„Mein Sohn wurde bespuckt“ Vater von Furkan Bahcekapili meldet sich nach Ohrfeige zu Wort

„Mein Sohn wurde bespuckt“: Vater von Furkan Bahcekapili meldet zu Wort
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Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Kurz nach Veröffentlichung unseres Artikels von Dienstag, 21. März, über die Tätlichkeiten von Furkan Bahcekapili im Fußballspiel des TSC Kamen beim SuS Oberaden meldet sich der Vater des TSC-Akteurs, Cetin Bahcekapili, telefonisch bei unserer Redaktion. Bahcekapili, der einst in Kamen als Bürgermeister kandidierte, unterstellt Oberadens Niclas Beckerling eine Lama-Aktion: Beckerling soll Bahcekapili bespuckt haben. Später meldet sich auch Sohn Furkan Bahcekapili, der seine Sicht der Dinge schildert.

In einem Video vom Kreisligaspiel von vergangenem Sonntag (19. März) ist klar zu sehen, wie Furkan Bahcekapili zunächst Niclas Beckerling in die Hacken tritt und einen sogenannten Gehfehler gibt. Als dieser sich vor seinem TSC-Widersacher aufbaut und ihn offensichtlich mit dem Tritt konfrontiert, brennen Bahcekapili die Sicherungen durch: Er gibt Beckerling mit der flachen Hand eine schallende Ohrfeige. Jetzt der Vorwurf von Cetin Bahcekapili: „Mein Sohn wurde bespuckt.“ Dies ist in dem verpixelten Video allerdings nicht zu erkennen, der Tritt sowie die Ohrfeige jedoch klar und deutlich. „Niemand muss sich anspucken lassen“, sagt Vater Bahcekapili.

Vorwurf: Amtsmissbrauch

Niclas Beckerling habe zudem auf dem Platz laut Cetin Bahcekapilis Aussagen immer wieder offenkundig mitgeteilt, dass er Polizist ist. „Er hat damit geprahlt, damit gedroht und wollte so die TSC-Spieler beeinflussen. Er hat sein Amt missbraucht“, so Bahcekapili senior, der eine Ankündigung macht: „Ich werde eine Dienstaufsichtsbeschwere gegen Niclas Beckerling einreichen. Die Ohrfeige wollte Cetin Bahcekapili aber erst gar nicht bestreiten. „Es war eine Reaktion auf das Spucken.“

Niclas Beckerling bestreitet diese Vorwürfe vehement. „Sehr interessant. Weder spucken, noch mit Polizei prahlen, noch irgendwas anderes habe ich zu ihm gesagt. So etwas brauche ich nicht“, gab er zu Protokoll.

Bahcekapili zeigt Reue

Furkan Bahcekapili zeigte sich reumütig, als die Redaktion ihn erreicht. „Ich habe sofort gedacht: Das war zu hart von mir. Es ist nicht schön, was passiert ist. Wir haben uns auf dem Platz gegenseitig gezofft, es gab Beleidigungen von beiden Seiten. Ich wollte nicht, dass es so ausartet und bin auch nicht bekannt für solche Handlungen“, sagt er.

Der 24-Jährige habe sich nach dem Spiel bei Beckerling für den Schlag entschuldigen wollen, „aber er war schon weg“, so Bahcekapili. Auch auf eine Whatsapp-Nachricht habe Beckerling bisher nicht geantwortet. „Ich kenne viele Oberadener, hatte selbst mal ein Angebot von denen“, so Bahcekapili.

Auch er behauptet jedoch, von Beckerling bespuckt worden zu sein. „Er spuckt in meine Richtung und hat mich getroffen. Dann habe ich ihm einen Gehfehler gegeben, woraufhin er sich zu mir umdreht und mir leicht in den Magen schlägt. Ich habe dann nur eine Reaktion gezeigt, weil ich mich bedroht gefühlt habe. Ich wollte ihn aber niemals so hart treffen. Das war falsch von mir. Wir haben beide Scheiße gebaut. Jetzt wird es so geschildert, als sei ich der alleinige Übeltäter.“

Der Fall wird in den kommenden Tagen vor dem Kreissportgericht verhandelt. Weil der Schiedsrichter die Szene im Spiel nicht wahrgenommen hat, greift das Sportgericht auf die Videoaufnahmen zurück. Bahcekapili droht bei einem Urteil eine mehrwöchige Sperre. „Ich werde definitiv daraus lernen“, kündigte er jetzt schon an.

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