Schlafen könne er immer gut, antwortete Hubert Tadday, Trainer von BR Billmerich, auf die Frage, wie gut er von Mittwoch auf Donnerstag genächtigt habe. Am späten Mittwochabend wurde öffentlich, dass die Reserve des Fußball-A-Kreisligisten Westfalia Wethmar zum Saisonende den freiwilligen Abstieg in die Kreisliga B forcieren werde, da der Verein sich nach dem bereits feststehenden Abstieg der Bezirksliga-Mannschaft der Lüner neu ausrichten und nicht mit zwei Teams im Kreisliga-Oberhaus spielen möchte. Für Billmerich bedeutet das: Ein direkter Abstieg ist für den Vorletzten der A2 nun nicht mehr möglich.
Am Mittwochabend wusste Tadday indes längst Bescheid, wie er sagte. „Ich habe es bereits am Mittwochmorgen gehört. Man hat ja überall seine Kontakte. Der Mannschaft habe ich diese Info aber zunächst nicht gegeben. Ich wollte erst warten, bis es öffentlich ist“, sagte er im Gespräch mit der Sportredaktion.
Auch Christian Ritter, Staffelleiter der A2, bestätigte auf Nachfrage: „BR Billmerich wird - wenn sich in der Tabelle nichts mehr ändert - in der Abstiegsrelegation gegen den Drittletzten der A1 spielen, da Wethmar II und TSC Kamen als Absteiger feststehen.“ Gleichzeitig betonte er: „Damit sind SuS Kaiserau II und SV Langschede gerettet.“

Für den freiwilligen Abstieg Wethmars zeigte Ritter Verständnis: „Es ist immer schwer, mit zwei Teams in einer Liga zu starten. Uentrop macht das in der A1 ja schon seit einigen Jahren. Da läuft es gut. Aber vielleicht entsteht während einer Saison auch mal Neid zwischen den Mannschaften innerhalb eines Vereins. Das kann ja immer mal passieren.“
BRB-Coach Tadday war jedenfalls erleichtert: „Das sind natürlich erfreuliche Nachrichten für uns. Wir sind Realisten und hatten uns mehr oder weniger schon mit dem Abstieg abgefunden. Jetzt haben wir wieder eine Chance, in der Liga zu bleiben.“
Womöglich auch keine Strafversetzung in die A1
Und die ist gar nicht so klein. Denn: Wethmar und Holzwickede II stehen als Absteiger aus der Bezirksliga fest. Die HSC-Reserve bildet sich künftig aus der aktuellen dritten Mannschaft und startet in der Kreisliga B. Wiescherhöfen kann sich in der Bezirksliga 7 immer noch retten, würde im Falle eines Abstiegs aber wohl in die Hammer Staffel A1 eingruppiert werden. Das würde für BRB auch eine Rolle spielen, immerhin ist das Team von allen Mannschaften, die noch nicht abgestiegen sind, aktuell die unfairste Truppe der Liga. Es droht also die Strafversetzung in die A1, wie sie der SV Frömern in dieser Saison zu spüren bekommen hat.
Weil in den beiden A-Kreisligen in Unna-Hamm die Mannschaftsgröße bestehen bleiben soll, ist sich Tadday sicher: „Das vorsorgliche Abstiegsrelegationsspiel brauchen wir eigentlich gar nicht. Wenn TuRa Bergkamen und der Meister der A1 beide aufsteigen und Wiescherhöfen hält die Klasse, dann könnten sogar die Drittplatzierten der beiden B-Ligen noch aufsteigen.“
Hier spielt aber auch eine Rolle, ob der SuS Oberaden II beim möglichen Erreichen des zweiten Aufstiegsplatzes − dort steht der SuS aktuell − freiwillig auf den Aufstieg verzichtet. Ein Szenario, das längst nicht ausgeschlossen ist, auch wenn der Abteilungsleiter Fußball des SuS, Sascha Langer, vor einigen Wochen noch klipp und klar betont hatte, mit der zweiten Mannschaft für die A-Liga zu planen.
Alles noch sehr kompliziert. Nach dem letzten Spieltag in drei Wochen wird es mehr Klarheit geben.
Lieber TuS Hamm als TuS Uentrop II
Nichtsdestotrotz: BR Billmerich hat wieder gute Chancen auf den Ligaverbleib. Tabellendrittletzter der A1 ist aktuell der TuS 1859 Hamm mit mageren 13 Pünktchen (Tordifferenz von minus 92), punktgleich mit dem TuS Uentrop II (-51). Wenn sich Tadday einen Gegner aussuchen könnte, „dann ganz klar TuS Hamm.“
Die Stimmung bei den Blau-Roten aus dem Unnaer Süden sei aber auch unabhängig von den News aus Wethmar zurzeit extrem gut. Tadday: „Das Training am Dienstag im Wald hat richtig Bock gemacht, selbst bei dem Scheiß-Wetter. Ich war erst um 23 Uhr zu Hause.“ Geschlafen hat er danach sowieso gut. Wie immer.
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