
© Sebastian Reith
Comeback nach vier Jahren Pause: 23-Jähriger Neu-Königsborner „freut sich auf mehr”
Fußball-Bezirksliga
Beim 3:0-Sieg des Königsborner SV beim ASC 09 Dortmund II sammelte ein Königsborner Winterneuzugang erste Einsatzminuten. Zuvor spielte er vier Jahre gar kein Fußball mehr.
Vier Jahre Pause – nach dem Fußball-Bezirksligaspiel des Königsborner SV beim ASC 09 Dortmund II stand nicht nur das 3:0-Endergebnis für die Gäste im Vordergrund. Vielmehr richtete sich der Fokus auch auf den Kurzeinsatz eines Spielers, der seine Fußballschuhe eigentlich schon vor vier Jahren an den Nagel gehängt hatte.
Es läuft die 78. Spielminute. Mit der Rückennummer 15 betritt Kenan Kajtazovic beim Stand von 1:0 aus Königsborner Sicht den Rasen. Für den Neu-Königsborner ist es die Rückkehr auf die Fußballbühne. „Ich habe mir 2018 in meinem letzten Spiel als A-Jugendlicher das Syndesmoseband gerissen”, beginnt Kenan Kajtazovic zu erzählen. Die Verletzung sollte für den damaligen Spieler des Holzwickeder SC alles verändern.
Kenan Kajtazovic entscheidet sich für konservative Behandlung
„Eigentlich wäre ich nach der Saison in die erste Mannschaft hochgezogen worden”, sagt Kajtazovic weiter. Nach der Verletzung habe er sich sehr bewusst gegen eine Operation entschieden und die konservative Behandlung gewählt. Der Preis: Er muss mit dem Fußballspielen aufhören.
„Ich war schon vorher sehr verletzungsanfällig und musste mich sechs, sieben Mal wegen dem Fußball operieren lassen”, begründet Kenan Kajtazovic seine damalige Entscheidung. Statt Fußball zu spielen, habe er sich dann voll aufs Studium konzentriert. „Das war auch der Wunsch der Mama”, meint der mittlerweile 23-Jährige.

Königsborns Kenan Kajtazovic (r.) wurde in der 78. Spielminute für Tobias Wittwer (l.) eingewechselt. © Sebastian Reith
Doch wie kommt es dazu, dass er sich nach vier Jahren Pause noch einmal dazu entscheidet, die Fußballschuhe zu schnüren? „Einmal Fußballer, immer Fußballer – es hat einfach immer gekitzelt”, erklärt Kajtazovic, der sich im Winter den Königsbornern anschloss. Über die Entstehungsgeschichte sagt Kajtazovic, dass er während seines Auslandssemesters von seinem langjährigen Freund und KSV-Innenverteidiger Lennart Kutscher gefragt worden sei, ob er nicht seine vierjährige Pause beenden möchte.
Ideale Bedingungen und die Liebe zur Heimat
„Mit Lennart habe ich schon vor sechs Jahren bei Ahlen zusammengespielt und er hat gesagt, dass sie mich brauchen”, erzählt Kenan Kajtazovic, der über sich selber sagt, dass er ein „klassischer Abräumer” ist. Neben der Freundschaft sei aber auch seine Liebe zur Heimat ein Faktor für den fußballerischen Neuanfang beim Königsborner SV gewesen. „Ich komme aus Kamen und den KSV kenne ich vom Hören und Sehen schon ewig.”
Ausschlaggebend für Kajtazovic sei am Ende das für ihn sehr familiäre und freundschaftliche Umfeld gewesen: „Hier wird ambitionierter Bezirksliga-Fußball gespielt, das Trainerteam ist super und ich kenne viele Spieler von früher.” Rundum seien es für den Sechser, der sich nach nur fünf Wochen beim Team super integriert fühlt, ideale Bedingungen.
„Ich möchte alles geben und dem Team helfen, so gut es geht”, erklärt Kajtazovic. Die Viertelstunde am Sonntag sei für ihn „superanstrengend” gewesen. Nach vier Jahren Pause müsse er jetzt erst wieder reinkommen und sich an das Niveau anpassen, trotzdem sei es „superschön”, jetzt wieder auf dem Platz zu stehen. „Ich freu mich auf mehr”, sagt Kenan Kajtazovic.