Es gibt Fußballer, die plappern wie ein Wasserfall. Und es gibt Moritz Keil. Der 18-jährige Fußballer, der im Sommer zum Westfalenligisten Holzwickeder SC wechseln wird, ist eher wortkarg. Im Gespräch wird deutlich: Keil ist weder ein wilder Vereinswechsler noch hegt er irgendwelche Star-Allüren.
Moritz Keil spielt Fußball, seit er ein kleines Kind ist. Der 1,84 Meter große Spieler für die linke Außenbahn war der erste externe Neuzugang, den die Holzwickeder an Weihnachten präsentierten. „Ich wusste beim ersten Gespräch: Das wird funktionieren. Ich hatte ein gutes Gefühl dabei“, sagt Keil.
In der Jugend spielte der heutige U19-Kicker mal bei Borussia Dortmund. „Das war eine super Zeit, aber nur weil man in der U9 oder U11 von Dortmund spielt, hältst du dich dadurch nicht gleich für einen Profi“, sagt Keil. Danach durchlief er die Jugendteams des TSC Eintracht Dortmund. Der Klub genießt einen guten Ruf, beim Altjahrgang stehen die Sportlichen Leiter Schlange. Keil hat sieben Jahre die Ausbildung an der Flora genossen. Keine Wechsel, nichts. Spieler kamen, Spieler gingen, Moritz Keil blieb immer.
Dass der in Dortmund-Nette wohnhafte Youngster nun nach Holzwickede geht, lag sicherlich auch daran, dass der HSC schnell war. „Ich hatte keine Gespräche mit anderen Vereinen und ich will auch keine“, sagt er – die Entscheidung pro Holzwickede steht. Hier kennt er nur Leon Chrobok, aktueller Torhüter der HSC-U19. Ansonsten ist ihm das Umfeld in Holzwickede weitestgehend unbekannt. Moritz Keil dringt in neues Terrain vor.
Keil will Physio werden
Abseits des Platzes absolviert er gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr. Am Dortmunder St.-Johannes-Hospital bereitet er Patienten auf Augen-Operationen vor. Und auch bei der Berufswahl scheint Bodenständigkeit vorzugehen: Er gibt keinesfalls an, einen Studiengang wie „International Business and Management“ studieren zu wollen, lieber würde er eine Ausbildung zum Physiotherapeuten machen.
Ein Bild konnte man sich beim Holzwickeder SC schon machen, als Keil mit der TSC-U19 gegen die Westfalenliga-Mannschaft im Herbst testete. Der Holzwickeder SC musste sich mächtig strecken, geriet zweimal in Rückstand, bevor Tim Kortenbusch kurz vor Schluss das Spiel doch noch drehte. Vor allem physisch bestachen die Gäste, waren aber nicht nur schnell, sondern auch taktisch gut geschult und diszipliniert. Sowas braucht der Holzwickeder SC. Und was will er mit dem HSC erreichen? Da taut Moritz Keil plötzlich auf und wird forscher. „Vielleicht können wir sogar in der nächsten Saison oben angreifen“, sagt er.
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