Maske, Warnapp, Lüften: Wie können wir die zweite Welle stoppen?
Coronavirus
Experten gehen davon aus, dass es im Herbst wieder mehr Corona-Infektionen gibt. Jeder kann dazu beitragen, dass sich das Virus weniger ausbreitet - zum Beispiel mit Hilfe eines Tagebuchs.

Symbol der Coronakrise sind Alltagsmasken. © picture alliance/dpa
Seit der ersten größeren Infektionswelle im März ist Deutschland weitgehend entspannt durch den Corona-Sommer gekommen. Doch nun nimmt die Zahl der Neuinfektionen wieder zu. Seit Mitte September bewegt sich die Ansteckungsrate, also der R-Wert, wieder ungefähr bei 1, die Zahl bestätigter Fälle steigt. Damit sich möglichst wenig Menschen anstecken, kann jeder Einzelne helfen und das eigene Verhalten Pandemie-konform ausrichten.
Maske, Lüften, Abstand: Es gibt Regeln
Die Lage müsse laut Situationsbericht des Robert-Koch Instituts weiterhin sorgfältig beobachtet werden. Es treten, Stand 1. Oktober, bundesweit zahlreiche Ausbrüche in verschiedenen Settings auf: etwa bei Feiern im Familien- und Freundeskreis, in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern, beruflichen Settings, auf religiösen Veranstaltungen.
Es sei weiterhin notwendig, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert. Etwa durch das konsequente Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln - auch im Freien. Aber auch das Lüften von Innenräumen sei geboten, ebenso wie das korrekte Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. „Menschenansammlungen - besonders in Innnenräumen - sollten möglichst gemieden und Feiern auf den engsten Familien- und Freundeskreis beschränkt bleiben“, betont das RKI.
Die vom Bund zusammengefassten AHA-Regeln können beim Erinnern an die Infektionsschutzmaßnahmen helfen. Die Abkürzung AHA steht für Abstand, Hygiene und Alltagsmaske. Zusätzlich haben Bund und Länder beim jüngsten Beschluss zu Corona-Regeln zwei weitere Buchstaben ergänzt. Das „C“ mit der Aufforderung, die Corona-Warnapp auf dem Handy zu installieren. Und das „L“, das für regelmäßiges Lüften in geschlossenen Räumen steht.
Corona-Schutz: Diese Regeln sollten Sie beachten
Nach wie vor gelten also die Verhaltensregeln zum Infektionsschutz, die im Detail Folgendes beinhalten:
- Abstand halten: Achten Sie auf einen Mindestabstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen. Dies gilt insbesondere, wenn diese Symptome wie Husten, Schnupfen oder Fieber haben.
- Hygiene beachten: Niesen oder husten Sie ausschließlich in die Armbeuge oder in ein Taschentuch. Vermeiden Sie es, sich mit den Händen ins Gesicht zu fassen und verzichten Sie bei Begrüßungen auf Händeschütteln oder Umarmungen. Regelmäßiges Händewaschen empfiehlt sich, wenn Sie nach Hause kommen, nach dem Niesen oder Husten, vor dem Essen, vor und nach Kontakt mit anderen Menschen, sowie vor und nach dem Benutzen einer Mund-Nasen-Bedeckung.
- Alltagsmasken: Tragen Sie eine Mund-Nasen-Bedeckung (Alltagsmaske) immer dort, wo es vorgeschrieben ist. Über die aktuellen Bestimmungen der Maskenpflicht informiert die Website der Bundesregierung. Auch wenn Sie Anzeichen einer Erkrankung bemerken oder in der Öffentlichkeit der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, sollten Sie eine Alltagsmaske tragen.
- Corona-Warnapp: Zentraler Bestandteil der Pandemie-Bekämpfung ist das Unterbrechen der Infektionsketten. Einen wichtigen Beitrag kann dazu die Corona-Warnapp leisten. Sie unterstützt die Gesundheitsämter beim Nachverfolgen von Kontakten. Nach der Installation auf dem Handy erfasst die App Begegnungen mit Unbekannten im öffentlichen Raum. So können Sars-CoV-2-Positive nach bestätigter Infektion potenzielle Kontaktpersonen informieren.
- Lüften: Sars-CoV-2 wird bei direktem Kontakt über Sprechen, Husten und Niesen übertragen. Aber auch winzige Tröpfchen in der Luft, sogenannte Aerosole, können länger in der Luft schweben und infektiös sein. Wenn viele Menschen in nicht ausreichend belüfteten Innenräumen zusammenkommen, empfiehlt sich eine regelmäßige Zufuhr von Frischluft.
Cluster: Kontakt-Tagebuch pflegen
Der Virologe und Coronavirus-Experte Christian Drosten empfiehlt jedem Einzelnen, regelmäßig ein Tagebuch zu Situationen mit Ansteckungsgefahren im Alltag zu führen. Das könnte den Gesundheitsämtern bei der Kontaktnachverfolgung helfen.
Dabei geht es darum, sich täglich aufzuschreiben, wann man sich in einer möglichen Cluster-Situation aufgehalten hat. Das können beispielsweise Alltagssituationen sein, in denen sich viele Menschen gleichzeitig bei infektiösen Personen angesteckt haben könnten, aber auch eine Notiz darüber, wen man an welchem Tag für wie lange und wo getroffen hat.
Der Artikel "Maske, Warnapp, Lüften: Wie können wir die zweite Welle stoppen?" stammt von unserem Partner, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.