Wie stelle ich die Frage der Fragen? Der perfekte Heiratsantrag ist nicht leicht gemacht. Reporter Carlo Czichowski hat jedenfalls von vorne bis hinten alles durchgeplant – im Urlaub aber die Rechnung ohne eine Kleinigkeit gemacht.

Wie stelle ich die Frage der Fragen? Der perfekte Heiratsantrag ist nicht leicht gemacht. Reporter Carlo Czichowski hat jedenfalls von vorne bis hinten alles durchgeplant – im Urlaub aber die Rechnung ohne eine Kleinigkeit gemacht. © Hellweger Anzeiger

Mein Heiratsantrag im Urlaub: Am Ende lief alles anders als geplant

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In unserer Serie „Mein Heiratsantrag“ steht die wohl wichtigste Frage des Lebens im Vordergrund. Reporter Carlo Czichowski hat sich so viel vorgenommen – und dann alle Pläne über den Haufen geworfen.

Unna

, 29.06.2022, 13:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Beim Junggesellenabschied muss es krachen und der Antrag muss möglichst originell sein: Heutzutage zerbricht man sich über die einfachsten Dinge den Kopf. Aus allem wird eine große Sache gemacht, vor allem beim Heiraten. Kein Wunder, dass man sich zunehmend unter Druck gesetzt fühlt. Dabei geht es um etwas Stinknormales.

2019 habe ich meiner Frau einen Heiratsantrag gemacht – und wusste, dass sie nicht die größten Ansprüche hat, aber auch alles andere als anspruchslos ist, sie sich schon etwas Besonderes vorgestellt hat für den Moment, in dem ich ihr die Frage der Fragen stellen werde.

Der Klassiker: Zwei Sektgläser und eine nette Idee

Überlegt hatte ich diesen Schritt schon lange und habe vor einem Urlaub in den Niederlanden dann schließlich die Planung vorangetrieben. Ich wusste, dass meine Frau mit der Nordsee viele schöne Erinnerungen aus ihrer Kindheit verbindet. Für ihre Familie waren die Niederlande immer das liebste Urlaubsziel.

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Der Ort war demnach nicht zufällig gewählt: Ich wollte gewissermaßen mit meinem Antrag eine schöne Erinnerung in einem neuen Lebensabschnitt schaffen und an die Nostalgie anknüpfen und habe mir natürlich Gedanken gemacht, wie ich das auf der einen Seite möglichst kreativ, aber auf der anderen auch eher klassisch und schlicht umsetzen soll.

Das Konzept sah vor, am Ende des gemeinsamen Wochenendes in einem gehobenen Restaurant zwei Sektgläser zu zücken, auf die ich „Vrouw“ und „Echtgenoot“ (Niederländisch für Ehefrau und Ehemann) geschrieben habe, dann den Ring rauszuholen und zu fragen. Der Gedanke war, dass sie die beiden niederländischen Begriffe nicht versteht und sich erkundigt, ich quasi mit einer Gegenfrage samt Kniefall das Rätsel auflösen kann.

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Ich hatte meine Rechnung aber ohne mein nervöses Wesen gemacht. Den ganzen Freitag war ich völlig angespannt, konnte gar keinen anderen Gedanken fassen als die Aufregung vor dem Heiratsantrag. Das Ende vom Lied: Alle Pläne habe ich am Ende des ersten Urlaubstages über den Haufen geworfen und die ganze Sache abends auf dem Hotelzimmer durchgezogen.

Wir hatten uns gerade fürs Ausgehen fertig gemacht. Und auch wenn es erstmal unromantisch klingt, so wollte ich die Aufregung dann einfach nur noch hinter mir haben. Es gab jedenfalls ein Happy End: Sie hat ja gesagt und die Hochzeitsfeier, die ursprünglich für 2020 geplant war, wird in diesem Sommer nachgeholt. Meine Frau, genügsamer als ich dachte, war jedenfalls am Ende erleichtert, dass ich es immerhin noch ein paar Minuten ausgehalten habe und nicht vor ihr auf die Knie gegangen bin als sie aus der Dusche kam.