Lufthansa will trotz Risiken der Krise entfliehen
Die Lufthansa will trotz tiefroter Zahlen im ersten Quartal und großer Risiken der Flaute entfliehen. «Wir sind überzeugt, dass der Konzern gestärkt aus der Krise hervorgehen wird», sagte Finanzvorstand Stephan Gemkow bei der Vorlage der Finanzdaten für das erste Quartal 2010.

Der operative Verlust der Dax-Konzerns Lufthansa hat sich von 44 auf 330 Millionen Euro vervielfacht.
Der Jahresauftakt habe die Erwartung des Vorstands, das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr steigern zu können, weiter gestärkt. 2009 hatte Lufthansa operativ 130 Millionen Euro verdient.
Als Risiken nannte Gemkow erneute Flugverbote aufgrund des Vulkans in Island, Arbeitskämpfe, steigende Ölpreise und die Integration der beiden Töchter Austrian Airlines und British Midland. Allerdings schränkte er ein: «Mit Risiken umzugehen sind wir gewohnt.» Im ersten Quartal 2010 hatten der harte Winter und der Pilotenstreik im Februar auf den Gewinn gedrückt, der tagelange Flugausfall wegen der Vulkanasche im April wird sich dagegen erst im zweiten Quartal niederschlagen.
Unter dem Strich verbuchte Lufthansa im traditionell schwachen ersten Quartal 298 Millionen Euro Verlust, das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahresquartal, wie das Unternehmen bereits am Vortag in einer Pflichtmitteilung bekanntgab. Der operative Verlust - eine von Lufthansa selbst definierte Kenngröße - lag bei 330 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es 44 Millionen Euro Verlust. Der Umsatz stieg - unter anderem bedingt durch die erstmalige Einbeziehung von Zukäufen - um 14,8 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro.
Schwer lasteten im ersten Quartal die Zukäufe in Österreich und Großbritannien auf den Lufthansa-Konzern: Austrian Airlines brachte im Passagiergeschäft 66 Millionen Euro operativen Verlust, British Midland 45 Millionen Euro. Auch der Billigflieger Germanwings, der in den vergangenen Jahren stark gewachsen war, sorgte für 34 Millionen Euro operativen Verlust. Die bereits länger integrierte Schweizer Swiss wies im Passagierbereich dagegen eine Million Euro operativen Gewinn aus.
«Positiv überrascht» habe die Entwicklung bei der Luftfracht, sagte Gemkow. So wurden hier bei steigenden Umsätzen und Preisen 35 Millionen Euro operativer Gewinn ausgewiesen. Die in der Wirtschaftskrise angeordnete Kurzarbeit soll an den deutschen Standorten ab sofort beendet werden. Zudem will Lufthansa zwei von vier Frachtflugzeugen, die mangels Nachfrage in einer Wüste geparkt worden sind, nun wieder für die erneute Inbetriebnahme vorbereiten.
Mitteilung der Lufthansa