Michael „Ohne Gnade“ Oleschak setzt Ausrufezeichen Erst ausgepfiffen, dann gefeiert

Von Conrad Fröhlich
Michael „Ohne Gnade“ Oleschak setzt Ausrufezeichen: Sieg unter widrigen Bedingungen
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Auf dem Papier liest sich der Kampf von Michael „Ohne Gnade“ Oleschak eigentlich wie immer. Ein Sieg durch technischen K.o. zum frühen Zeitpunkt des Kampfes. Doch die Rahmenbedingungen diesmal waren für den 47-jährigen Boxer eine große Herausforderung.

Schließlich ging es für den Oleschak zum ersten Mal für einen Kampf ins Ausland. Bei einer Open Air Veranstaltung in Tuzi, Montenegro, traf der Boxer aus Holzwickede auf den Bosnier Kemal Hamzic. Die extrem hohen Temperaturen, die selbst abends noch bei über 30 Grad lagen, war Oleschak nicht gewohnt. Auch dass der Gegner von 2000 Zuschauern frenetisch angefeuert wurde, hatte er bis dato noch nicht erlebt. „Es war für mich eine sehr besondere Situation. Ich wurde von den Zuschauern ausgepfiffen“, erzählt der Sportler, der von Ralf Gerards trainiert wird.

Michael Oleschak mit seinem Trainer Ralf Gerards (li.).
Michael Oleschak mit seinem Trainer Ralf Gerards (li.). © Oleschak

Das zeigte zumindest in den ersten Minuten des Kampfes Wirkung bei Oleschak. „Es war schon schwer. Der Gegner war gut und hat mich gerade zu Beginn hart getroffen“, berichtet der Boxer, der in der halbschweren Gewichtsklasse kämpft. Doch zum Ende der Runde zeigte Oleschak, warum er den Spitznamen „Ohne Gnade“ trägt. Er nutze eine Unaufmerksamkeit des Gegners aus und schickte den bosnischen Kämpfer per Schlag gegen die Schläfe auf die Bretter.

Hamzic erholte sich davon nicht mehr − Sieg durch technischen K.o. - wie in den Kämpfen zuvor. Dennoch zollte „OG“ dem 28 Jahre jüngeren Gegner Respekt. „Er ist ein sehr guter junger Boxer und ist gekommen, um zu siegen. Es war eine große Nummer“, sagt der 47-Jährige. Dabei freut er sich auch über die Reaktion der Zuschauer, die Oleschak anfangs auspfiffen, ihm aber nach dem Kampf Applaus spendeten.

Nächstes Ziel: Europameister

Ein besonderer Kampf, mit dem der ungeschlagene Kämpfer weiter Selbstvertrauen für die ganz großen Wettbewerbe tankt. Schließlich steht noch in diesem Jahr die Europameisterschaft und die Deutsche Meisterschaft für den Holzwickeder an. „Die Gespräche dazu laufen noch. Die Europameisterschaft wird aber leider nicht in Deutschland stattfinden.“

Gut also, dass sich Oleschak durch den Kampf am 18. August schonmal an Kämpfe auf ungewohntem Terrain gewöhnen konnte. Denn für die Europameisterschaft hat er hohe Ziele: „Ich möchte das Ding natürlich gewinnen und weiter ungeschlagen bleiben.“ Am liebsten natürlich durch technischen K.o., dann würde auch sein Spitzname wohl so schnell nicht verschwinden.

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