Neu auf dem Zechengelände Waltrop: Im KaffeeLoft wird per Hand geröstet

© Jörg Gutzeit

Neu auf dem Zechengelände Waltrop: Im KaffeeLoft wird per Hand geröstet

rnBarista-Kurse und Kaffee-Verkauf

Wussten Sie, dass es an der Zeche Waltrop eine Kaffeerösterei gibt? Und dass dort ein Café eröffnet hat? Inhaber Daniel Strehlau ist ein Ur-Waltroper. Ab Freitag (7.1.) sind die Tore geöffnet.

Waltrop

, 07.01.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seine Liebe zum Kaffee hat Daniel Strehlau während des Studiums entdeckt. „Damals an der Bochumer Ruhr-Uni hatte ich Kontakt zu einem Kaffeeröster - und habe schnell Blut geleckt“, erzählt der 36-jährige Ur-Waltroper, der einst am Theodor-Heuss-Gymnasium sein Abitur gebaut hat. Und nach Abschluss des Studiums entschied er sich dann gegen die sichere Karriere als Wirtschaftsjurist und für seine große Leidenschaft. Weil die Kaffeekunden immer gute Laune hätten, meint er. „Ich bereue nichts“, betont das „bekennende Pottkind“ heute.

Start in einem grauen Dortmunder Gewerbegebiet

Längst hat sich Daniel Strehlau mit seinem „KaffeeLoft“ selbstständig gemacht - zuerst in einem grauen Gewerbegebiet an der B236 in Dortmund-Wambel, jetzt hat er sein aufstrebendes Familienunternehmen neu aufgestellt. Die Stammkundschaft in der Westfalenmetropole will er vom Kaiserquartier aus bedienen, seine Rösterei samt angegliedertem Café hat er vor Kurzem auf der Zeche Waltrop eröffnet. Natürlich beliefert er auch zahlreiche Gourmet-Kunden in der Hebewerkstadt mit dem beliebten „Wachmacher“.

Alte Maschinenhalle mit viel Liebe hergerichtet

Im neuen Stammhaus hat er schon eine Menge bewegt: Gemeinsam mit Ehefrau Steffi, die Architektin ist und also Ahnung vom Fach hat, wurden monatelang die Räumlichkeiten in der alten Maschinenhalle vom Schacht 3/4 hergerichtet. „Mir lag sehr am Herzen, dass das Original-Gemäuer noch zu sehen ist“, betont er. „Und auch die gewölbte Decke mit den sichtbaren T-Trägern sollte unbedingt erhalten bleiben.“ Gemeinsam mit dem Waltroper Bauamt seien alle Bedenken wegen des Brandschutzes ausgeräumt worden.

Daniel Strehlau an seiner Kaffeebar.

Daniel Strehlau an seiner Kaffeebar. © Jörg Gutzeit

Im Frühjahr soll noch eine Außenterrasse gebaut werden

Das Ambiente mit der großen Kaffeebar aus Holz kann sich sehen lassen. Dort brüht Daniel Strehlau mit viel Liebe und Können seinen Spezialitäten-Kaffee frisch auf oder bereitet Cappuccino zu. Die Tische in dem Zechengemäuer sind klassisch schwarz, die Lampen aus Draht, die schnörkellose Produktvitrine aus Glas und Stahl. Auch an Barrierefreiheit ist gedacht.

Cappuccino mit Herz.

Cappuccino mit Herz. © Jörg Gutzeit

Im Frühjahr, wenn Corona wieder mehr zulässt, will er den Vorplatz des KaffeeLofts zu einer Terrasse ausbauen. Drinnen und draußen stehen dann jeweils 50 Plätze zur Verfügung. „Wir hoffen, dass Radtouristen oder Kunden aus der Nachbarschaft wie Hase Bikes oder Manufactum dann gern hier einkehren“, sagt er. Das Angebot sei regional - mit Backwerk von der Konditorei Hohoff oder Bier von der Dortmunder Bergmann-Brauerei.

Hier duftet der frische Spezialitäten-Kaffee.

Hier duftet der frische Spezialitäten-Kaffee. © Jörg Gutzeit

Sogar ein Sternekoch war schon zur Schulung da

Auch private Barista- oder Latte-Art-Kurse bietet Daniel Strehlau in einem Extra-Ausbildungsraum an: „Solche Gastro-Schulungen laufen echt gut. Wir sind schon bis März komplett ausgebucht“, merkt er an. „Und wenn dann ein Sternekoch wie unlängst Bastian Falkenroth aus Sylt am Start ist, gibt es einen spannenden Austausch zwischen Herd- und Röstexperten.“

Und so werden die Kaffeebohnen aus aller Welt verarbeitet

Ganz im hintersten Raum, aber im Blickfeld der Kaffeebar, ist dann das wichtigste Utensil des Unternehmens zu bestaunen - die Röstmaschine. Hier wird alles von Hand gemacht: das Einfüllen der Bohnen über den Trichter in die rotierende Trommel, das Ablassen der heißen Bohnen in das Kühlsieb - und schließlich das Entsteinen von Fremdkörpern. Überprüft wird der Röstvorgang, der hier zwölf bis 19 Minuten und bei der Industrie nur drei bis sechs Minuten dauert, am Computer. Die Mühe schmeckt man, das Aroma - das übrigens vielfältiger ist als bei Wein - ist herrlich. Und dabei sorgt auch die Herkunftsregion des Rohmaterials, ob Mittelamerika, Brasilien, Äthiopien oder Indien, für Unterschiede - mal beerig-fruchtig, mal cremig-schokoladig.

Kaffee-Päckchen gibt es in verschiedenen Größen.

Kaffee-Päckchen gibt es in verschiedenen Größen. © Jörg Gutzeit

Dass der Genuss auch seinen Preis hat, gibt Daniel Strehlau gerne zu: bei ihm kostet das Kilogramm Spezialitäten-Kaffee etwa 28 bis 36 Euro - Tendenz steigend, weil das Rohprodukt aufgrund des Klimawandels knapper wird und die Transportkosten ständig nach oben klettern. Aber verkauft werden auch kleinere Probierpackungen. Wichtig sei nur, dass die Kaffeebohnen erst kurz vor dem Brühen gemahlen werden, gibt uns der Kenner als Tipp noch mit auf den Weg.

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Info

Öffnungszeiten

Das KaffeeLoft am Querschlag 5 (Maschinenhalle 3/4 an der Zeche Waltrop) ist immer freitags bis sonntags von 11 bis 18.30 Uhr geöffnet. Aufgrund der Feiertage stehen derzeit Betriebsferien an. Vom kommenden Freitag ( 7.1.) an ist wieder regelmäßig geöffnet. Weitere Infos: www.kaffeeloft.de
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