17-Jährige in Menden angezündet und getötet Lebenslange Haft für Angeklagten

17-Jährige in Menden angezündet: Lebenslange Haft für Angeklagten
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Der Fall hat in Menden und darüber hinaus für Entsetzen gesorgt: Im Prozess um den grausamen Tod einer jungen Frau ist ein 24-Jähriger wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Das Landgericht in Arnsberg sah es als erwiesen an, dass der Syrer die 17-jährige Schwester seiner Ex-Verlobten im März in Menden-Bösperde mit Benzin übergossen und in Brand gesetzt hatte. Sie starb zwei Wochen nach der Tat an ihren schweren Brandverletzungen (wir berichteten).

Das Landgericht Arnsberg stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren, wie üblich möglich, wird damit ausgeschlossen. Der Angeklagte nahm das Urteil ohne erkennbare Regung auf. Der Verteidiger des Angeklagten kündigte an, in Revision zu gehen.

Die Mutter des Opfers sitzt zu Beginn des Prozesses im Gericht, schlägt die Hände vor das Gesicht und weint bitterlich.
Der Angeklagte wollte mit der brutalen Tat Leid über die Familie seiner Ex-Verlobten bringen. Die Mutter des Opfers brach zu Beginn des Prozesses immer wieder in Tränen aus. © Dieter Menne/dpa

Angeklagter konnte Trennung nicht verkraften

Laut Gericht war der Mord die Folge einer Gewaltbeziehung und der Unfähigkeit des Täters, die Trennung zu akzeptieren. „Mit dieser Trennung kam der Angeklagte nicht zurecht“, schilderte der Vorsitzende Richter Petja Pagel laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Der 24-Jährige habe seiner Ex-Partnerin immer wieder gedroht, sie habe in ständiger Angst gelebt.

Die Tat wurde als „grausam“ und „aus niederen Beweggründen“ beschrieben. Der Angeklagte wollte mit der Tat seiner Ex-Verlobten den größtmöglichen seelischen Schaden zufügen. Das Opfer „brannte lichterloh“, sagte der Vorsitzende laut dpa.

Einkäufe weisen auf geplante Tat hin

Dass die Tat geplant war, darauf deutete unter anderem ein konkreter Beweis hin: Laut einer Baumarkt-Rechnung hatte der Angeklagte am Tattag selbst einen Vorschlaghammer und mehrere Kanister gekauft. Anschließend sei er zu dem Mehrfamilienhaus seiner Ex-Verlobten in Bösperde gefahren, mit der Absicht „die öffnende Person mit Benzin zu übergießen, anzuzünden und zu töten“, schilderte der Vorsitzende laut dpa. Alkohol oder Drogen spielten bei der Tat keine Rolle.

Der Prozess gegen den 24-Jährigen hatte Mitte September begonnen und endete am Montag (2. Dezember) mit einer Verurteilung wegen Mordes, aber auch wegen schwerer Körperverletzung und schwerer Brandstiftung. Bei dem Feuer waren neben der lebensgefährlich verletzten 17-Jährigen insgesamt sechs weitere Personen leicht verletzt worden. 100 Kräfte verschiedener Feuerwehren waren damals im Einsatz. Das Urteil wurde aufgrund mehrerer Unterbrechungen erst am Abend verkündet.

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