Ihre Mission heißt Weltrettung: Gal Gadot sprintet im Amazonen-Kampfdress von „Wonder Woman“ durch Washington und sieht dabei so hinreißend aus wie eh und je.

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Neu bei Sky Cinema: „Wonder Woman 1984“ - In jedem Kostüm schön

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„Wonder Woman 1984“ läuft jetzt bei Sky Cinema und später erst im Kino. Was er dort einspielt, bleibt abzuwarten. Der Film ist nämlich mehr konfus als begeisternd.

von Kai-Uwe Brinkmann

Dortmund

, 17.02.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Da ist dem Pay-TV-Sender Sky aber mal ein Coup gelungen. Seit Mitternacht ist bei Sky Cinema „Wonder Woman 1984“ zu sehen, eine der Blockbuster-Hoffnungen des Kinojahres 2020. Der Starttermin in deutschen Filmtheatern wurde immer wieder verschoben, noch ist die Kinoauswertung nicht vom Tisch.

Allerdings bleibt fraglich, wie groß die Neugier der Kinogänger noch ist, nachdem die ganz Eiligen den Streifen im Internet sahen und anschließend deren Echo publik wurde. Denn wirklich begeistern kann der zweite Film um die sexy Amazone nicht, auch wenn Gal Gadot als Diana alias „Wonder Woman“ wirklich hinreißend aussieht, egal in welchem Kostüm sie steckt.

Ein Comedy-Touch

Das Drehbuch schafft es nämlich, eine schlichte Story konfus zu erzählen. Und ein lange dominanter Comedy-Touch erweist sich als Hemmschuh der Spannung, da mag Hans Zimmers Musik im Finale soviel Adrenalin pumpen, wie sie will. Auf dem Weg zum Showdown muss die schöne Kriegerin die Welt retten, was auch sonst.

Ihr Gegner ist ein mäßig diabolischer Geschäftsmann (Pedro Pascal), der sich die Magie eines Kristalls einverleibt, der alle Wünsche in Erfüllung gehen lässt. Dieser Maxwell mutierte zu einer Art König Midas: Wen er berührt, dessen Wunsch wird wahr.

Weil der Irre auf allen Bildschirmen präsent ist (und der Zauber seltsamerweise per Blickkontakt funktioniert) nehmen die Träume tausender Zuschauer Gestalt an, und die Erde versinkt im Chaos. Das darf man reichlich wolkig und bizarr nennen für einen Superhelden-Actionplot.

Eine Lektion der Demut

Der magische Wunschkristall, Artefakt eines Gottes, ist nichts anderes als Hitchcocks alter „MacGuffin“: ein Handlungsbeschleuniger, der eine bis dahin gemütlich plätschernde Geschichte in Fahrt bringen soll.

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„Wonder Woman 1984“ (Regie: Patty Jenkins) eröffnet mit einem Prolog von der Insel der Amazonen, der einen Bogen zum ersten Film schlägt. Klein Diana startet bei antiken „Spielen ohne Grenzen“ und lernt eine Lektion in Demut: Deine Zeit ist noch nicht gekommen, wird sie vertröstet.

Punks auf der Straße

Vielleicht ist ja die Realität des Jahres 1984 ihre Zeit. Diana hat die Rüstung gegen ein Businesskostüm getauscht und arbeitet als Archäologin im Museum. Die 80er-Jahre bieten die Gelegenheit, alle Modesünden der Dekade vorbeiparadieren zu lassen: Scheußliches Pink, grässliche Leggins und Aerobic-Outfits. Punks auf der Straße, Kinder in Spielotheken.

Als Dianas große Liebe Steve (Chris Pine) in der Moderne auftaucht, probiert er die „Miami Vice“-Kollektion von Don Johnson an: „Schrecklich! Wer trägt das?“ - Komödientöne also.

Wie im Kinderfilm

Bis hier glaubt man sich im Kinderfilm. Dramatik liegt kaum in der Luft, und so richtig wird der Film sich davon nicht erholen. Der ölige Maxwell bezirzt derweil Dianas Kollegin (Kristen Wiig), mopst den Kristall und reist nach Ägypten.

Diana und Steve düsen hinterher. Bei einer Stunt-Choreografie führt Gal Gadot diverse Kabinettstücke vor. Kurze Actionhechelei, Effekte so lala. Ins Thrillern kommt auch das Finale nicht, trotz Anleihen beim Katastrophenfilm. – Wirr getaktet, zu viele Tonlagen.

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