
© Sebastian Reith
Marcel Erdmann: Dortmunder findet eine neue Fußball-Heimat in Oberaden
Fußball
Marcel Erdmann will mit dem SuS Oberaden zurück in die Bezirksliga. In Frohlinde und Dortmund spielte er bereits überkreislich. Womöglich hat Oberaden den Titel aber bereits verspielt.
Kopf an Kopf steht Oberadens Fußballer Marcel Erdmann mit seinem Overberger Gegenspieler Kevin Beck an der Seitenlinie. Gerade hatte Beck Oberadens Spielführer Joshua Kusch im Bergkamener Stadtderby gefoult - für Erdmann Grund genug, sich vor dem Overberger aufzubauen und ihm ein paar Takte zu sagen.
„Da waren Emotionen dabei, weil er bei meinem Käpt‘n Joshi härter reingegangen ist“, sagte Marcel Erdmann nach Spielschluss. Mit weit aufgerissenen Augen lief das an Hals und beiden Armen tätowierte Oberaden-Kraftpaket auf Beck zu und teilte ihm seine Meinung zu der Aktion gegen seinen Mitspieler mit. Dann beruhigte sich alles, es blieb bei einem verbalen Wortgefecht: „Wir haben uns nachher die Hand gegeben und dann war alles wieder gut.“
Für den 28-Jährigen war es das erste Derby gegen Overberge. Erdmann kam in der Sommerpause aus dem Dortmunder Raum zum SuS Oberaden. Unter Michael Wurst spielte er für den Landesligisten FC Frohlinde aus Castrop-Rauxel. Auch für den Kirchhörder SC war er schon am Ball. Im Sommer wechselte er vom Bezirksligisten Westfalia Huckarde an den Römerberg in die A-Liga.
Marcel Erdmann ist eine Stammkraft beim SuS Oberaden
Seitdem hat sich Erdmann (8 Tore) zu einer Stammkraft entwickelt und bildet mit Michael Krakala (11 Tore) und Niclas Beckerling (8 Treffer) das angriffsstärkste Dreieck der Kreisliga A2 Unna-Hamm. Mit dem Elfmetertor nach zehn Minuten zum frühen 2:0 war Erdmann auch gegen Overberge einer der Schlüsselspieler beim letztlichen 3:0-Erfolg des Tabellenzweiten.

Marcel Erdmann (l.) und Kevin Beck © Sebastian Reith
Der Sieben-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter Kamener SC wurmt Erdmann allerdings, mehr noch der schwache Saisonstart. An den ersten sechs Spieltagen hatte der SuS vier Mal gepatzt und sich dabei auch die bisher einzige Niederlage - ausgerechnet gegen Kamen - eingefangen. Jetzt rennt Oberaden der Musik hinterher. „Das tut immer noch weh, wenn man auf die Tabelle guckt. Wir haben uns aber jetzt gefangen und sind mega dabei“, sagte Erdmann.
2G war Thema in der Mannschaft
Ausdruck davon sind sieben Siege in Serie, zuletzt fünf in Folge ohne Gegentor. Auch die Defensive ist mittlerweile also äußerst stabil. Von Platz am dritten Spieltag acht kletterte der SuS Oberaden in der Tabelle weiter nach oben. „Wir bleiben einfach dran und wollen unsere Punkte holen. Die Kamener werden auch noch patzen“, sagte Erdmann, den alle nur „Erbse“ nennen, vor dem 14. Spieltag, an dem es gegen den SuS Kaiserau II geht.
Innerhalb der Mannschaft waren die neuen Corona-Regeln das beherrschende Thema der Woche. Auf Bergkamener Anlagen gilt ausnahmslos 2G. „Klar, wir sprechen darüber“, sagte Erdmann und wurde dann deutlich: „Mir geht es auf den Sack. Wir wollen einfach Fußball spielen. Wer weiß, was noch alles kommt....“ Auch eine Saisonunterbrechung ist immer wieder in der Diskussion. Erdmann: „Uns kann es nicht in die Karten spielen, wenn die Saison unterbrochen wird. Wir sind so gut im Lauf!“
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
