Massen-DNA-Test rund um die Ruhr-Uni
Polizei sucht Vergewaltiger
Mit einem Phantombild sucht die Polizei nun nach dem Mann, der am vergangenen Mittwoch eine 27-jährige Frau am Uni-Center in Bochum vergewaltigt hat. Der Mann auf dem Bild hat Ähnlichkeit mit dem Mann, nach dem bereits seit einem ähnlichen Vorfall im August gefahndet wird. In den nächsten Tagen soll es in Bochum einen Massen-DNA-Test geben.

Die Taten ereigneten sich ganz in der Nähe der Ruhr-Universität. Die Verunsicherung auf dem Campus war groß.
Wie berichtet, war die 27-Jährige am Mittwoch (16. November) gegen 16.45 Uhr auf dem Weg von der Universität nach Hause, als sie in einem Waldstück an der Laerholzstraße/Schinkelstraße von einem Unbekannten vergewaltigt wurde. Auf der Überführung der Max-Imdahl-Straße, dem Zubringer zur Universitätsstraße, umklammerte ein Unbekannter die junge Frau plötzlich von hinten, würgte sie und zog sie in das Waldstück. Offenbar hatte der Mann vorher auf der Brücke den Autoverkehr beobachtet. Tragisch: Während der Tat passierten mehrere Fußgänger den Bereich, ohne die Vergewaltigung zu bemerken, darunter ein Mann, der mit seinem Hund spazieren ging.
Am Montag hat die Polizei ein Phantombild des Täters veröffentlicht. Seitdem gibt es noch keine neuen Hinweise. "Wir haben keine neuen Erkenntnisse", sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmittag. Es gibt aber Parallelen mit einem anderen Fall aus dem Sommer.
Massen-DNA-Test in den nächsten Tagen
Am 6. August war ganz in der Nähe eine 21-Jährige auf ihrem Heimweg überfallen und verletzt worden. Auch dabei handelte es sich um ein Sexualdelikt. Die junge Frau war von der U-Bahnhaltestelle "Hustadt" über die Lise Meitner Allee, Konrad-Zuse-Straße und "Auf dem Kalwes" nach Hause gelaufen, als sie in Höhe des Königsbüscher Wäldchens von einem unbekannten Täter angegriffen und verletzt wurde.
Die Beschreibung des Mannes und das damalige Phantombild haben Ähnlichkeiten mit dem aktuellen Fall, die Phantombilder zeigen aber auch deutliche Unterschiede. Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich um den gleichen Täter handelt. Ob aber wirklich ein Zusammenhang zwischen den beiden Taten besteht, macht die Staatsanwaltschaft noch nicht öffentlich. "Wir haben die Ergebnisse des DNA-Spuren-Vergleiches, können aber aus ermittlungstaktischen Gründen noch nichts sagen", erklärte Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann am Dienstag.
In den nächsten Tagen wird rund um den ersten Tatort ein Massen-DNA-Test stattfinden. "Wir gehen davon aus, dass der Täter im Umfeld seinen Wohnsitz hat", sagte Bachmann. Der Test basiere auf Freiwilligkeit und soll etwa im Umkreis von 500 Metern rund um den ersten Tatort erfolgen. Die Beschlüsse dazu seien bereits nach der Tat im Sommer erwirkt worden, so Bachmann. "Jetzt sind die Vorbereitungen abgeschlossen", so der Oberstaatsanwalt.
Karte der Tatorte und möglicher Radius für einen DNA-Massen-Test:
Kein Zusammenhang mit dem "Uni-Phantom"
Die aktuellen Fälle haben aber nichts mit dem sogenannten "Uni-Phantom" früherer Jahre zu tun, sagte ein Polizeisprecher bereits letzte Woche. Die Täterbeschreibung passe nicht. Zwischen 1994 und 2002 war der damalige Täter im Raum Sprockhövel, im Ennepe-Ruhr-Kreis und in Bochum unterwegs. Er soll 21 Opfer überfallen und missbraucht haben.
Mit dpa