Nach Clan-Schlägerei in Essen Polizei erhöht Druck auf den Straßen

Nach Clan-Schlägerei in Essen: Polizei erhöht Druck auf den Straßen
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Es ist bereits das zweite Wochenende seit den Massenschlägereien zwischen libanesischen und syrischen Großfamilien in der Essener Innenstadt mit mehreren Verletzten. Und noch immer kehrt in der Ruhrgebietsstadt keine Ruhe ein. Am vergangenen Wochenende hat die Polizei Essen mit einer Vielzahl von Beamten Kontrollen im gesamten Stadtgebiet durchgeführt.

Dabei kontrollierten die Einsatzkräfte der Hundertschaft und des Streifendienstes gezielt Personengruppen und Fahrzeuge. Wie die Polizei mitteilte, konnten durch die Maßnahmen weitere Auseinandersetzungen zwischen den Clans verhindert werden. Waffen, Bargeld und Betäubungsmittel wurden bei der Aktion sichergestellt. Darunter eine Machete, mehrere Messer und Pfefferspray.

Clan-Streit in Essen: „Machete griffbereit in der Fahrertür“

Die Essener Polizei war mit starker Präsenz im Stadtgebiet unterwegs und führte nach eigenen Angaben zahlreiche Kontrollen durch. Einige eindrückliche Beispiele zeigen, womit die Beamten zu tun hatten. Am Freitagabend fanden die Ermittler bei einer Fahrzeugkontrolle knapp 27.000 Euro Bargeld und ein verbotenes Messer. „Wegen des Verdachts des Wuchers und der Geldwäsche wurde das Geld ebenso beschlagnahmt, wie das Messer“, so die Polizei.

Am Samstagabend kontrollierten die Beamten unter anderem eine zehnköpfige Personengruppe auf der Katernberger Straße. Bei der Durchsuchung eines 28-jährigen Esseners mit türkischer Staatsangehörigkeit stellten die Einsatzkräfte ein Messer sicher, das er versteckt an einer Halskette getragen haben soll. „In dem Fahrzeug des 28-Jährigen lag zudem eine Machete griffbereit in der Fahrertür.“ Einem ebenfalls 28-Jährigen fiel während der Kontrolle ein verbotenes Einhandmesser aus der Hosentasche.

Essen: Polizei will auf den Straßen Präsenz zeigen

Nach einer gemeldeten körperlichen Auseinandersetzung am Sonntagabend auf der Altendorfer Straße sollen Beamte der Hundertschaft einen 30-jährigen Essener mit irakischer Staatsangehörigkeit gestoppt haben. Die Kontrolle ergab, dass der 30-Jährige zwar nicht an dem Streit beteiligt war, aber bereits mit zwei Haftbefehlen gesucht wurde. Die Beamten nahmen den Gesuchten unverzüglich fest.

Die Polizei will den Druck weiter aufrecht erhalten. Daher solle auch in den kommenden Tagen verstärkt uniformierte Einsatzkräfte auf den Straßen in Essen unterwegs sein, um durch vermehrte Kontrollen und ergänzende Präsenzmaßnahmen weitere Ausschreitungen zu verhindern.

seh

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