Markantes Haus an Werner Straße steht zum Verkauf Tage des Gebäudes könnten gezählt sein

Markantes Haus an Werner Straße steht zum Verkauf: Abriss möglich
Lesezeit

Es ist augenscheinlich ein Haus mit Geschichte, und das wohl Geschichten erzählen könnte. Doch das markante rote Haus an der Werner Straße in Bergkamen könnte die längste Zeit dort gestanden haben. Das Gebäude, das von außen sichtbar in die Jahre gekommen ist, steht zum Verkauf.

„Die beiden bisherigen Eigentümerinnen, zwei ältere Damen, sind verstorben und die Erbin will das Haus nun verkaufen“, erklärt Helmut von Bohlen. Der Inhaber der von Bohlen Immobilien GmbH und Co. KG mit Sitz in Lünen wurde mit dem Verkauf des Hauses betraut und kennt den Wert, aber auch die Tücken der Immobilie genau.

„An dem Haus muss viel gemacht werden. Da ist wirklich eine Kernsanierung notwendig“, sagt von Bohlen. Denn in dem rund 100 Jahre alten Haus gibt es noch Holzdecken. „Da muss man sehen, wie die Köpfe der tragenden Balken ausschauen.“ Energetisch müsse viel getan werden, „und mit dem Dämmmaterial verliert das Haus schnell seinen Charme“, sagt von Bohlen. Wer daher lieber von Innen dämmen wolle, verliere Platz und laufe Gefahr, dass sich Schimmel bilden könnte.

„Ich persönlich würde das Haus daher lieber abreißen und etwas Neues bauen“, sagt Helmut von Bohlen. Aus mehreren Gründen.

Das Haus Werner Straße 48 von der Rückseite. Da zeigt sich der alte Backstein noch ursprünglich.
Das Haus Werner Straße 48 von der Rückseite. Da zeigt sich der alte Backstein noch ursprünglich. © Stefan Milk

Denn zu dem Objekt gehören auch Baugrundstücke. „Die Immobilie besteht aus drei Grundbuchparzellen“, weiß von Bohlen. Insgesamt hat das Gelände eine Größe von 1595 Quadratmetern. „Darauf können mehrere Häuser gebaut werden, oder auch ein größeres Mehrfamilienhaus“, weiß der erfahrene Makler.

Würde man den Altbau abreißen, könnte der Neubau auch weiter von der Straße weg hochzogen werden, so dass die Straße weniger störend wäre. Aktuell grenzt das Haus noch direkt an den Bürgersteig.

Angeboten wurden Haus und Grundstück zunächst für 299.000 Euro. „Das waren rund 100.000 Euro unter dem reinen Grundstückswert“, erklärt Helmut von Bohlen. Denn der Bodenrichtwert liegt an besagter Stelle bei 245 Euro pro Quadratmeter. „Wir haben aber eingepreist, dass auf einen neuen Eigentümer hohe Abrisskosten zu kommen“, sagt der Immobilienfachmann – oder eben auch immense Sanierungskosten. Inzwischen liegt der Verkaufspreis bei 259.000 Euro.

„Man kann das Haus retten“, sagt von Bohlen. Aber dann müsste man schon viel in Eigenregie leisten können. Doch vielleicht findet sich ein Bauunternehmer oder Handwerker, der sich für solch eine Immobilie interessiert, denn im hinteren Teil des Grundstücks könnten auch Räumlichkeiten für nicht-störendes Gewerbe entstehen. „Das Haus hat Charme. Keine Frage. Es gibt ein wunderschönes Treppenhaus aus Holz“, sagt von Bohlen. „Aber ansonsten ist das Haus weder architektonisch noch sonst wie besonders erhaltenswert.“