Ein Festtag im Klara Hospiz

Grundsteinlegung am Lipper Weg - mit Video

Mit der Fertigstellung des Rohbaus hat die stationäre Einrichtung für Marl und Umgebung ein wichtiges Etappenziel erreicht. Das wurde am Mittwoch mit Gästen gefeiert.

Marl

, 11.08.2021, 19:15 Uhr / Lesedauer: 2 min
Grundsteinlegung und Deckenfest im Rohbau des Klara-Hospizes am Lipper Weg in Marl, hier mit Dr. Andres Schützendübel (M.) und Manfred Rosenberg (l.), den ehrenamtlichen Geschäftsführern der Klara-Hospiz gGmbH.

Grundsteinlegung und Deckenfest im Rohbau des Klara-Hospizes am Lipper Weg in Marl, hier mit Dr. Andres Schützendübel (M.) und Manfred Rosenberg (l.), den ehrenamtlichen Geschäftsführern der Klara-Hospiz gGmbH. © Meike Holz

„Kein Tag ohne Klara“ - für Dr. Ulrike Bertlich aus Marl gilt das seit mehr als fünf Jahren. Zusammen mit Pfarrer Ulrich Müller von der Pfarrgemeinde St. Franziskus in Marl hat die niedergelassene Ärztin Anfang 2016 das Projekt ins Rollen gebracht. Ein stationäres Hospiz für Marl und Umgebung war das Ziel, die Versorgung sterbenskranker Menschen sollte weiter ausgebaut werden. An diesem Mittwoch, dem Gedenktag der Namensgeberin, der hl. Klara von Assisi feiert sie mit als Vorsitzende des Fördervereins Klara Hospiz das „Deckenfest“ und die Grundsteinlegung im Hospizneubau am Lipper Weg - ein Tag, der sie bewegt.

Das Leben änderte sich schlagartig

„Mein Leben änderte sich schlagartig von einem auf den anderen Tag“, sagt Ulrike Bertlich. „Aber auch für viele Menschen ändert sich das Leben schlagartig, wenn sie eine schlimme Diagnose bekommen. Niemand soll mit seinem Schmerz und seiner Verzweiflung allein sein. Es ist gut, dass wir das Hospiz im nächsten Jahr eröffnen können.“

Viele Menschen haben dazu beigetragen, dass die Idee vom stationären Hospiz Wirklichkeit wird. Das Klara Hospiz steht auf einem soliden Fundament, betont die Fördervereinsvorsitzende bei der Feier im Rohbau des neuen Hospiz-Gebäudes. Das zeigt sich unter anderem an der Zahl der Gesellschafter, die sich der gemeinnützigen und mildtätigen Klara Hospiz gGmbH geschlossen haben.

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Klara Hospiz gGmbH stemmt das 3,5 Millionen-Projekt

Sie stemmt das rund 3,5 Millionen Euro teure Bauprojekt auf dem Grundstück vor der Paracelsus-Klinik in Marl und ist Betreiberin der stationären Einrichtung. Zur Klara Hospiz gGmbH gehören als Gesellschafter der Förderverein Klara Hospiz mit mehr als 1000 Mitgliedern, der 60 Prozent der Gesellschaftsanteile innehat. Außerdem sind das Hospiz zum Hl. Franziskus, der Hospizverein Marl, das Diakonische Werk im Kreis Recklinghausen, die Katholische Kirchengemeinde St. Franziskus Marl, die Evangelische Stadt-Kirchengemeinde Marl, der Hospiz-Freundeskreis Dorsten, die Katholische Kirchengemeinde St. Sixtus in Haltern am See und der Verein Endlich e. V. in Herten in der Klara Hospiz gGmbh vertreten.

Urkundenrolle wird eingemauert

Vertreter aller Gesellschafter unterschreiben die Urkunde, die bei der Grundsteinlegung eingemauert wird. Auf einem Stick sind Filmaufnahmen von vielen Ereignissen und unzähligen Benefizveranstaltungen zu sehen, die am Ende zum Bau des Klara Hospizes geführt haben. Auch er wird in die Rolle gesteckt.

An der Geschichte des Klara Hospizes haben schon bis zu diesem Tag viele Menschen mitgeschrieben. Im Förderverein engagieren sich Menschen aus allen genannten Städten, um Geld für den Bau und den Betrieb zu generieren. Denn Hospizarbeit ist dauerhaft auf Spenden angewiesen. Es gibt eine Stiftung und immer neue Ideen, das nötige Geld für die Aufgabe zusammenzubekommen, sterbenden Menschen in ihrer letzten Lebensphase ein Zuhause und so viel Lebensqualität zu geben, wie es noch möglich ist.

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Zehn Gäste können einziehen

Jeweils zehn Gäste mit einer lebensverkürzenden Diagnose können am Lipper Weg in Marl ab 2022 einziehen. Ein Team von 20 festangestellten Fachkräften kümmert sich um ihr Wohl. Unterstützt wird es von ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und -helfern.

Rückblick: Anfang 2016 machten die Medizinerin Dr. Ulrike Bertlich und Pfarrer Ulrich Müller ihre Idee publik, in Marl ein stationäres Hospiz zu bauen - als neues Angebot für die Menschen, für die eine häusliche Versorgung nicht in Frage kommt. Am 2. März 2016 wurde der Förderverein Klara Hospiz gegründet. Der Neubau eines eigenen Hauses wurde als Ziel formuliert. 2017 wurde die mildtätige und gemeinnützige Klara Hospiz gGmbH gegründet.