Nach Explosion in Leverkusen: Zahl der Toten steigt

Katastrophe

Vor einer Woche hat es in der Sondermüllverbrennungsanlage in Leverkusen eine Explosion gegeben. Die Zahl der Toten steigt. Und noch immer ist die Suche nicht beendet.

Leverkusen

02.08.2021, 15:05 Uhr / Lesedauer: 1 min
Dutzende Feuerwehrkräfte waren nach der Explosion in Leverkusen im Einsatz.

Dutzende Feuerwehrkräfte waren nach der Explosion in Leverkusen im Einsatz. © -/Chempark/Currenta GmbH/dpa/Archivbild

Eine Woche nach der Explosion und dem Brand in einer Leverkusener Sondermüllverbrennungsanlage ist im Bereich des Unglücks ein weiterer Toter gefunden worden. Das Opfer sei identifiziert worden, bestätigte am Dienstag eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Köln. Durch die gewaltige Detonation kamen damit mindestens sechs Menschen ums Leben - nach Angaben der Kölner Polizei gilt ein Mensch noch als vermisst.

Auf dem großen Gelände des Chemparks in Leverkusen dauern die Ermittlungen der Kölner Polizei derweil weiter an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen unbekannt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässiges Herbeiführen einer Explosion. Die Aufräum- und Bergungsarbeiten werden nach Einschätzung des Chempark-Betreibers Currenta noch längere Zeit dauern.

Ein Sprecher verdeutlichte, dass es sich auch um große Trümmerteile handele, die zum Teil ineinander verkeilt seien. Es müssten sowohl Vorsichtsmaßnahmen als auch die laufenden Ermittlungen berücksichtigt werden. „Das wird uns eine ganze Weile beschäftigen“, sagte der Sprecher.

Große Rauchwolke stand über Leverkusen

Die gewaltige Explosion und der anschließende Brand hatten eine riesige Rauchwolke über Leverkusen aufsteigen lassen, wenig später gingen Rußpartikel nieder. Anwohner befürchteten, es könnte sich um giftige Substanzen handeln.

Bei einer ersten Analyse das Landesumweltamts wurden gleichwohl keine Rückstände von Dioxin und dioxinähnlichen Stoffen festgestellt. Bei den Polychlorierten Biphenylen (PCB) und den Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) maßen die Experten sehr geringe Werte.

dpa

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