Mit 28 Punkten aus 14 Spielen steht die SG Bockum-Hövel aktuell an der Spitze der Fußball-Landesliga 4. Das anvisierte Ziel, der Aufstieg in die Westfalenliga, ist kurz vor der Winterpause immer noch in greifbarer Nähe. Alles gut also, könnte man meinen. Von wegen.
Bereits am Dienstagabend sickerte durch, dass der in Kamen-Methler wohnende Coach Marc Woller ab sofort nicht mehr Bestandteil des Trainer-Teams sein würde. Das „Experiment“ mit Woller und Dominik Schmidt als gleichberechtigte Doppelspitze ist damit bereits nach wenigen Monaten gescheitert. Co-Trainer Oliver Müsse soll wieder mehr eingebunden werden.
Trotz des sportlichen Erfolges hat es in der sportlichen Führung anscheinend wohl doch nicht so harmoniert. Auf der einen Seite C-Lizenz-Inhaber Schmidt, der als Spieler von Westfalia Rhynern sogar noch unter den Fittichen von Co-Trainer Marc Woller aufgelaufen ist.
Auf der anderen Seite eben Woller, immerhin Inhaber der Uefa-B-Lizenz und ausgestattet mit jeder Menge Trainer-Erfahrung in der Regionalliga und Oberliga.
Auch der Verein selbst gibt an, dass es bei der sportlichen Ausrichtung zwischen Woller und dem Klub große Unterschiede gegeben habe, die dann zur Trennung geführt hätten. „Ich kenne Marc sehr lange. Umso ärgerlich ist es, dass wir eine Rolle rückwärts machen müssen, weil es nicht so funktioniert hat, wie wir uns das gewünscht haben“, sagte Schmidt dem „Westfälischen Anzeiger“.
„Schade, dass es so gekommen ist“, beurteilt der ehemalige Coach das Geschehen. „Eigentlich war ich sehr gerne da.“ Wie es nun mit Woller weitergehen wird? Unklar.
Überraschende Zukunfts-Aussage
„Als ich heute Morgen wach geworden bin, hatten sich schon drei Vereine via Handy bei mir gemeldet. Die lesen wohl auch in der Nacht die Zeitung“, scherzt Woller.
Dass der Coach mit all seiner Erfahrung und Expertise schnell ein neues Betätigungsfeld finden könnte, steht nicht zur Diskussion. Allerdings lässt der ehemalige Übungsleiter des Holzwickeder SC seine Zukunft bewusst komplett offen. „Es kann auch gut sein, dass ich überhaupt nicht mehr weitermache“, offenbart der Übungsleiter. Wie bitte?
Ziemlich verrückter Amateurfußball
Ein Marc Woller nicht mehr in Aktion an der Seitenlinie? Ein nur sehr schwer vorstellbares Szenario, für das der ehemalige Oberliga-Kicker aber selbst eine plausible Erklärung anführt.
„Das ist alles schon ziemlich verrückt geworden. Es gibt Dinge im Amateurfußball, die kannst und willst du einfach nicht mehr verstehen“, so Woller. „Aber wenn ich meinem Hobby nachgehe, dann muss das schon etwas Vernünftiges sein.“

Ein kleines Hintertürchen hält er sich damit natürlich offen. Interessierte Vereine werden und sollten schnell mit ausgefeilten Konzepten kommen. Die drei bereits gelieferten Appetit-Happen werden definitiv nicht die letzten am „Wollerschen Frühstückstisch“ gewesen sein.
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