Metelen mit anderen Augen sehen
"Parkleuchten"
Mal gruselig, mal grell und bunt, aber immer informativ, zeitgeschichtlich und kulturell: Drei Abende lang war die Vechtegemeinde ein einziges "Parkleuchten", viele Touristen kamen und staunten, während viele Bürger erneut mit anpackten.

<p>Auch an der Metelener Mühle konnten Besucher Altbekanntes mal mit neuen Augen sehen.</p>
Aus dem Ruhrgebiet, von der Nordseeküste, aus dem Harz und aus dem Sauerland: Mit Wohnmobilen, Campingwagen und dem Familienkombi bereisten viele Auswärtige am vergangenen Wochenende Metelen und lernten die Gemeinde trotz gespenstischer Dunkelheit detailliert kennen, vor allem im geschichtlichen Kontext.Buntes LED-Licht Nach einem Jahr Vorbereitungen und mehreren Programmiernächten vor Ort (wir berichteten) zeigten sich die insgesamt zehn Spielorte mit ihren Inszenierungen im bunten LED-Licht samt den erklärenden Stimmen der Metelener Bürger am Freitagabend erstmals offiziell.
Viele hundert Besucher füllten den Parcours noch vor Einbruch der Dunkelheit und erkundeten die Wege noch bei Tageslicht, um Metelen auch so kennenzulernen. Wenn auch längst nicht jeder Besucher eine weitere Anreise für das Parkleuchten auf sich genommen hatte, so waren doch viele wenig ortskundig und zeigten sich schon ob der Kulissen beeindruckt, ebenso wie viele Metelener, die ihre Gemeinde so im Scheinwerferlicht noch nie zuvor gesehen hatten.Regenschirm statt Fotoapparat "Oh, das ist ja hier ein privater Garten, toll gemacht", hörte man immer von neugierigen Spaziergängern, die durch den Stiftsgarten schlenderten und den Münsterländer Gartenstil mit Buchsbäumen und Rosen im bunten Hell auf sich wirken ließen. Doch wer hier am Freitagabend erst bei Dunkelheit die Laufwege passierte, der hatte meist einen Regenschirm statt einem Fotoapparat in der Hand und musste im kühlen Regen durch Metelen ziehen. "Das ist sehr schade, wir haben uns so viel Mühe gegeben. Wir hoffen, dass viele Besucher dem Wetter trotzen und dennoch kommen", zeigte sich Organisatorin Susanne Treutlein vom Kreis Steinfurt am Abend bedrückt.Lange Schlangen Doch ihre Worte wurden offenbar nicht nur von Metelens Gründerfigur Friduwi erhört. Spätestens ab 22 Uhr bildeten sich immer wieder lange Schlangen an den Kassen, die Premiere glückte und Susanne Treutlein und ihr vielköpfiges Team atmeten inmitten der Arbeit auf - Erleichterung an vielen Stationen.Sehr beeindruckt vom Gesamtkunstwerk und dem regen Zulauf zeigte sich auch Dr. Jürgen Schmitter. Der Fachmann für die Geschichte Metelens zeigte sich angetan obschon des Gesamteindrucks und der Beobachtung, dass vor allem auch Familien mit Kindern aus der Gemeinde so angesprochen und für die Vergangenheit des eigenen Wohnortes interessiert werden konnten. Bis zum Sonntagabend herrschte von der Stiftsstraße bis zur Vechtestraße ein spannender Ausnahmezustand mit vielen Attraktionen, Überraschungen und Hintergründen - passend aufbereitet zum 1125. Jubiläum Metelens.