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Nach zweitem Saisonabbruch: Hochklassiger GSV Fröndenberg steigt ab – Kritik an Entscheidung
Tischtennis
Die Tischtennis-Oberliga ist nach der Entscheidung des Westdeutschen Tischtennis-Verbandes für den GSV Fröndenberg wiederholt vorzeitig beendet. Eine Entscheidung, die nicht alle verstehen können.
Nach dem Saisonabbruch in der Tischtennis-Oberliga im vergangenen Jahr kommt es jetzt, kurz nach Beginn der Rückrunde, zu einem ähnlichen Prozedere. Ein Topspieler des GSV Fröndenberg hat dafür nur bedingt Verständnis und das nicht aus sportlichen Gründen.
„Mir fehlt einfach ein wenig die Rechtfertigung dafür”, meint GSV-Spieler Tobias Witton. „Der Fußball ist König und je mehr Randsportart, desto mehr Probleme gibt es”, fügt er hinzu. Natürlich sei Vorsicht besser als Nachsicht, aber die Verhältnismäßigkeit auch zu anderen Sportarten in der Halle wie Handball, sei für ihn nicht gegeben.
Werner Almesberger vom WTTV begründet die Entscheidung
Der Tischtennisverband hatte als erster und bislang einziger Sportverband in NRW die ligenbasierte Saison 2021/22 abgebrochen. „Im Vordergrund der Entscheidung steht das aktuelle Infektionsgeschehen und die daraus resultierenden Entwicklungen”, erklärt Werner Almesberger vom Westdeutschen Tischtennis-Verband. Die Bereitschaft bei den Vereinen, auf freiwilliger Basis Spiele auszutragen, hätte es kaum gegeben. Fröndenbergs Tobias Witton tut der Abbruch in aller erster Linie für seine Mitspieler leid.
„Die Jungs hätten einfach Bock, weiter zu zocken”, sagt Witton. Dass der GSV Fröndenberg nach vorzeitiger Beendigung der Saison nach nur 14 Spielen auf Tabellenplatz elf und damit als Absteiger feststeht, ist für ihn da nur Nebensache. „Das ist dann vermutlich so”, meint er.
Trotz Abstiegsplatz besteht Möglichkeit auf Ligaverbleib für den GSV
Bereits im vergangenen Jahr stand der GSV nach vorzeitigem Abbruch der Saison auf einem Abstiegsplatz. Damals profitierte das Team aber von anderen Mannschaften, die sich nach der abgebrochenen Saison aus der Liga zurückzogen oder auf den Aufstieg freiwillig verzichteten. „Damals haben wir es uns nach dem Saisonabbruch einfach aussuchen können, was wir machen”, erklärt der GSV-Topspieler.
Ein Prozedere, was sich durchaus in dieser Saison wiederholen könnte. Ob ein Verbleib in der Oberliga nach zwei aus sportlicher Sicht eher miserablen Jahren die richtige Entscheidung wäre, lässt Tobias Witton offen.
„Wenn es dazu kommen sollte, müssten wir uns genau überlegen, was wir machen”, meint er und verweist darauf, dass es nicht nur eine Entscheidung der Mannschaft, sondern auch des Vereins sei. Relegationsspiele können in diesem Jahr allerdings stattfinden, da die Vorrunde abgeschlossen ist und die Saison daher als einfach Runde gewertet wird. Bleibt abzuwarten, wie sich die nächsten Wochen rund um die Tischtennis-Oberliga und den GSV Fröndenberg entwickeln.