Streiks könnten Pläne von Bahn-Reisenden durchkreuzen

Gescheiterte Tarifverhandlungen

Im Tarifstreit zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn gibt es keine Annäherung. Die Zeichen stehen auf Warnstreiks. Das kommt nicht nur für die Bahn zu einer ungünstigen Zeit.

Berlin

08.06.2021, 13:24 Uhr / Lesedauer: 1 min
Bahnkunden müssen sich auf Ausfälle und Verspätungen einstellen. Die Lokführer kündigten einen Streik an.

Bahnkunden müssen sich auf Ausfälle und Verspätungen einstellen. Die Lokführer kündigten einen Streik an. © picture alliance/dpa

Kunden der Deutschen Bahn müssen sich auf Streik einstellen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer erklärte nun ihre Tarifverhandlungen mit dem Unternehmen für gescheitert und beschloss die Einleitung von Arbeitskampfmaßnahmen.

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Einen Termin nannte die Gewerkschaft noch nicht. Sie ließ auch offen, welche Bereiche des Unternehmens zunächst betroffen sein könnten. Von einer Urabstimmung unter den Mitgliedern war in der Mitteilung keine Rede.

Erster Warnstreik seit Dezember 2018

Auch die vierte Verhandlungsrunde hatte keine Einigung gebracht. Kommt es zum Warnstreik, wäre es der erste bei der Bahn seit Dezember 2018, als die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ihre Mitglieder zum Arbeitskampf aufrief. Die letzte Streikwelle der GDL ist schon sechs Jahre her.

Der Arbeitskampf trifft nicht nur die Kunden, sondern auch den finanziell schwer angeschlagenen Konzern in einem ungünstigen Moment. Nach der Lockerung der Corona-Regeln nimmt das Geschäft des bundeseigenen Unternehmens gerade wieder Fahrt auf.

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Im Regionalverkehr fahre man das volle Angebot, im Fernverkehr nahezu 100 Prozent, sagte Seiler. „Die Buchungen ziehen wieder an, das ist schön.“ Umso wichtiger sei es, dass die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihren solidarischen Beitrag leiste.

Milliardenverluste bei der Bahn

Die Bahn macht Milliardenverluste. Im September schnürte sie deshalb ein Tarifpaket mit ihrer größten Gewerkschaft, der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft. Ab Anfang 2022 erhalten die Beschäftigten 1,5 Prozent mehr Geld. Bis Ende 2023 sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.

dpa

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