LWL gibt 270,7 Millionen Euro im Kreis Unna aus Wohin ist das Geld geflossen?

LWL gibt 270,7 Millionen Euro im Kreis aus: Wohin ist das Geld geflossen?
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Im Jahr 2023 hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) seine finanziellen Mittel für den Kreis Unna deutlich erhöht. Insgesamt wurden 270,7 Millionen Euro ausgegeben, 17,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr (253,2 Millionen Euro). Gleichzeitig ist aber auch der Mitgliedsbeitrag gestiegen, den der Kreis Unna an den LWL entrichten muss: Er belief sich auf etwa 129,5 Millionen Euro (2022: 115,1 Millionen Euro). Die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen stammt im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln, die der LWL verwaltet.

Ein Großteil der Mittel, nämlich 141,7 Millionen Euro (2022: 131,2 Millionen Euro), wurde für soziale Aufgaben ausgegeben, um rund 5100 behinderten Menschen im Kreis Unna eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Hierzu gehören auch Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit Behinderung, von denen im Jahr 2023 insgesamt 1673 finanziert wurden. 2022 waren es noch 1718 Arbeitsplätze.

Die Hand eines Rollstuhlfahrers liegt auf dem Rad
Ein Schwerpunkt der Ausgaben des LWL im Kreis Unna liegt auf der Unterstützung von rund 5100 behinderten Menschen. © picture-alliance / dpa/dpaweb

Schwerpunkt auf Arbeitsplätze und selbstbestimmtes Leben

Das Ziel des LWL ist es, Menschen mit Behinderung vermehrt in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. „Bis 2030 wollen wir mit unserem Programm ‚Aufbruch‘ 3 mal 10 Prozent erreichen“, erklärt der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann. „Das heißt: Wir wollen die Zahl der Menschen mit Behinderung in den Werkstätten für behinderte Menschen in Westfalen-Lippe um zehn Prozent senken und diese Menschen möglichst in den ersten Arbeitsmarkt bringen“, so Lunemann weiter. Zweitens wolle der LWL mit gutem Beispiel vorangehen und seine eigene Schwerbehindertenquote auf zehn Prozent hochschrauben, doppelt so viel wie vorgeschrieben. Drittens wolle man gemeinsam mit Partnern wie den Arbeitsagenturen und Arbeitgebern die Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderung bis 2030 um zehn Prozent senken.

Neben der Arbeitsintegration investiert der LWL auch in Wohnprojekte und die Inklusion im Bildungsbereich. So wurden im vergangenen Jahr 1769 Menschen dabei unterstützt, in ambulant betreuten Wohnungen zu leben. Darüber hinaus ermöglichte der LWL 627 (2022: 616) behinderten Kindern den Besuch von Regel-Kindertageseinrichtungen zusammen mit Kindern ohne Behinderung. Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr 272 (2022: 260) Kinder mit Behinderung aus dem Kreis Unna eine Förderschule des LWL. Zudem leistete der LWL finanzielle Entschädigungen, etwa an Kriegsopfer und deren Hinterbliebene, in Höhe von rund 2,9 Millionen Euro.

Die Vertretung im LWL

Im Kreis Unna sind außerdem 108 (2022: 94) Mitarbeiter beim LWL angestellt, die unter anderem in der LWL-Klinik Dortmund tätig sind. Die Landschaftsversammlung setzt sich aus 125 Mitgliedern verschiedener Parteien zusammen. Die CDU stellt mit 45 Mitgliedern die stärkste Fraktion. Die SPD hält 34 Sitze, Bündnis 90/Die Grünen 23 Sitze. Die FDP-FW-Fraktion ist mit zehn Sitzen vertreten. Die Fraktion AfD hat sechs Sitze und die Fraktion Die Linke/Die Partei vier Sitze in der Landschaftsversammlung. Die Fraktion BSW/Küpper hat drei Sitze.

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