
Timo Milcareks Solo führte am Freitag zum 4:2. Der Mittelfeldspieler wurde wegen Schulterproblemen erst in Hälfte zwei eingewechselt. © Schürmann
Milcareks Traumsolo krönt Kaiserauer Torspektakel: „Das Meer hat sich geteilt“
Fußball
Der Fußball-Landesligist SuS Kaiserau trennte sich am Freitag in einem spektakulären Match vom Hombrucher SV mit 4:4. Ein Highlight: das Traumsolo eines Mittelfeldmannes.
Die Zuschauer der Fußball-Landesligapartie zwischen dem SuS Kaiserau und dem Hombrucher SV konnten sich wahrlich nicht über mangelnde Unterhaltung beschweren. Acht Tore, darunter ein Fallrückzieher, eine furiose Aufholjagd und das Traumsolo eines Mannes, der das von sich selbst wohl mit am wenigsten erwartet hätte.
„Das war ein Stückchen mehr Glück als Verstand“, sagte Kaiseraus Timo Milcarek lachend, als er nach dem Spiel auf sein spektakuläres Tor angesprochen wurde.
Besagte Situation ereignete sich in der 72. Minute eines ohnehin schon spektakulären Schlagabtausches zwischen Kaiserau und Hombruch. Gegen die hoch pressenden Gäste bekam Milcarek beim Stand von 3:2 den Ball zugespielt. Und rannte einfach mal drauf los.
Als die Hombrucher begannen, ihn kurz vor dem Sechzehnereck zu attackieren, bemerkte Milcarek, dass sich zwischen den beiden Innenverteidigern eine Lücke ergab. „Da hat sich dann das Meer geteilt“, so Milcarek. Der Mittelfeldmann schlüpfte durch die Lücke hindurch - und ließ Kamyab Barhematirajab im Tor des Hombrucher SV keine Chance.
„Das war natürlich schön, mal so ein Tor zu schießen“, sagte Milcarek, dessen Traumsolo am Ende aber nicht für den Sieg reichen sollte. Denn Hombruch baute in den Folgeminuten massiven Druck auf und egalisierte die 4:2-Führung der Kaiserauer noch spät. Auch der Aufstiegsaspirant traf dabei sehenswert: Den 4:4-Endstand in der 90. Minute erzielte Markus Simon Grundmann spektakulär per Fallrückzieher.
„Wenn du vier Gegentore zu Hause bekommst, kannst du nicht ganz zufrieden sein. Egal, wie der Gegner heißt“, sagte Milcarek, dessen Mannschaft gegen Hombruch schon nach elf Minuten 2:0 vorne gelegen hatte - und somit gleich zwei Zwei-Tore-Führungen verspielte.
„Lieber spielen wir 4:4 als 0:0“
Schon in der vergangenen Saison verspielte der SuS spät einige Führungen, was zu torreichen Unentschieden führe. Am Ende der Saison stand so ein Torverhältnis von 89:90. „Dieses Jahr haben wir uns vorgenommen, die 100:100 zu knacken“, scherzte Timo Milcarek. „Aber ehrlich: Bei uns ist immer viel los. Lieber spielen wir am Ende 4:4 als 0:0“, so Milcarek weiter.
Beim Mittelfeldmann überwiegt ohnehin die Freude über den starken Auftritt seiner Mannschaft. „Für die Zuschauer war es ein geiles Spiel. Und die können sich auf mehr freuen“, kündigte Milcarek an.
Dennoch sah der Kaiserauer noch Verbesserungspotenzial: „Wir haben noch viel Luft nach oben, und die Saison ist jetzt richtig lang“, sagt Milcarek. „Bei fünf Absteigern muss man viel punkten, und da haben wir jetzt angefangen“, so der Mittelfeldspieler.