Der RAF-Experte Butz Peters sieht in der jüngsten Festnahme der RAF-Terroristin Daniela Klette die Chance, Taten der dritten Generation der „Roten Armee Fraktion“ aufzuklären. „Das war ein langer Weg, nach Klette wurde über 30 Jahre lange gesucht“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Jetzt besteht die Chance, Licht ins Dunkel der Taten der dritten RAF-Generation zu bringen.“
Peters, der als Anwalt arbeitet und mehrere Bücher über die RAF geschrieben hat, sagte weiter: „Dieses letzte Aufgebot der RAF ermordete zwischen 1984 und 1993 zehn Menschen – erst eine einzige Tat ist bislang aufgeklärt. Unbekannt ist bis heute, wer alles mit von der Partie gewesen ist. Die Ermittler wissen nicht einmal, wo die Mörder der dritten Generation über anderthalb Jahrzehnte lebten.“
Butz: „Die Ermittler werden Klette jetzt die Kronzeugenregelung schmackhaft machen.“
Er fügte hinzu: „Die Ermittler werden Klette jetzt die Kronzeugenregelung schmackhaft machen. Dann muss sie sich entscheiden.“ Die einstige RAF-Terroristin Birgit Hogefeld sei auf dieses Angebot nach ihrer Festnahme nicht eingegangen. Bei Klette müsse man nun abwarten.
Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt Niedersachsen fahndeten jahrzehntelang nach den RAF-Rentnern Burkhard Garweg (55), Ernst-Volker Staub (69) und Daniela Marie Luise Klette (65). Staub, Klette und Garweg werden der sogenannten dritten RAF-Generation zugeordnet. Vertreter der Generation sollen den damaligen Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, und den Treuhand-Chef, Detlev Karsten Rohwedder, umgebracht haben. Rohwedder war am 1. April 1991 in Düsseldorf in seinem Haus am Schreibtisch erschossen worden. Das RAF-Kommando hatte ihn aus einer Kleingartenlage und mehr als 60 Metern Entfernung ins Visier genommen. Es war der letzte RAF-Mordanschlag.
RND