Das hatte er sich wahrlich anders vorgestellt. Nachdem sich Adrian Ruzok und der abstiegsbedrohte Fußball-A-Kreisligist SV Frömern im September getrennt hatten, folgte sogleich das Engagement beim klassenhöheren SSV Mühlhausen. Auch diese Beziehung ist nun jäh beendet − und Ruzok „maximal enttäuscht“.
„Ich will hier kein Fass aufmachen, aber muss natürlich zugeben, dass ich maximal enttäuscht bin“, ringt Adrian Ruzok nach seiner Trainerentlassung in Mühlhausen mit den richtigen Worten. „Jeder soll sich seine eigene Meinung bilden. Ja, die letzten Ergebnisse waren nicht zufriedenstellend, aber dafür gibt es ja auch Gründe.“
„Wir sind mit einem 23er-Kader in die restlichen Spiele des Jahres gegangen“, erklärt der 37-Jährige, als die Wechselabsicht der vier SSV-Spieler zur SG Massen bekannt wurde. „Die Spieler wurden suspendiert und wir wie auch die Mannschaft haben das akzeptiert und mitgetragen. Und unter normalen Bedingungen hätten wir das auch kompensieren können, wenn alle da sind.“
Zwei weitere Langzeitverletzte reduzierten den Kader dann aber auf 17 Akteure. „Urlaub und in dieser Jahreszeit häufig auftretende Krankheiten kommen dann hinzu“, erklärt Ruzok. „Das macht die Sache nicht einfacher. Uns waren die Hände gebunden, wir haben am Ende nur noch gepuzzelt, was man dann auch an den Ergebnissen sieht.“
Adrian Ruzok will kein Stinkstiefel sein
„Die Entscheidung des Vereins akzeptieren wir, wenngleich wir damit vor dem letzten Spiel des Jahres nun wahrlich nicht gerechnet haben. Ich wünsche dem Verein den maximalen Erfolg“, will Ruzok kein „Stinkstiefel“ sein. „Wir sind aber mächtig enttäuscht.“
Schon in der Nacht zu Mittwoch habe er viele gute, aufbauende Text-Mitteilungen über das Handy bekommen. „Es gab auch schon zwei lockere Anfragen für einen Trainerjob“, will er jetzt aber definitiv erst einmal eine Pause einlegen. „Jetzt verbringe ich mehr Zeit mit meiner Familien und den beiden Kindern. Das kam zuletzt wegen meiner Trainertätigkeiten echt zu kurz.“
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