Nach 40 Jahren rockt Schleinschock immer noch das WLT Jubiläumsshow „As Time Goes By“

Nach 40 Jahren rockt Schleinschock immer noch das WLT
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Mit seiner Jubiläumsproduktion „As Time Goes By“ ließ der musikalische Leiter Tankred Schleinschock der Bühne am Freitag in der Castroper Stadthalle gut gelaunt noch einmal seine größten Hits Revue passieren und hüpfte dabei selbst wie ein Flummi über die Bühne. „As Time Goes By“ war gleich das Anfangsstück – mit dem Jubilar solo am Klavier.

Dann setzte Schleinschock mit Rockmusik der 70er- und 80er-Jahre vor allem seine Gesangssolisten Peti van der Velde und Patrick Sühl in Szene, welche auch souverän ablieferten. Rockröhre van der Velde suchte auch optisch die Nähe zu Tina Turner, während Sühl mit gepresster, kreischender Stimme seine besondere Eignung als Deep Purple-Sänger unter Beweis stellte. Seine größte Stärke indes zeigte Sühl mit virtuosen Soli auf der E-Gitarre.

„As Time Goes By“: Tankred Schleinschock in jungen Jahren und in seiner neuen Show.
„As Time Goes By“: Tankred Schleinschock in jungen Jahren und in seiner neuen Show. © Beushausen

Schleinschock an den Keyboards bildete mit dem Gitarristen Claus Michael Siodmok, dem Bassisten Nico Deppisch und dem Schlagzeuger Alexander Bernath die druckvolle Begleitband in Knallern wie „Honky Tonk Woman“ von den Stones oder Joan Jetts „I love Rock’n’Roll“. Bei „Time Warp“ aus der „Rocky Horror Show“ hielt es kaum noch einen auf den Sitzen.

In seiner ersten Zwischenmoderation erinnerte Schleinschock an sein WLT-Debüt im August 1983 mit einem Brecht-Abend. Später streute er immer mal wieder gekonnt Nummern aus seinen Soloprogrammen ein.

Zeit reichte nur für Medley

Da trauerte er etwa im Lied „An die Hinterbliebenen“ seiner verlorenen Haarpracht nach oder wusste in der „Birnbaum-Rhapsodie“, einem Musikkabarett-Klassiker der 1920er-Jahre, genial die Ungarische Rhapsodie von Liszt mit pointiertem Sprechgesang zu verbinden. Ein weiteres Schmankerl lieferte Schleinschock mit dem „Lonesome Rider“ des Liedermachers Ulrich Roski.

Als er 14 war, verriet Schleinschock, habe er sich in der Stadtbücherei von Bremen immer die gleiche Lieblingsplatte angehört: „Jesus Christ Superstar“. Dieses Rock-Musical hätte er selbst gern mal auf die Bühne gebracht. Am Freitag reichte die Zeit nur für ein kurzes Medley daraus.

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