Nach Razzia in der Clan-Villa: Anklage wirft Großfamilie schwere Straftaten vor

Clan-Kriminalität

Im Fall der „Clan-Villa Leverkusen“ ist Anklage in mehreren Punkten gegen sieben Familienmitglieder erhoben worden. Allein die Geiselnahme wird mit mindestens fünf Jahren Freiheitsstrafe geahndet.

Leverkusen

28.03.2022, 15:53 Uhr / Lesedauer: 1 min
Polizisten im Einsatz in der Clan-Villa im Juni 2021

Polizisten im Einsatz in der Clan-Villa im Juni 2021 © picture alliance/dpa

Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Düsseldorf lauten in wechselnder Beteiligung unter anderem auf gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Sozialhilfebetrug, Geldwäsche durch Finanzierung der Clan-Villa, erpresserischen Menschenraub, Zwangsarbeit, Geiselnahme, schweren Raub, gefährliche Körperverletzung, Steuerhinterziehung und mehrfache räuberische Erpressung. Außerdem wurden die Einziehung von mindestens 340 000 Euro und der Villa als Tatobjekt beantragt. Der Wert der Villa wird auf eine Million Euro geschätzt.

Strafverfolgung wird fortgesetzt

NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur: „Die Anklage wirft den Angeschuldigten schwere Straftaten vor. Allein die Geiselnahme ist mit mindestens fünf Jahren Freiheitsstrafe bedroht. Straftaten sollen sich nicht lohnen.

Wir wollen mutmaßliche Täter nicht nur vor Gericht bringen, wir wollen ihnen auch an das inkriminierte Geld. Die Einziehung der Villa und weiterer Vermögenswerte ist beantragt. Die Strafverfolgungsbehörden haben diesen Aspekt immer im Blick.“ Allein der Schaden durch den Sozialleistungsbetrug beläuft sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf rund 450 000 Euro.

Drei Angeschuldigte befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft. Gegen zwei weitere Angeschuldigte wurden die Haftbefehle jeweils gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.

dpa