Joel (Dylan O‘Brien) trifft Reisegefährten.

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Neu bei Netflix: „Love and Monsters“ mischt Horror und Heiteres

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„Love And Monsters“ erzählt von Riesenkakerlaken und einem, der auszog, ein echter Mann zu werden - gar nicht schlecht.

von Kai-Uwe Brinkmann

Dortmund

, 15.04.2021, 16:37 Uhr / Lesedauer: 1 min

Mutierte Insekten, Weichtiere und Amphibien haben sich zu Menschenfressern entwickelt und die Überlebenden unserer Spezies in Bunker getrieben. Joel (Dylan O‘Brien aus „Maze Runner“) verkriecht sich seit sieben Jahren unter der Erde. Manchmal hat er Funkkontakt zu seiner Ex-Freundin Aimee (Jessica Henwick), die 140 Kilometer entfernt lebt.

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„Love And Monsters“ heißt der Film von Michael Matthews, frisch eingestellt bei Netflix. Ein Plot zwischen „Zombieland“ und Junge-wird Mann-Ballade. In Joels Kolonie haben alle jemanden zum Knutschen, nur er ist Single. Eine Mischung aus Sehnsucht und Lagerkoller lässt ihn den Bunker verlassen und in Aimees Richtung aufbrechen.

Riesengroße Kakerlaken

Die Freigabe ab zwölf Jahren stellt klar, dass die Schrecken des Films eher im Atmosphärischen gründen. Joel durchstreift ein Endzeit-Szenario wie in „The Walking Dead“, ein verwaistes Riesenrad lässt uns an Tschernobyl denken.

Joel trifft riesige Kröten, Kakerlaken, Sandwürmer. Die Monster-Effekte sind ansehnlich, das ist die Abteilung Horror. Er begegnet einem Hund, einem liebevollen Roboter und zwei Reisegefährten (Michael Rooker, Ariana Greenblatt): der Ton wechselt zu heiter. Wenn schwebende Quallen bläulich die Nacht erhellen, liegt sogar Poesie in der Luft.

Schocks, Schabernack und Schönheit gehen gut zusammen und generieren mit Joels Monologen eine erzählerische Lässigkeit, sehr angenehm und sympathisch.

„Love And Monsters“ wird so zum Jugendfilm der besseren Art. Ein Grünschnabel meistert Gefahren und reift zum Mann. Und wer will, kann Joels Bunkerdasein auch als Metapher für die Corona-Isolation lesen. Die hier tröstlich zu Ende geht.

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