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Neu bei Netflix: In „Thunder Force“ blasen wuchtige Heldinnen zur Attacke
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Im neuen Superhelden-Film „Thunder Force“ spielt Melissa McCarthy ihre Pfunde aus. Die Geschichte, die der Netflix-Jux erzählt, ist aber eher dünn.
Mit Körperscham (neudeutsch: Bodyshaming) hat Melissa McCarthy nichts am Hut: Auf der Leinwand bringt sie ihre Pfunde offensiv ein. Sie produziert sich als Wuchtbrumme, gern in Sujets, wo sie nach Fehlbesetzung aussieht. In „Taffe Mädels“ war sie die dicke, ordinäre Polizistin, in „Spy – Susan Cooper Undercover“ die dicke, ordinäre Agentin.
Und in der Netflix-Komödie „Thunder Force“ spielt McCarthy eine übergewichtige Kodderschnauze von Superheldin – alles wie gehabt. Die Grundidee des Films (Regie: McCarthys Mann Ben Falcone) erschöpft sich darin, zwei XXL-Weibsbilder im körperbetonten Heldenkostüm gegen Mutanten zu schicken.
Dicke Heldinnen, dürre Geschichte
McCarthy ist als Lydia zu sehen, Octavia Spencer als ihre Freundin Emily, sie bilden die „Thunder Force“. Zwei Moppel-Ichs greifen an. So mopsig die Damen, so dürr die Geschichte. Bei gutem Willen könnte man den Streifen eine Parodie auf Marvels Comic-Filme nennen, aber das greift nicht recht, weil das satirische Potenzial kümmerlich bleibt.
Emily und Lydia sind dicke Freundinnen seit Schultagen. Lydia fährt Gabelstapler, trägt Van Halen-Shirts und sieht aus wie das Abziehbild einer amerikanischen Proll-Kröte. „It‘s A Long Way To The Top“, hört man AC/DC lärmen.
Superkräfte geweckt
Die oberschlaue Emily forscht zur Genetik. Lydia tapst durch Emilys Labor, gerät auf den Stuhl und kriegt Spritzen injiziert, die Superkräfte wecken. Sie kann ganze Busse werfen, während Emily sich unsichtbar macht. In einem Mutanten, der als Bürgermeister kandidiert, ist der Erzgegner schnell gefunden.
Es gibt Action mit Hokuspokus, aber auch viel Pointen-freies Palaver. Die Handlung verzettelt sich vor lauter Blabla, die Gagdichte ist ärmlich. Lahmer, lustloser Kinderkram, wir raten ab.