Löhrmann will besseres „Turbo-Abi“

Schulzeitverkürzung

Keine Kehrtwende, aber Reformen: Das Abitur nach schon acht Jahren bleibt. Doch der Weg dahin soll den Schülern etwas geebnet werden.

Düsseldorf

03.11.2014, 16:54 Uhr / Lesedauer: 2 min
Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) will das "Turbo-Abi" nicht abschaffen, sondern anpassen.

Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) will das "Turbo-Abi" nicht abschaffen, sondern anpassen.

Eine Rückkehr zum Abitur nach 13 Schuljahren soll es nicht geben. Der größte Teil der über 40 Verbände am Runden Tisch habe klar Ja gesagt zur Verbesserung von G8, sagte Löhrmann. Die Mehrheit der Akteure wolle nach der „überhasteten Einführung“ der Schulzeitverkürzung 2005 nicht wieder den „Fehler einer schnellen Rolle rückwärts“ begehen.  Auf Vorschlag der Schülervertretung soll zudem geprüft werden, welche Instrumente außer Klassenarbeiten geeignet sind, um Leistungen zu erfassen. Die Landesschülervertretung schloss sich letztlich der Mehrheit für eine G8-Reform an, befürworte aber eigentlich eine inklusive Ganztagsgesamtschule für alle, berichtete Löhrmann. 

Lediglich die Volksinitiative „G9 jetzt in NRW“ sowie die Bürgerinitiative „G-IB-8“ wollen weiter für 13 Jahre Schulzeit bis zum Abitur kämpfen. Die Volksinitiative hat nach eigenen Angaben bislang über 46 000 Unterschriften für ihr Anliegen gesammelt. Wenn bis zum April 66 000 Unterschriften zusammenkommen, muss der Landtag sich erneut mit dem Thema beschäftigen.  Beide Initiativen warfen Löhrmann vor, sie habe den Runden Tisch nicht ergebnisoffen moderiert, sondern sei auf G8 fixiert gewesen. Die Empfehlungen sind aus ihrer Sicht an vielen Stellen nicht praxistauglich.  Auch der Philologenverband stellte fest, dass einige Empfehlungen „mehr hinweisenden Charakter“ hätten. Anderes sei dafür sehr konkret: So soll es in sämtlichen Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I nur einmal in der Woche Nachmittagsunterricht geben - und nicht mehr als acht Schulstunden. In den Klassen 5 bis 7 sollen Fächern mit Klassenarbeiten in der Regel davon ausgenommen werden. 

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