Laschet spricht sich gegen „Corona-Steuer“ für Reuche aus
Steuern Corona
Den Vorschlag eine Steuer für Reiche und für „Krisengewinner“ einzuführen, lehnt NRW-Ministerpräsident Armin Laschet ab. Die Steuer würde auch kleine Unternehmen schwächen.

Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, während eines dpa-Interviews auf einer Couch in seinem Büro. © picture alliance/dpa
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich gegen einen „Corona-Soli“ für vermögende Menschen zur Finanzierung der Milliarden-Kosten der Corona-Pandemie ausgesprochen. „Die theoretische Debatte, ob ein Milliardär etwas abgeben kann, mag sympathisch klingen“, sagte Laschet der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. „Der Weg zu einem solchen Soli führt aber nur über generelle Steuererhöhungen.“
Jeder mittelständische Unternehmer aber habe sein Vermögen im Betrieb. „Wenn man da jetzt Steuern erhöht, schwächt man diese Betriebe. Und deshalb ist die Maßnahme falsch“ betonte Laschet.
„Krisengewinner“ zur Kasse bitten
Der NRW-Regierungschef bewirbt sich neben Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und dem Außenpolitiker Norbert Röttgen um den CDU-Bundesvorsitz. Der künftige CDU-Chef gilt auch als potenzieller Kanzlerkandidat.
Der Staat habe noch nie so viele Steuern eingenommen wie in den vergangenen zehn Jahren - ganz ohne Steuererhöhungen, sagte Laschet. „Deshalb muss der Ansatz sein, wirtschaftliches Wachstum wieder möglich zu machen.“ Dazu brauche es neben den Konjunkturprogrammen und den Soforthilfen eine dritte Säule: Bürokratieabbau und beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren. „Damit kann man nach der Krise eine neue wirtschaftliche Dynamik auslösen.“
Aus den Reihen der SPD war in den vergangenen Wochen ein Corona-Solidaritätszuschlag ins Spiel gebracht worden. Unter anderem hatte der SPD-Bundesvorsitzende Norbert-Walter Borjans eine Beteiligung von „Krisengewinnern“ und Vermögenden an den Milliarden-Lasten der Corona-Krise gefordert.
dpa