Königsborner SV baut auf einen Winter-Rückkehrer, der seine Karriere eigentlich schon beendet hatte

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Königsborner SV baut auf einen Winter-Rückkehrer, der seine Karriere eigentlich schon beendet hatte

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Beim 3:0-Sieg des Bezirksligisten Königsborner SV beim ASC 09 Dortmund II stand ein Linksverteidiger in der Startelf, der seine Karriere eigentlich schon vergangene Saison beendet hatte.

von Till Schacht

Königsborn

, 02.03.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Beim Fußball-Bezirksligaspiel des Königsborner SV beim ASC 09 Dortmund II gab es nach dem überzeugenden 3:0-Auswärtssieg nach Abpfiff nicht nur die drei Punkte zu feiern. Ein Winterrückkehrer stand das erste Mal nach über einem halben Jahr wieder bei einem Pflichtspiel auf dem Feld – und das direkt von Beginn an.

„Das war natürlich ein super Gefühl”, meint Marcel Kalwey. „Nach so langer Zeit seinen Körper mal wieder voll auslasten zu können, das ist einfach befreiend”, erklärt der Königsborner Linksverteidiger. Doch dass Kalwey für den KSV überhaupt noch einmal die Fußballschuhe schnüren würde, daran war vor einem halben Jahr nicht zu denken.

Marcel Kalwey trat aus familiären Gründen zurück

„Marcel ist Vater geworden und hat uns nach der Saison im letzten Jahr mitgeteilt, dass er gerne kürzertreten möchte”, erzählt Sportvorstand Lukas Bronner. Daraufhin habe Kalwey mit dem Fußballspielen aufgehört. Eine kleine Hintertür hat sich der 32-Jährige aber damals aufgelassen. „Ich habe nach meiner Entscheidung betont, dass, wenn Not am Mann ist, ich durchaus zur Verfügung stehe.” So kam es, wie es kommen musste.

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„Durch den ein oder anderen Abgang im Winter wollten und mussten wir unseren Kader für die Rückrunde auffüllen”, erklärt Sportvorstand Bronner. Marcel Kalwey ist in den Augen des Sportvorstandes dabei eine ideale Lösung gewesen. „Wir wussten, was wir bekommen: einen grundsoliden Bezirksligaspieler.” Zudem sei Kalwey ein super Fußballer und würde noch voll im Saft stehen. Besonders Letzteres sieht der Spieler mit Blick auf die vergangenen Trainingseinheiten und Saisondebüt ein wenig anders.

Für seine Rückkehr zum KSV war dem „Ur-Königsborner” Kalwey die Rücksprache mit der Familie wichtig.

Für seine Rückkehr zum KSV war dem „Ur-Königsborner” Kalwey die Rücksprache mit der Familie wichtig. © Sebastian Reith

„Ich muss erst noch richtig fit werden, vor allem körperlich”, sagt der 32-Jährige. Seine Rückkehr zum KSV kommt nicht von ungefähr. „Ich habe irgendwie selbst nie so richtig abschließen können und meine Füße haben immer mehr angefangen zu kribbeln.” Die Entscheidung habe er letztlich aber nur nach Rücksprache mit seiner Verlobten getroffen. „Natürlich habe ich mir schon vorher meine Gedanken gemacht, aber die Absprache mit meiner Familie war mir sehr wichtig und letztlich entscheidend.”

Der 32-Jährige kann sich einen Verbleib über den Sommer hinaus vorstellen

Ob er auch über den Sommer hinaus bei dem Verein bleibt, ist offen. „Die Vorstellungen sind natürlich da, aber bis ich mir da wirklich Gedanken machen muss, ist ja noch viel Zeit”, sagt die Nummer fünf. Grundsätzlich sei bei ihm aber die Bereitschaft da. Bronner lässt diesbezüglich verlauten, dass es immer gut sei, einen „Ur-Königsborner” in den eigenen Reihen zu haben. Über den Sommer hinaus habe auch der Vorstand noch nicht geplant.

Mittelfristig stehen für Marcel Kalwey ohnehin andere sportliche Ziele im Vordergrund. „Mein Ansporn ist es, hier wieder Stammspieler zu werden”, sagt er. „Ich habe nicht wieder angefangen zu spielen, um nur zum Training zu kommen oder mich auf die Bank zu setzen.”