Team zustande bekommen. Zuletzt war der Kader auch immer knapp besetzt. Der Vorstand hat sich dann entschieden und das Team abgemeldet, da es so perspektivisch keinen Sinn machen würde“, blickt Püntmann zurück, schließt damit das Kapitel Brambauer ab und schlägt das neue Kapitel Bergkamen auf.
HC TuRa überzeugt Carina Püntmann
„Ich war natürlich jetzt auch schon hier beim Training. Es hat Spaß gemacht und die Mädels waren alle cool. Das Training war auch richtig gut. Das hat mich letztlich überzeugt“, schildert Püntmann ihre erste Zeit beim neuen Verein. Jana Brannekämper wollte nach dem Aus in Brambauer erst aufhören, kam dann aber nach Aufforderung durch ihre Schwester auch mit zum Training in Bergkamen und sagte zu. „Das hat mich natürlich besonders gefreut, nochmal ein Jahr mit meiner Schwester zusammen zu spielen“, so Püntmann. Beide haben erstmal nur für die kommende Saison zugesagt, halten sich aber weitere Spielzeiten offen.
Ziel für die neue TuRa-Angriffsspielerin ist erst einmal der erneute Klassenerhalt. „Ich finde persönlich, dass wir keine schlechte Mannschaft haben“, blickt Püntmann schon mal auf die neue Serie voraus. Und natürlich hat der Bergkamener Angriff mit den beiden Schwestern auf Rückraum-Mitte und Rückraum-rechts und der nun doch beim HCT verbliebenen Vanessa Rohlf auf Rückraum-links schon eine ordentliche Torgefahr aufzuweisen.
Dies unterstreichen die Zahlen der abgelaufenen Saison. So wurde Vanessa Rohlf mit 183 Treffern für den HCT Torschützenkönigin der Oberliga. Aber auch Carina Püntmann war für den VfL Brambauer in der abgelaufenen Verbandsliga-Serie in 18 Spielen 115-mal erfolgreich (davon 36 Siebenmeter). Und ihre Schwester Jana erzielte für den VfL in 20 Spielen 82 Tore.
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